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Lyonesse 3 - Madouc

Titel: Lyonesse 3 - Madouc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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    Naupt hastete davon und kehrte gleich darauf mit einer Anzahl von Pokalen, Bechern und ein paar Kelchen zurück. Keines dieser Gefäße sagte Sir Pom-Pom zu. Einige waren zu groß, andere waren zu klein; einige waren zu schwer, andere hatten nicht die passende Farbe. Naupt rannte hin und her, bis der Tisch schließlich voll von Trinkgefäßen war.
    Throop wurde mürrisch. Posm fungierte als Sprachrohr. »Sir Pom-Pom, in diesem Sortiment muß sich doch wohl ein Gefäß finden lassen, das deinen Ansprüchen genügt!«
    »Leider nicht. Dieses hier ist zu groß. Jenes dort ist zu gedrungen. Und dieses wiederum ist mit Verzierungen geschmückt, die so gar nicht meinem Geschmack entsprechen.«
    »Batasta, bist du aber pingelig mit deinem Trinken! Wir haben keine anderen mehr, die wir dir zeigen könnten.«
    »Ich würde womöglich sogar etwas im irischen Stil akzeptieren«, sagte Sir Pom-Pom.
    »Ah!« schrie Naupt. »Erinnert Ihr Euch an jenen seltsamen alten Kelch, den wir vor langer Zeit dem irischen Mönch wegnahmen? Vielleicht ist der nach Sir Pom-Poms Geschmack.«
    »Das wäre vorstellbar«, sagte Sir Pom-Pom. »Bringt ihn halt her und laßt mich ihn anschauen.«
    »Ich überlege, wo ich das alte Stück aufbewahrt haben könnte«, sagte Naupt mit grüblerischer Miene. »Ich glaube, er ist in dem Schrank neben dem Eingang zu den Verliesen.«
    Naupt rannte davon und kam nach gehöriger Zeit mit einem verstaubten alten Kelch mit zwei Henkeln, von mittlerer Größe und blaßblauer Farbe zurück.
    Madouc bemerkte, daß der Rand an einer Stelle angeschlagen war und daß der Kelch ansonsten der Zeichnung ähnelte, die sie in der Bibliothek in Haidion gesehen hatte. Sie sagte: »Wenn ich du wäre, Sir Pom-Pom, würde ich diesen alten Kelch annehmen und nicht länger schwanken, auch wenn er alt und angeschlagen und ohne jeden Wert ist.«
    Sir Pom-Pom nahm den Kelch mit zitternden Händen auf. »Ich denke, ich werde mich damit begnügen.«
    »Gut«, sagte Pasm. »Damit ist dieses lästige Hin und Her von Geschenken und Gegengeschenken nun endlich beendet, und wir können uns anderen Dingen widmen.«
    Posm rief Naupt zu: »Hast du schon eine Schadensrechnung aufgestellt?«
    »Noch nicht, Euer Ehren.«
    »Du mußt Gebühren für die Zeit, die wir mit der Prinzessin Madouc und Travante, dem Weisen, verschwendet haben, mitberechnen. Sir Pom-Pom hat einen Gegenstand von Wert gebracht; sowohl Madouc als auch Travante versuchten, uns mit schönem Gerede und Unfug zu umgarnen. Sie müssen die gerechte Strafe für ihren Täuschungsversuch bezahlen.«
    Posm sagte: »Tu die Zwiebeln in den Topf und bereite die Küche für unser Werk vor.«
    Madouc leckte sich nervös die Lippen und sprach mit stockender Stimme: »Ihr werdet doch nicht etwa das vorhaben, was ich vermute?«
    »Hah batasta!« schnarrte Pism. »Dein Verdacht ist vielleicht gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt.«
    »Aber wir sind Eure Gäste!«
    »Und darum ganz gewiß nicht weniger schmackhaft, besonders mit Meerrettichsoße und Feldsalat genossen.«
    Pasm sagte: »Bevor wir mit der Arbeit beginnen, sollten wir uns vielleicht noch einen Schluck oder zwei aus unserem neuen goldenen Füllhorn gönnen.«
    »Eine gute Idee«, pflichtete Posm ihm bei.
    Sir Pom-Pom stand auf. »Ich werde Euch die beste Methode des Einschenkens vorführen. Naupt, bringt Seidel von ordentlichem Fassungsvermögen! Pism, Pasm und Posm wollen einen tiefen Zug von dem Trunk nehmen, den sie am meisten schätzen.«
    »Sehr richtig«, sagte Pasm. »Naupt, bring die großen Zinnseidel, damit wir kräftig schlucken können.«
    »Jawohl, Euer Ehren.«
    Sir Pom-Pom machte sich an dem goldenen Gefäß zu schaffen. »Was will jeder von euch trinken?«
    Pism sagte: »Ich nehme Met, und nicht zu knapp!«
    Pasm sagte: »Ich trinke wieder Rotwein – und in reichlich bemessener Menge!«
    Posm sagte: »Ich giere nach mehr von jenem würzigen Bier, und daß ich ja nicht bloß Schaum im Seidel habe!«
    Sir Pom-Pom schenkte die Seidel aus den entsprechenden Schnäbeln voll, und Naupt trug sie zu Throop von den Drei Köpfen. »Stemmt Eure Seidel nur hoch empor und trinkt in tiefen Zügen! Es bleibt noch reichlich im Gefäß übrig.«
    »Ha hah batasta!« schrie Pasm. »Alle miteinander: gut Schluck!«
    Throops zwei Hände erhoben die drei Seidel und gossen den Inhalt in die Kehlen von Pism, Pasm und Posm.
    Drei Sekunden vergingen. Pisms großes rundes Gesicht lief rot an, und die Augen quollen ihm

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