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Lyonesse 3 - Madouc

Titel: Lyonesse 3 - Madouc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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drei Zoll aus dem Kopf hervor, während ihm die Zähne herausfielen und auf den Boden klirrten. Pasms Antlitz schien zu pulsieren und sich gleichsam auf den Kopf zu stellen. Posms Gesicht wurde schwarz wie Kohle, und rote Flammen schossen ihm aus den Augen. Throop erhob sich schwankend auf die Beine. In seinem Bauch erklang erst ein Rumpeln, dann eine gedämpfte Detonation, und dann fiel er rücklings auf den Boden, wo er zu einem Gewirr aus scheinbar unzusammenhängenden Körperteilen zusammensank. Travante trat vor, ergriff Throops mächtiges Schwert und hackte ihm alle drei Köpfe ab. »Naupt, wo steckst du?«
    »Hier, Herr!«
    »Heb diese drei Köpfe auf und wirf sie unverzüglich ins Feuer, auf daß sie vertilgt werden.«
    »Wie Ihr wünscht, Herr!« Naupt trug die Köpfe zum Kamin und warf sie in die Flammen. »Bleib stehen und sorg dafür, daß sie gänzlich verbrennen!« befahl Travante. »Je nun: Schmachten in den Kerkern gegenwärtig Häftlinge?«
    »Nein, Euer Gnaden! Throop hat sie allesamt aufgefressen, jeden einzelnen.«
    »In dem Fall gibt es nichts mehr, was uns hier noch hält.«
    »Im Gegenteil«, sagte Madouc mit dünner Stimme. »Sir Pom-Pom, du hast den Onyxknopf nicht nur einmal, sondern zweimal gedrückt, richtig?«
    »O nein«, erklärte Sir Pom-Pom, »ich habe ihn fünfmal gedrückt, und, um ganz sicher zu gehen, auch noch ein sechstes Mal. Ich sehe, daß das Gefäß zu einem Häufchen Rost zerfallen ist.«
    »Es hat seinen Zweck voll erfüllt«, sagte Madouc. »Naupt, wir schenken dir dein armseliges Leben, aber du mußt dich bessern.«
    »Mit Vergnügen und Dankbarkeit, Euer Gnaden!«
    »Fortan mußt du deine Zeit guten Werken und der gastfreundlichen Bewirtung von Wandersleuten widmen.«
    »Jawohl! Wie köstlich ist es doch, von der Knechtschaft entbunden zu sein!«
    »Nichts hält uns mehr hier«, sagte Madouc. »Sir Pom-Pom hat das Objekt seiner Suche gefunden; ich habe erfahren, daß Sir Pellinore andernorts weilt; Travante ist um die Gewißheit reicher, daß seine verlorene Jugend sich nicht zwischen dem Gerümpel und den vergessenen Ramschwaren von Burg Doldil verbirgt.«
    »Das ist nicht viel, aber immerhin etwas«, seufzte Travante. »Ich muß meine Suche anderswo fortsetzen.«
    »Kommt!« sagte Madouc. »Laßt uns spornstreichs von hier scheiden! Mir ist von der Luft schon ganz blümerant!«
     

3
    Die drei Wanderer verließen Burg Doldil im Geschwindschritt, einen weiten Bogen um den Leichnam des Goblinritters mit dem gebrochenen Hals schlagend. Sie marschierten schweigend westwärts auf dem Munkins-Weg, der Naupt zufolge nach kurzer Zeit auf die Große Nord-Süd-Straße münden würde. Manch einen bangen Blick warfen sie zurück, so als rechneten sie damit, daß irgend etwas Schreckliches sie verfolge. Aber der Weg blieb still und friedlich, und das einzige Geräusch, das zu vernehmen war, rührte her vom Zwitschern der Vögel im Walde.
    Die drei marschierten wacker voran, Meile um Meile, jeder mit seinen eigenen Sorgen und Gedanken beschäftigt. Schließlich sprach Madouc zu Travante: »Ich habe, wenn ich's recht betrachte, einen gewissen Nutzen aus diesem schauerlichen Ereignis gezogen. Ich kann zumindest meinem Vater jetzt einen Namen geben, und wie es scheint, ist er noch am Leben. Deshalb habe ich nicht vergebens gesucht. Auf Haidion werde ich Nachforschungen anstellen, und bestimmt wird irgendein Grande aus Aquitanien mir Auskunft über Sir Pellinore geben können.«
    »Auch meine Suche ist ein Stück vorangekommen«, sagte Travante ohne große Überzeugung. »Ich kann Burg Doldil von allen künftigen Erwägungen ausnehmen. Das ist ein kleiner, aber unzweifelhafter Gewinn.«
    »Es ist gewiß besser als gar nichts«, sagte Madouc. Sie rief Sir Pom-Pom an, der ein Stück vor ihnen ging. »Wie steht's mit dir, Sir Pom-Pom? Du hast den Heiligen Gral gefunden und mithin deine Suche erfolgreich abgeschlossen.«
    »Ich bin ganz betäubt von den Ereignissen. Ich kann es noch immer kaum glauben.«
    »Es ist Wirklichkeit. Du besitzest den Gral und kannst jetzt auf den Großmut des Königs zählen.«
    »Ich muß mir die Sache ernsthaft überlegen.«
    »Aber verfall nur ja nicht auf die Idee, die Hand der königlichen Prinzessin zu fordern«, warnte Madouc. »Gar manche Maid seufzt und zagt; sie aber benutzt sowohl den Zinkelzeh-Kobolz als auch den Sissel gnadenlos und ohne die leiseste Reue.«
    »Was diesen Punkt angeht, habe ich bereits eine Entscheidung getroffen«, sagte Sir

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