Lyras Leidenschaft
lieber Himmel, diese Frau würde ihn noch komplett in den Wahnsinn treiben.
Dann seufzte er erleichtert und zwang sich zu warten, bis sie fort war, bevor er nach seinem Handy griff und ungeduldig eine Nummer wählte.
»Jonas.« Jonas Wyatt, der Leiter der Katzen-Breed-Enforcer in Sanctuary, antwortete beim ersten Klingeln.
»Wir haben ein Problem«, sagte Tarek ruhig. »Ich glaube, ich habe heute Nacht unseren Trainer getroffen. Leider war aber nicht ich sein Ziel.«
Der Geruch des Angreifers ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er roch verdammt ähnlich wie die Kleidung, die der Bastard immer getragen hatte, auch wenn das nun schon einige Jahre her war. Der Geruch war nicht identisch, aber verflucht nah dran.
»Heißt?« Jonas war ein Mann weniger Worte, was einer der Gründe war, weshalb Tarek gern für ihn arbeitete.
»Er wollte ins Nachbarhaus einbrechen. Bei Lyra Mason, sie ist die Schwester von drei …«
»… Special-Forces-Agenten«, beendete Jonas den Satz für ihn. »Grant, Marshal und Tyree Mason. Sie führten das Kommando an, das einige der wichtigsten Breed-Labors zerstört hat.«
Tarek schloss die Augen und rieb sich verärgert die Nasenwurzel. »Wusstest du etwa, dass sie hier wohnt, als ich das Haus gekauft habe?«, fragte er.
»Ich wusste
von
ihr. Ich habe nicht genauer nachgeforscht, weil ich dafür keinen Anlass sah.« Er stellte sich vor, wie Jonas bei den Worten die Achseln zuckte. »Sie ist vierundzwanzig, Buchhalterin, lebt bescheiden, hat ein hübsches kleines Finanzpolster, aber nichts Bedeutendes. Laut ihrer Patientenakte ist sie Jungfrau und hatte alle üblichen Kinderkrankheiten; keine Vorstrafen. Ich hatte keine Zeit für weitere Ermittlungen und auch keinen Grund dazu. Wieso?«
Tarek schüttelte den Kopf. »Es gibt keinen Grund. Aber ich komme vielleicht bald mal vorbei; ich glaube, ich muss mich durchchecken lassen.« Er rieb die Seiten seiner Zunge an seinen Zähnen und fühlte, wie eine milde Wärme in seinen Mund strömte.
»Was stimmt nicht mit dir?« Jetzt klang Jonas besorgt. Wurde auch verdammt Zeit.
»Ich weiß es nicht.« Tarek ging in den kleinen Eingangsbereich, der zur Treppe führte. »Diese blöden Drüsen an den Seiten meiner Zunge sind entzündet und fühlen sich ganz komisch an. Ich könnte schwören, ich schmecke Zimt.«
In der Leitung herrschte Schweigen.
»Wo ist das Mädchen?«, fragte Jonas schließlich. »Lyra Mason.«
Tarek runzelte bei der Frage die Stirn.
»In meinem Gästezimmer. Ihr Sicherheitssystem wurde beschädigt.«
»Scheiße!« Jonas atmete heftig. »Hast du sie gevögelt?«
Ein Grollen stieg in Tareks Kehle auf. »Das geht dich verdammt noch mal gar nichts an, Jonas«, sagte er mit einem eindringlichen, gefährlichen Unterton. »Halt dich gefälligst aus meinen Angelegenheiten raus, Mann.«
»Halt den Mund, Tarek«, schnaubte Jonas. »Und hör gut zu. Diese Infos kommen direkt von dem alten Forscher, der die Mitglieder des Hauptrudels behandelt. Die geschwollenen Drüsen enthalten ein spezielles Hormon. Dieses Gewürz in deinem Mund, Kumpel, das ist ein Aphrodisiakum. Lyra Mason ist deine Gefährtin.«
Tarek lachte. Verdammt, er hatte Jonas nicht für einen Komiker gehalten.
»Schön. Wie auch immer«, brummte er. »Und jetzt sag mir die Wahrheit.«
Jonas würde noch dafür büßen, dass er diese beschissenen Spielchen mit ihm spielte. Er war absolut nicht in der Stimmung dafür.
»Das ist kein Witz, Tarek.« Jonas klang viel zu ernst. »Über diese Sache wird kaum gesprochen. Die Informationen werden erst dann herausgegeben, wenn ein Paar sich miteinander verbindet. Es ist eins der bestgehüteten Geheimnisse der Welt.«
Blut schoss in seinen Kopf, um kurz drauf in seinem Glied zu landen.
»Was meinst du mit ›sie ist deine Gefährtin‹?« Konnte das die fast obsessive Lust erklären, die sich in den letzten Monaten in ihm angestaut hatte? Seine Geduld mit ihr, die er ganz sicher mit niemandem sonst gehabt hätte? Die wachsende, zehrende Begierde, die sein Glied hart werden und seine Sinne brennen ließ?
»Es ist etwas Biologisches, Chemisches – nenn es, wie du willst«, antwortete Jonas barsch. »Wenn du sie küsst, wird das Hormon bei ihr sogar noch stärker wirken als bei dir. Das ist der Paarungsrausch. Vollkommene sexuelle Hingabe von jetzt an und für immer. Armer Kerl.« In seiner Stimme lag aber auch ein Anflug von Neid.
Vollkommene sexuelle Hingabe? Von jetzt an und für immer? Seine Gefährtin?
»Sie gehört
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