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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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nicht in ihre Pläne ein­weihen. Sie vermutete, dass er als Historiker Allerby House und vielleicht sogar die Eigentümer kannte.
    Da Eric die Kostüme bei sich zu Hause aufbewahrte, hatte Mabel schnell die Teile aussortiert, an denen Aus­besserungen vorzunehmen waren. Mit der Bitte, die ­anderen von den Akteuren anprobieren zu lassen und eventuelle Änderungen schriftlich festzuhalten, verabschiedete sie sich eine halbe Stunde später wieder.
    „Ruf mich an, wenn du alle Maße hast! Ich komme dann wieder bei dir vorbei.“
    Nun musste sie sich beeilen, schließlich musste sie die Einkäufe noch zu Victor bringen und einräumen. Sie würde zu spät zum Dinner nach Allerby kommen und hoffte, Captain Douglas würde ihr diese Unpünktlichkeit verzeihen. In dem Moment, als Mabel ihr Auto vor der ­Praxis parkte, kam Victors Jeep die Straße herauf.
    Der Tierarzt stieg aus und rief: „Mabel, Sie hier? Geht es Ihnen gut? Ist etwas passiert?“
    „Alles in Ordnung, Victor. Meine Dienste wurden heute Nachmittag auf Allerby nicht benötigt, außerdem brauchte ich ein paar Sachen aus meinem Cottage. Da dachte ich, ich schaue mal kurz bei Ihnen vorbei.“
    „Hm …Gut … Also … “ Victors Mimik änderte sich, als würde er sich wegen seiner deutlich gezeigten Sorge um Mabel schämen. „Trinken wir einen Tee zusammen?“
    „Leider nein, ich bin spät dran, aber Sie können mir beim Tragen helfen.“ Mabel öffnete den Kofferraum und deutete auf die Einkaufstüten.
    „Was ist das?“, fragte Victor erstaunt.
    „Nur ein paar Sachen für Ihren Kühlschrank und die Vorratskammer“, erwiderte Mabel mit einem verschmitzten Lächeln. „Ich war vorhin nämlich schon mal hier und musste feststellen, dass Sie ohne mich ganz schön aufgeschmissen sind, wie man heute so sagt. Daher habe ich mir erlaubt …“
    „Komme ganz gut allein zurecht“, unterbrach Victor sie. Beim Betreten der Küche konnte er seine freudige Über­raschung dann aber doch nicht verbergen: „Mabel, Sie haben ja wahre Wunder bewirkt!“
    „Ja, es grenzt wirklich an ein Wunder, dass es möglich war, dieses Chaos zu beseitigen“, antwortete Mabel stolz. „Ich hoffe nur, dass Sie in den nächsten Tagen, bis ich zurück bin, etwas ordentlicher sein werden.“
    „Bis Sie zurück sind?“ Victor sah Mabel fragend an.
    Sie zögerte, sah erneut auf die Uhr und sagte schließlich: „Nun gut, ich mache uns einen Tee, dabei spricht es sich besser. Dann komme ich eben zu spät. Mir wird schon eine plausible Ausrede einfallen.“
    „Soll ich Ihnen helfen?“, bot Victor überraschend an.
    „Lieber nicht, wir wollen den Tee ja trinken können.“ Mabel lachte und deutete auf den mitgebrachten Kuchen. „Den können Sie aufschneiden, das dürften Sie gerade so hinbekommen. Stellen Sie sich einfach vor, Sie würden operieren.“
    „Also, so ungeschickt bin ich nun auch wieder nicht …“
    Victor nahm ein Messer und schnitt den von Mabel gekauften Victoria Sponge Cake an. Der Kuchen schmeckte zwar ein wenig künstlich und war trocken – kein ­Vergleich zu Mabels eigener Kreation, für die sie extra viele Eier und ihre selbst eingemachte Marmelade verwendete –, war aber einigermaßen genießbar.
    „Was meinten Sie damit, in ein paar Tagen seien Sie ­wieder zurück?“, hakte Victor nach, nachdem er drei Stück Kuchen verputzt hatte.
    Mabel antwortete nachdenklich: „Ach, ich weiß nicht so recht, Victor, ich komme einfach nicht weiter. Jane Carter-Jones ist zwar verbittert und hasste ihre Schwägerin regelrecht, ihr aber deswegen einen kaltblütigen Mord zuzutrauen?“ Sie schüttelte entschieden den Kopf. „Ich fürchte, Sie und auch Warden haben vielleicht recht, und Michelle hat sich wirklich selbst umgebracht. Es gibt ­keinen Hinweis auf ein Fremdverschulden. Auch wenn wir ver­muten, dass es einen anderen Mann in ihrem Leben gab – es gelingt mir einfach nicht, auch nur den kleinsten Beweis dafür zu finden. Die Rose auf dem Grab könnte jeder hingelegt haben, und selbst wenn es ein Mann war, ist noch lange nicht gesagt, dass er etwas mit Michelles Tod zu tun hat.“
    „Dann verdächtigen Sie die Schwester des Captains nicht mehr?“, hakte Victor nach.
    „Irgendwie glaube ich nicht, dass Lady Jane so weit gegangen wäre. Ach, Victor, ich glaube, die ganze Sache ist eine Sackgasse.“
    Victor legte beide Hände um die warme Teetasse und antwortete leise: „Obwohl Sie es beinahe geschafft hatten, mich für die Sache zu begeistern, muss ich

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