Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lyras Leidenschaft

Lyras Leidenschaft

Titel: Lyras Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
Vom Netzwerk:
hatte.
    Nicht zu fassen, dachte Lyra. Ihre Brüder, du liebe Güte! Die hätten gewartet, bis sie versucht hätte, die Flecken wegzuwischen. Sie bezweifelte, dass sie außer ihren Waffen überhaupt jemals irgendwas putzten. Diese Faulpelze.
    »Kochst du in dieser Küche?«, fragte sie nervös, während sie zur Anrichte und der darauf stehenden Kaffeemaschine ging.
    »Dafür müsste ich erst wissen, wie das geht«, knurrte er und schrubbte eifrig und konzentriert den Boden. »Irgendwann krieg ich es schon noch raus.«
    Sie durchsuchte die Schränke, bis sie eine Tüte gemahlenen Kaffee und zwei Tassen fand.
    In der Küche dieses Mannes herrschte buchstäblich
gähnende Leere
.
    »Was isst du denn normalerweise?« Das Schweigen war erdrückend, als er aufstand, um zuzusehen, wie sie den Kaffee mit den Augen abmaß und in einen Filter schüttete.
    »Ich esse, was ich esse«, brummte er schließlich, während er durch die Küche in einen kurzen Flur ging.
    Sekunden später hörte sie Wasser in ein Waschbecken laufen, dann ein lauteres Geräusch wie von einer Waschmaschine.
    Eine Minute später kam er zurück in die Küche, als sie gerade den Kühlschrank inspizierte.
    Käse. Mortadella. Schinken. Igitt.
    »Nicht jeder ist ein Feinschmecker«, knurrte er, während er zum Schrank über dem Herd ging und das Brot herausholte, das sie ihm am Nachmittag gegeben hatte.
    Von den Zimtschnecken fehlte jede Spur. Ein halber Laib Weißbrot war noch übrig und vielleicht ein Drittel von dem Banane-Nuss-Brot.
    Sie schaute ins Gefrierfach und seufzte. Er musste am Verhungern sein. Ein so großer Körper brauchte doch eine Menge Energie.
    »Was war das heute Nacht?«, fragte sie, als sie zurück zur Kaffeemaschine ging und zwei Tassen von dem dunklen Trank einschenkte.
    »Jemand hat versucht, bei dir einzubrechen, und ich habe ihn dabei erwischt«, sagte er lässig, zuckte die Achseln und griff nach der Tasse, die sie ihm reichte.
    »Weiter nichts?« Als ob sie das glauben würde. »Okay. Dann gehe ich einfach nach Hause, ruf meinen Daddy und meine drei Ex-Special-Forces-Brüder an und sage ihnen, was passiert ist. Kann ja nicht schaden.«
    Er hielt inne und musterte sie lange, bevor er die Tasse sinken ließ.
    Sie hätte nicht gedacht, dass er sich durch irgendwas von diesem Kaffee ablenken lassen würde.
    »Ex- SF , was?« Er atmete geräuschvoll aus und schüttelte matt und resigniert den Kopf.
    »Ja, das sind sie.« Sie nickte spöttisch. »Sie haben sich vor etwa fünf Jahren zurückgezogen. Sie waren sogar an den Breed-Rettungsaktionen beteiligt, die stattfanden, direkt nachdem das Hauptrudel seine Existenz bekannt gegeben hatte.«
    Sein Gesichtsausdruck erstarrte und wurde kalt und abweisend.
    »Ich weiß, dass du ein Breed bist, Tarek.« Sie spielte keine Spielchen mit ihm. Denn sie hasste es, wenn man welche mit ihr spielte. »Sag mir, was hier vor sich geht.«
    Er verzog das Gesicht, dann griff er nach seiner Tasse und ging zum Küchentisch, als wollte er Abstand zwischen ihnen schaffen. Sie folgte ihm.
    Er drehte den Kopf und sah, wie sie sich ihm gegenüber an die Arbeitsplatte lehnte und wartete. Bis auf die Geräte war die Küche leer. Keine Unordnung. Kein Krimskrams und keine Deko. Das Wohnzimmer war genauso, soweit sie sich erinnern konnte. Als müsste er erst noch herausfinden, wer er war, bis er sein Haus mit Dingen füllen konnte, die zu ihm passten. Außer …
    »Hast du das Haus gekauft?«, fragte sie plötzlich.
    Er tat überrascht. »Es gehört mir.« Er nickte und nippte dann an seinem Kaffee. »Wie kommst du denn jetzt darauf?«
    Weil der Gedanke, dass er wegziehen könnte, ihr Sorgen bereitete. Okay, er interessierte sich zwar nicht für sie, sondern nur für ihr Brot und ihren Kaffee, aber sie mochte ihn. Zumindest war er nicht langweilig.
    »Nur so«, sagte sie schließlich achselzuckend. Zum Glück trug sie ihren dicken Flanellmorgenmantel und nicht einen ihrer dünneren, durch die man deutlich ihre steifen Brustwarzen gesehen hätte und die es unmöglich gemacht hätten, ihre Reaktion auf ihn zu verbergen.
    Das war es, was sie so sehr an ihm ärgerte. Er war seit Jahren der einzige Mann, der sie wirklich interessierte, doch er schien sie als Frau überhaupt nicht wahrzunehmen. Es war nicht auszuhalten.
    »Du hast mir immer noch nicht gesagt, was das heute Nacht zu bedeuten hatte«, erinnerte sie ihn schließlich. »Ich war bisher ziemlich geduldig, Tarek.«
    Er antwortete darauf mit einem Knurren. »Ja,

Weitere Kostenlose Bücher