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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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sofort die Küche“, warnte Mabel und drohte ihm schelmisch mit dem Finger. „Wie wäre es mit einer Dusche, während ich die Küche aufräume?“
    Victor nickte.
    „Sollte das Telefon läuten, gehen Sie bitte ran und ­notieren Sie alles! Ich werde mich beeilen.“
    Das Glück war ihnen hold, denn in der nächsten Stunde ging kein Notruf ein. So konnte Mabel in aller Ruhe das Geschirr spülen und die Küche aufräumen. Bevor Victor aus dem Bad kam, warf sie noch einen Blick ins Wohn­zimmer und seufzte ob des Durcheinanders. Trotz der Arbeit, die vor ihr lag, fühlte sie sich voller Tatendrang. Die Pflege von Captain Douglas war alles andere als ­kräftezehrend ­gewesen, da er die meiste Zeit des Tages geruht hatte und nur selten das Haus hatte verlassen ­wollen. Auf Allerby hatte Mabel viel herumgesessen und sich die Zeit mit Lesen oder dem Computer vertrieben. Daher freute sie sich, endlich wieder etwas tun zu können. Gegen Abend wollte sie noch nach Higher Barton fahren und mit Emma Penrose eine Veranstaltung besprechen, die für das erste Juniwochenende geplant war. Emma hatte sie am Morgen kurz telefonisch über die Anfrage informiert. Obwohl Mabels Gedanken also ausreichend beschäftigt waren, nagte in ihr das Gefühl, versagt zu haben. In ihrer unmittelbaren Nähe war ein Mord ­geschehen, den sie nicht hatte verhindern können, Captain Douglas war verhaftet worden, und ihre Zweifel an Michelles Selbstmord waren wieder erwacht.
    Als Victor frisch geduscht, rasiert und angezogen ­wieder in der Küche war, brühte sie eine große Kanne Tee auf und berichtete ihm von den neusten Ereignissen.
    „Stellen Sie sich vor, Victor, der Captain kann nicht nur wieder laufen, nein, er wusste auch von dem Verhältnis seiner Frau und hat das offen zugegeben“, beendete sie ihren Bericht.
    „Mabel, was wollen Sie denn noch?“ Victor sah sie ernst an. „Obwohl ich selten Wardens Meinung bin – es spricht alles gegen Douglas Carter-Jones. Der Mann hat seine Lähmung zum Teil nur vorgespielt, wusste, dass seine Frau in das Bett eines anderen hüpft, und wollte sich den Skandal, wenn Lady Michelle ihn verlässt, ersparen. Vielleicht hat er doch beim Tod seiner Frau die Hände im Spiel gehabt.“
    „Das wäre zu einfach“, entgegnete Mabel. „Ein Mörder würde nicht so offen damit umgehen. Niemand, auch Lady Jane nicht, wusste, dass Lord Douglas wieder laufen kann, und er hätte die Briefe längst verbrennen können. Außerdem …“ Mabel sah Victor fest an. „Als die Hütte in Brand geriet, war Lord Douglas eindeutig in seinem Zimmer. Das Feuer kann er definitiv nicht gelegt haben.“
    „Vielleicht war der Brand ein Zufall?“, gab Victor zu bedenken.
    „Ich glaube nicht an Zufälle.“ Vehement schüttelte Mabel den Kopf. „Zumindest nicht, wenn es um Mord geht. Nein, ich habe ein ganz andere Theorie.“ Sie setzte gerade an, Victor von ihrem Verdacht zu erzählen, Lord Douglas würde seine Schwester schützen, als das Telefon klingelte.
    „Ach, verflixt, und ich dachte, es wird ein ruhiger Sonntag.“ Victor stand auf, Mabel hörte ihn im Nebenraum ein paar Worte sagen, dann kehrte er mit einem ­besorgten Gesichtsausdruck in die Küche zurück. „Eine Katze ist in eine Kaninchenfalle geraten. Wanderer haben sie ­gefunden. Sie haben ihr Auto aber in Looe stehen, und die Mieze faucht und kratzt so sehr, dass sie sie nicht selbst befreien und zu mir bringen können. Kein Wunder, das arme Tier muss starke Schmerzen haben. Ich mache mich dann auf den Weg.“
    „Soll ich Sie begleiten?“, fragte Mabel, die Victor schon öfter assistiert hatte.
    „Danke, das ist nicht nötig.“ Victor machte eine raumgreifende Handbewegung. „Mir wäre es lieber, wenn Sie hier ein wenig Ordnung schaffen würden. Der Wäschekorb im Bad quillt über, der Abfluss der Dusche ist verstopft und an meinem Jackett müsste der Lederflicken am rechten Ärmel angenäht werden, der hängt halb herunter.“
    Mabel salutierte. „Ganz wie Sie befehlen, Victor! Allerdings muss ich später noch nach Higher Barton.“
    Victor nickte zufrieden. An der Tür drehte er sich noch mal um und sagte leise: „Auch wenn Sie enttäuscht sind, weil Ihr Engagement in Allerby House von wenig Erfolg gekrönt war und wir die Arbeit nun der Polizei überlassen müssen – es ist schön, dass Sie wieder da sind, Mabel.“
    Selten hatte Mabel sich über ein Kompliment mehr gefreut.

    Das Gespräch mit Emma Penrose verlief gut und routiniert. Die

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