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Lyonesse 1 - Herrscher von Lyonesse

Titel: Lyonesse 1 - Herrscher von Lyonesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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weiteren raschen Blick, daß niemand den Fehltritt bemerkt hatte. Aillas und seine Kameraden taten so, als seien sie ins Gespräch vertieft. Sie wandte sich wieder ihrem Teller zu und schlang gierig weiter.
    »Sie vergißt nichts«, sagte Aillas, »und gewiß wird sie wieder versuchen, mich zu töten, wenn nicht hier, dann aus einem Hinterhalt am Weg.«
    »Dann töten wir sie eben zuerst, jetzt gleich«, schlug Bode vor. Aillas schnitt eine Grimasse. »Das werden wir wohl müssen, auch wenn alle uns vorwerfen werden, wir hätten eine hilflose alte Frau getötet.«
    »Nicht, wenn sie ihre Füße sehen«, wandte Cargus ein.
    »Bringen wir es hinter uns«, sagte Bode. »Ich bin bereit.«
    »Einen Augenblick«, hielt Aillas ihn zurück. »Ich werde es tun. Doch haltet eure Schwerter stoßbereit. Ein Kratzer von ihren Krallen bedeutet den sicheren Tod. Laßt ihr keinen Raum zum Springen.«
    Die Hexe schien den Inhalt ihrer Unterhaltung zu erahnen. Bevor sie reagieren konnten, sprang sie auf, hoppelte schnell in den Schatten und verschwand durch einen niedrigen Bogengang.
    Aillas zog sein Schwert und ging zum Wirt. »Ihr habt eine böse Hexe bewirtet, sie muß getötet werden.«
    Unter den bestürzten Blicken des Wirts rannte Aillas zurück zum Bogengang und spähte hinein. Da er jedoch in der Dunkelheit nichts sehen konnte, wagte er nicht, hinter der Hexe herzulaufen. Er wandte sich erneut an den Wirt. »Wohin führt dieser Bogengang?«
    »Zum alten Flügel und den Kammern oben: alles verfallen.«
    »Gebt mir eine Kerze.«
    Ein Geräusch ließ Bode nach oben blicken. Auf der ersten Galerie stand die Hexe. Mit einem Schrei stürzte sie sich herunter auf Aillas. Bode schleuderte einen Schemel nach ihr, der sie zur Seite riß. Sie zischte und schrie erneut. Dann sprang sie mit ausgestreckten Beinen gegen Bode und zog ihm ihre Kralle durchs Gesicht, bevor ihr Aillas einmal mehr den Kopf vom Leibe hackte. Letzterer begann, wie schon zuvor, wild hin und her zu hüpfen und sich gegen die Wand zu werfen, bis Cargus ihn schließlich mit einer Bank zu Boden hieb, wo Yane ihm die Beine abhackte.
    Bode lag auf dem Rücken, die Hände in den Steinboden gekrallt. Seine Zunge trat hervor, sein Gesicht lief blau an, und er starb.
    Aillas schrie mit gequälter Stimme: »Diesmal kommt sie mir nicht davon! Im Feuer soll sie verbrennen! Schneidet diese schändliche Kreatur in Stücke! Wirt, bringt Scheite und Reisig! Das Feuer muß heiß und lange brennen!«
    Der Fuchskopf stimmte ein markerschütterndes Geheul an. »Nein! Nicht ins Feuer! Werft mich nicht ins Feuer!«
     
    Das grausige Werk war vollbracht. Unter lodernden Flammen verbrannte das Fleisch der Hexe zu Asche und zerfielen ihre Knochen zu Staub. Die Gäste hatten sich blaß und niedergedrückt in ihre Betten im Heu begeben. Der Wirt und sein Weib schrubbten den besudelten Boden sauber.
    Die Nacht neigte sich schon dem Ende zu, als Aillas, Garstang, Cargus und Yane müde am Tisch saßen und in das erlöschende Feuer starrten.
    Der Wirt brachte ihnen Bier. »Ein schrecklicher Vorfall! Ich versichere euch, es ist dies nicht die Art des Hauses.«
    »Herr, Ihr braucht Euch nicht den geringsten Vorwurf zu machen. Seid froh, daß wir der Kreatur ein Ende gemacht haben. Ihr und Eure Frau habt uns vortrefflich dabei geholfen, und es soll Euer Schaden nicht sein.«
    Beim ersten Schimmer des Morgengrauens beerdigten die vier Bode an einem stillen, schattigen Platz, einem einstigen Rosengarten. Sie ließen Bodes Pferd dem Wirt, dazu fünf Goldkronen aus Bodes Beutel, und ritten traurig den Pfad zurück zum Trompada.
     
    Die vier mühten sich ein steiles, steiniges Tal hinauf, über einen Weg, der sich zwischen Felsblöcken und schroffen Hängen mühsam dahinwand, und erreichten schließlich die windumtoste Glayrider-Schlucht. Von hier aus zweigte ein Seitenpfad über das Moor in Richtung Oäldes ab. Der Trompada bog nach Süden und führte über einen langen, abschüssigen Hang, vorbei an einer Reihe alter Erzbergwerke, hinunter zur Stadt Markt Flading. Im Gasthof »Zum Blechschmied« kehrten die vier, erschöpft nach der Arbeit der vorausgegangenen Nacht und dem anstrengenden Ritt des Tages, ein und labten sich dankbar an Hammelfleisch und Gerste, bevor sie sich in ihren Strohbetten in der Dachkammer zur Nachtruhe legten.
    Am Morgen brachen sie zeitig auf und ritten weiter den Trompada hinunter, der jetzt dem Nord-Evander durch ein breites, flaches Tal zum fernen, purpurnen Massiv des Tac

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