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Macabros 002: Fluch der Druidin

Macabros 002: Fluch der Druidin

Titel: Macabros 002: Fluch der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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winzige Zimmer.
    Sie wandten sich um und stiegen die schmalen, ächzenden und
wurmstichigen Treppen hinauf. Unter dem Dach gab es noch eine Anzahl
winziger Kämmerchen. Auch sie waren vollgestopft mit alten
Klamotten, die der Antiquitätenhändler in London auf
Trödel-Märkten und aus Privatbesitz erstanden hatte.
    Mr. und Mrs. Fieldshere verließen das
»Macgullyghosh-House«. Sie wollten sich unter vier Augen
besprechen, ob sie laut Befehl von Lawrence Clearwater hier
übernachteten oder nicht.
    Zur Vorsicht jedoch wollten sie ein Zimmer im Dorf Wirtshaus
reservieren.
    Aber nach rund vierzig Minuten kehrten sie enttäuscht,
durchnäßt und frierend zurück. Der Wirt hatte ihnen
die Unterkunft verweigert.
    »Er hat uns gefragt, ob wir schon im
›Macgullyghosh-House‹ gewesen sind«, schimpfte Jeanny
Fieldshere. »Als wir das bejahten, forderte er uns auf, das
Lokal zu verlassen. Er sagte, daß jeder, der das
›Macgullyghosh-House‹ betrete, entweder mit dem Teufel zu
tun oder ihn selbst im Leibe habe.«
     
    *
     
    In der Hütte brannte der Kamin. Das knisternde Holz spendete
angenehme Wärme.
    Draußen regnete es noch immer.
    John MacCarthy und Charles Clearwater hatten mit Nyreen Matobish
schon während der Abwesenheit des Ehepaares Fieldshere
beschlossen, auf jeden Fall die Nacht hier zu verbringen, um zu
erfahren, was an den angeblichen Merkwürdigkeiten wirklich dran
war.
    Die Räumlichkeiten wurden so weit zurechtgemacht, daß
man dort einigermaßen in Wärme und Trockenheit ruhen
konnte.
    MacCarthy sollte gleich in dem großen Raum vorn
übernachten, Nyreen Matobish in dem kleinen Zimmer links
dahinten, wo eine alte, aber recht einladende Couch stand.
    Charles Clearwater hatte sich eine Kammer unter dem Dach
zurechtgemacht. Einen Mangel an Wolldecken gab es nicht. Viele
kleinere guterhaltene Gegenstände waren abgedeckt. Man brauchte
die Decken nur abzunehmen.
    Die Fieldsheres waren ebenfalls im Dachgeschoß
untergebracht. Dort gab es ein komplett eingerichtetes, mit
Schnörkeln versehenes Schlafzimmer aus dem frühen 18.
Jahrhundert.
    Nyreen Matobish konnte es nicht unterlassen, wieder in den
bienenkorbähnlichen Steinbau zu gehen und sich in der
Einsiedlerklause umzusehen. Mit einer Kerze in der Hand suchte sie
die dunklen Ecken ab, als suche sie etwas Bestimmtes.
    Sie stand gedankenverloren vor der Nische, vor der einst ein
schwerer Vorhang gehangen hatte. Der Stoff war im Laufe eines halben
Jahrtausends zu Staub geworden. In der Nische gab es eine Kochstelle,
mehrere Gefäße und Küchengeräte.
    Am Ende des kleinen runden Zimmers stand ein wuchtiger klobiger
Schrank.
    Nyreen Matobish fuhr zusammen. Etwas berührte sie. Sie
wirbelte herum.
    Charles Clearwater stand vor ihr. »Hauen Sie uns nicht
übers Ohr, Miss. Sie schleichen hier rum, als kennten Sie sich
hier aus.«
    Das rothaarige attraktive Mädchen sah ihn mit einem
merkwürdigen Blick an. »Sie werden es nicht glauben: aber
irgendwie kommt es mir vor, als sei ich schon einmal hier
gewesen.«
     
    *
     
    Der Abend kam.
    Es wurde rasch dunkel. Am bewölkten Himmel stand kein Stern.
Etwas wie Gemütlichkeit kam in dem alten kleinen Haus auf.
    In dem großen Aufenthaltsraum, den John MacCarthy als
kombiniertes Büro-Schlafzimmer zurechtgemacht hatte, traf man
sich vor dem Zubettgehen. Gemeinsam hatte man das alte Haus von Tabor
und die uralte Einsiedlerklause der Kiuna Macgullyghosh durchsucht,
in der Erwartung, auf einen wichtigen Hinweis zu stoßen. Aber
den gab es nicht. Über seinen Brief hinaus hatte Lawrence
Clearwater es nicht für notwendig gehalten, weitere Angaben zu
machen.
    Es kam sogar eine kleine Unterhaltung auf, das Eis begann zu
schmelzen, wenn auch jeder jedem gegenüber eine gewisse Distanz
behielt.
    So gut wie überhaupt nicht beteiligte sich Bryan Fieldshere
an der Unterhaltung.
    Er war ein schweigsamer, scheuer, um nicht zu sagen langweiliger
Mensch. Und wenn es schon etwas zu sagen gab, was die
merkwürdige Situation und die Erbschaft betraf, dann sagte das
seine Frau.
    Feuer brannte im Kamin. Es war warm und anheimelnd. Das nasse,
rauhe Wetter spürte man hier drinnen nicht.
    Die Hütte lag geschützt zwischen den Hügeln, und
der Wind pfiff über sie hinweg.
    Charles Clearwater hatte sich bei Einbruch der Dunkelheit noch
einmal aufgemacht, und im Dorfwirtshaus etwas zu essen und zu trinken
besorgt. Nur ungern hatte der Wirt ihn bedient.
    Nach und nach löste sich die kleine Gruppe auf.
    Jeanny und Bryan Fieldshere stiegen

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