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Lyonesse 3 - Madouc

Titel: Lyonesse 3 - Madouc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Drei Lustigen Vagabunden‹ natürlich.«
    »Sehr gut.« Filemon klatschte in die Hände, um den Takt anzugeben; dann sangen sie – Filemon in schneidigem Bariton, Dame Corcas in schrillem Sopran – ›Das Lied von den Drei Lustigen Vagabunden‹:
     
    Leer sind uns're Taschen, und der Magen auch Ha'm wir nichts zum Naschen, knurrt uns arg der
    Bauch Fehlt für die Herberg' uns das Geld Kampier'n wir unterm Himmelszelt!
    Refrain (gesungen von Mikelaus):
    Sigmo chaska yi yi yi Varmous varmous oglethorpe.
    Fern am Horizonte lacht vielleicht das Glück Auch wenn wir's nie finden, gibt es kein Zurück Und wenn der Hunger noch so nagt Wir suchen weiter unverzagt!
    Refrain (gesungen von Mikelaus):
    Poxin mowgar yi yi yi Vislish hoy kazinga.
     
    So ging es weiter, sechzehn Strophen lang, und je-desmal krähte Mikelaus von hinten einen Refrain.
    Danach wurden weitere Lieder gesungen, und dies mit solchem Schwung, daß Madouc schließlich zu Dame Corcas rief: »Wie es scheint, seid Ihr wieder recht bei Kräften.«
    »Nur bis zu einem bestimmten Grade, meine Liebe! Aber es geht auf den Nachmittag zu, und ich muß jetzt meine Arznei einnehmen, um einem neuen Anfall vorzubeugen. Ich glaube, ich habe den Beutel bequem zur Hand.« Dame Corcas kramte in ihrem Beutel, dann stieß sie einen Schrei der Bestürzung aus. »Welch schreckliche Entdeckung!«
    »Was ist es denn nun wieder, meine Teure?« schrie Filemon.
    »Ich vergaß meine Arznei an der Stelle, wo wir unser Mittagsmahl abhielten! Ich entsinne mich genau, daß ich sie in eine Astgabel der Ulme gesteckt habe.«
    »Das ist höchst mißlich! Du mußt deine Arznei haben, wenn du die Nacht überleben willst!«
    »Es gibt nur eine Lösung!« erklärte Dame Corcas fest entschlossen. »Ich werde flugs zurückreiten, die Arznei zu bergen. Ihr müßt unterdessen weiterziehen zu der alten Hütte, wo wir schon einmal die Nacht verbracht haben; sie ist nur eine Meile von hier entfernt. Ihr könnt uns dort schon hübsche Strohlager für die Nacht bereiten, und ich werde gewiß noch vor Sonnenuntergang wieder zu euch gestoßen sein.«
    »Es scheint dies die einzige Möglichkeit zu sein«, sagte Filemon. »Reite so schnell, wie du kannst; aber hetze das Pferd nicht über Gebühr, auch wenn es ein wackeres Tier ist!«
    »Ich weiß, wie man das Äußerste aus einem solchen Roß herausholt, ohne es zuschanden zu reiten«, sagte Dame Corcas. »Bis bald!« Sie wendete das Pferd und spornte es an, erst zum Trab, dann zu einem schwankenden Galopp, und war gleich darauf den verdutzten Blicken Madoucs und Sir Pom-Poms entschwunden.
    »Kommt«, sagte Filemon. »Wie Dame Corcas erwähnte, steht nicht weit von hier eine verlassene Hütte, die uns Obdach für die Nacht bieten wird.«
    Die Gruppe setzte sich wieder in Marsch, angeführt von Sir Pom-Pom auf dem Wallach Fustis. Zwanzig Minuten später kamen sie an eine verlassene alte Hütte, welche nur wenige Schritte abseits des Weges im Schatten zweier riesiger Eichenbäume stand.
    »Da sind wir«, sagte Filemon. »Es ist kein Palast, aber es ist besser als nichts, und im Schober findet sich sauberes Stroh.« Er wandte sich zu Mikelaus um, der schon eine Weile versucht hatte, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. »Was ist, Mikelaus?«
    »Fidix. Waskin. Bolosio.«
    Filemon starrte erschrocken auf ihn hinunter. »Kann das denn wahr sein?«
    »Arum. Fooner.«
    »Ich kann mich daran nicht erinnern! Trotzdem will ich meinen Ranzen durchstöbern.«Schon nach kurzem Suchen entdeckte Filemon ein mit einer schwarzen Kordel verschnürtes Päckchen.»Du hast recht, Mikelaus! Ich habe versehentlich Dame Corcas' Arznei an mich genommen und in meinen Ranzen gesteckt! O weh! Die arme Frau! Sie wird unverdrossen weitersuchen, solange das Licht es erlaubt, und womöglich vor lauter Sorge einen schweren Anfall erleiden; du erinnerst dich gewiß noch an jenen Vorfall in Cwimbry.«
    »Arum.«
    »Mir bleibt keine andere Wahl, als schnurstracks hinter ihr herzusprengen, will ich verhindern, daß sie in tiefe Verzweiflung fällt und womöglich einen neuerlichen schweren Anfall erleidet! Zum Glück ist sie noch nicht weit!« Er wandte sich an Sir Pom-Pom. »Herr, ich muß Euch bitten, mir Euer Pferd Fustis zu leihen! Mich allein trifft die Schuld an dem ganzen Mißgeschick! Aber Mikelaus wird sich während meiner kurzen Abwesenheit nützlich machen. Mikelaus, hör mir gut zu! Daß du dich nicht vor der Arbeit drückst! Ich will bei meiner Rückkunft keine Klagen hören! Zeige

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