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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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„Warum überrascht mich das nicht? Wie lange ist es seit dem ­letzten Mal her? Drei ... nein, vier Monate, nicht wahr? Allerdings habe ich in letzter Zeit nichts von einem schwerwiegenden Verbrechen oder gar Mord gehört. Zumindest nicht hier in Cornwall, und ich sitze ­sozusagen an der Quelle.“
    „Es ist ein Hirngespinst“, gab Victor launig zurück, „nichts weiter als eine Schnapsidee, hinter einem Selbstmord einen Mord zu vermuten.“
    „Jetzt klingst du schon wie Chefinspektor Warden“, sagte Alan und grinste. „Dabei hatte ich den Eindruck, auch du bist nicht gerade abgeneigt, Verbrechen aufzu­klären, die die Polizei zu den Akten gelegt hat oder bei denen der gute Warden den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.“
    Victor nickte und wurde ernst. „Wenn wirklich ein Mord geschehen wäre und der Täter liefe frei herum, könnte Mabel jederzeit mit meiner Unterstützung rechnen. Ich gebe zu, sie hat mehrmals den richtigen Riecher gehabt. Dieses Mal aber …“ Vehement schüttelte Victor den Kopf. „Selbst Chefinspektor Warden ist lernfähig. Er hat den Fall gründlich untersucht und von allen Seiten beleuchtet und kam zu einem eindeutigen Ergebnis: Es war Selbstmord. Somit gibt es für Mabel nicht den geringsten Grund, mich meinem Schicksal zu überlassen.“
    „Und jetzt bist du sauer auf sie“, stellte Alan fest.
    „Ich bin nicht sauer“, brummte Victor unwillig. „Aber sie ist schließlich bei mir angestellt, da kann ich doch erwarten, dass sie ihre Arbeit nicht wegen einer Vermutung, an der rein gar nichts dran ist, vernachlässigt.“
    Nachdenklich betrachtete Alan seinen Patenonkel. ­Victor war kein einfacher Mensch, besonders Frauen gegenüber nicht. In Mabel hatte er jedoch eine gleich­berechtigte Partnerin gefunden, die sich von ihm nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen ließ. Bei ihrem letzten „Fall“, den sie Ende des vergangenen Jahres gemeinsam hatten aufklären können, hatte Alan den Eindruck gewonnen, dass Mabel für Victor mehr war als nur die Frau, die ihm den Haushalt führte. Aber sein Patenonkel würde das niemals zugeben, so gut kannte Alan ihn.
    Trotzdem fragte er: „Machst du dir keine Sorgen um Mabel? Immerhin – sollte sie mit ihrer Vermutung recht haben, könnte sie sich wieder in Gefahr befinden. Du weißt doch, was für ein besonderes Talent sie für gefährliche Situationen hat.“
    Alans letzte Bemerkung entlockte Victor ein Lächeln – das erste an diesem Tag.
    „Ja, das hat sie in der Tat. Beim Tod dieser Carter-Jones gibt es aber wirklich keinen Grund anzunehmen, es könnte sich nicht um Selbstmord handeln.“
    „Carter-Jones?“ Alan horchte auf. „Die Carter-Jones von Allerby House?“
    „Du kennst sie?“ Victor war nicht sonderlich überrascht, denn zu Alans Klienten zählten zahlreiche Adlige und Vermögende aus ganz Cornwall.
    „Lord Douglas Carter-Jones ist mein Mandant“, rief Alan. „Das dürfte ich dir eigentlich gar nicht sagen, ich weiß aber, dass du es vertraulich behandeln wirst. Ich bin natürlich über Lady Michelles Tod informiert und habe die formellen Angelegenheiten für Lord Douglas geregelt. Eine furchtbare Sache, sie war noch so jung.“
    „Eben deswegen vermutet Mabel, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zuging.“ Victor lehnte sich über den Tisch und sah Alan ernst an. „Lady Michelle hatte nur wenige Tage vor ihrem Tod Higher Barton für eine Feier gebucht und auf Mabel den Eindruck einer lebens­bejahenden Frau gemacht, die keinesfalls vorhatte, sich umzubringen. Mabel meint, niemand brächte sich um, wenn er solche Pläne schmiedet.“
    „Tja, Onkelchen“, Alan zwinkerte Victor verschmitzt zu, „das ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen. Ich wusste nichts von einer solchen Feier, das Ganze erscheint mir jetzt aber auch seltsam.“
    „Kanntest du Michelle Carter-Jones?“
    „Nicht sehr gut, wir sind uns nur zwei oder drei Mal begegnet. Dabei hatte ich den Eindruck, dass sie eine sehr glückliche Frau ist, und es überraschte mich, von ihrem Tod zu erfahren.“
    Victor runzelte die Stirn. „Du meinst, Mabel könnte wirklich etwas auf der Spur sein? Aber Warden sagt doch …“
    „Wir mussten schon mehr als einmal feststellen, dass der Chefinspektor seine Arbeit nicht gerade mit vollem Einsatz erledigt“, unterbrach Alan ihn, überlegte einen Moment und fuhr dann fort: „Darf ich mal an deinen ­Computer? Ich möchte etwas nachprüfen.“
    „Bitte, er steht unten in der Praxis.“ Victor sah

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