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Lyonesse 3 - Madouc

Titel: Lyonesse 3 - Madouc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Stöcke?«
    »Wir sind sorgsam darauf bedacht, Eure Gastfreiheit nicht zu mißbrauchen. Deshalb erwarten wir genaue Anweisungen.«
    Throop marschierte zum Kopf des Tisches und ließ sich auf dem großen Stuhl nieder. »Ihr dürft euch zu mir an den Tisch gesellen.«
    »Dürfen wir auf den Stühlen Platz nehmen, Sir Throop, ungeachtet der Abnützung des Holzes, die damit einhergeht?«
    »Bah! Ihr müßt achtsam sein! Die Stühle sind kostbare Antiquitäten.«
    »In welchem Fall die Sorge um Euch und um Euren Besitz dafür spräche, daß wir stehen.«
    »Ihr könnt euch setzen.«
    »In die Wärme des Feuers oder an eine andere Stelle?«
    »Das steht euch frei.«
    Madouc entdeckte eine listige Zweideutigkeit inder Äußerung. Sie frug: »Ohne irgendwelche Verpflichtungen oder Nachteile?«
    Alle drei Köpfe zogen einen Flunsch. »In eurem Fall will ich eine Ausnahme machen und keine Gebühr für den Nießnutz der Feuerwärme oder des Feuerscheins erheben.«
    »Danke, Herr Throop.« Die drei nahmen vorsichtig Platz und beobachteten Throop in respektvollem Schweigen.
    Posm fragte: »Seid ihr hungrig?«
    »Nicht sonderlich«, sagte Madouc. »Da wir zufällige Gäste sind, ist uns daran gelegen, keine Viktualien zu verzehren, die Ihr womöglich für Euch selbst oder für Naupt aufgespart habt.«
    »Ihr seid die Höflichkeit in Person. Nun denn, wir wollen sehen.« Pism verrenkte den stämmigen Hals und rief an Pasms Ohr vorbei: »Naupt! Bring Obst! In Fülle und reicher Auswahl!«
    Naupt trat an den Tisch mit einem Zinntablett, auf dem sich saftige Birnen, Pfirsiche, Kirschen Trauben und Pflaumen in üppiger Fülle türmten. Er bot das Tablett zuerst Throop dar. »Ich werde eine Birne essen«, sagte Pism. »Für mich ein Dutzend von jenen leckeren Kirschen«, sagte Pasm. »Heute werde ich eine oder zwei Pflaumen vertilgen«, sagte Posm.
    Naupt hielt das Tablett jetzt Madouc hin, die jedoch lächelnd ablehnte. »Vielen Dank, aber unsere guten Manieren zwingen uns, das Angebot auszuschlagen, da wir nichts haben, womit wir es vergüten könnten.«
    Posm sagte mit breitem Grinsen: »Jeder von euch darf unverbindlich eine Traube kosten.«
    Madouc schüttelte den Kopf. »Wir könnten versehentlich den Stiel abbrechen oder einen Samenkern verschlucken und so den Wert Eures Geschenks überschreiten.«
    Pism zog ein finsteres Gesicht. »Eure Manieren sind sehr gut, aber ein wenig lästig, da sie unser eigenes Mahl verzögern.«
    Posm sagte: »All dies beiseite genommen – war da nicht die Rede von Gastgeschenken?«
    »Stimmt«, sagte Madouc. »Wie Ihr wohl sehen könnt, sind wir bescheidene Leute, und unsere Gastgeschenke, wiewohl nicht von großem Wert, kommen gleichwohl von Herzen.«
    Travante fügte hinzu: »Solche Geschenke sind letztlich die besten. Sie verdienen größere Beachtung als Darreichungen von Juwelen oder Fläschchen mit seltenen Riechstoffen.«
    »Batasta«, sagte Pism. »Jedes hat seinen Platz im Plan der Dinge. Was habt ihr denn nun zu unserer Erbauung mitgebracht?«
    »Alles zu seiner Zeit«, sagte Madouc. »Im Moment dürstet mich, und ich wünsche zu trinken.«
    »Dem läßt sich leicht abhelfen«, erklärte Pism gutgelaunt. »Habe ich nicht recht mit dieser Bemerkung, Posm?«
    »Je eher, desto besser«, sagte Posm. »Der Tag neigt sich dem Ende zu, und wir haben noch immer nicht den Topf aufgesetzt.«
    Pasm rief: »Naupt, entferne das Obst; bring hurtig Pokale, damit wir trinken können!«
    Naupt hastete mit dem Obst davon und kehrte mit einem Tablett voller Kelche zurück, die er auf den Tisch stellte. Madouc sagte höflich zu Throop: »Diese Pokale sind von hoher Güte! Erlaubt Ihr uns, sie frei und unverbindlich zu benützen?«
    »Wir sind keine weltfremden Theoretiker«, erklärte Pasm jovial. »Zum Trinken braucht man ein geeignetes Behältnis, welches tunlichst von kelchähnlicher Form sein sollte. Ansonsten fällt die Flüssigkeit, sobald sie eingeschenkt wird, auf den Boden.«
    »Kurz, ihr dürft diese Pokale unentgeltlich benützen«, resümierte Pism.
    »Naupt, bring den Holunderbeerwein!« rief Posm. »Wir wünschen unseren Durst zu löschen.«
    Madouc sagte: »Während wir trinken, könnt Ihr Euch auch schon einmal Gedanken über das Gastgebergeschenk machen, welches Ihr uns als Gegenleistung anbieten müßt. Nach den Regeln der Höflichkeit sollten solche Gastgebergeschenke von gleichem Wert wie das Gastgeschenk sein.«
    Pasm brüllte: »Welch närrischer Unfug ist das nun wieder?«
    Pism sprach

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