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Macabros 002: Fluch der Druidin

Macabros 002: Fluch der Druidin

Titel: Macabros 002: Fluch der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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einem unwirklichen, kalten Licht.
Die Schatten darauf oder dahinter waren verschwunden.
    Aber Hellmark II wußte genau, daß da etwas gewesen
war.
    Seine Hände glitten tastend über das glatte, fugenlose
Material und lautlos wie ein Fisch umrundete er den Turm, dessen
ovale Fensterhöhlen nun wie dunkle Augenhöhlen in einem
fremdartigen, zu Stein erstarrten Körper wirkten.
    Der Turm war rund achtzig Meter hoch und etwa zwanzig Meter im
Durchmesser.
    Auf der Höhe der sich anschließenden fluoreszierenden
Mauern fand er einen guterhaltenen Durchlaß. Wie eine gewundene
Röhre führte ein Weg in den Turm, zweigte dann nach
mehreren Seiten hin wie ein Labyrinth ab.
    Das Leuchten hüllte Macabros völlig ein. Da sah er die
Schatten wieder. Wie Scherenschnitte menschlicher Umrisse wirkten sie
an der Mauer vor ihm. Er ging darauf zu.
    Wo waren die Gestalten, die diese Schatten warfen?
    Der Gedanke blitzte auf.
    Das Ungeheuer, das diese versunkene Stadt bewachte, tötete
seine Opfer nicht, es hielt sie auf rätselhafte Weise
gefangen!
    Dann aber mußte man diesen Menschen helfen.
    Vor seinen Augen verschwamm plötzlich alles.
    Die Wände verzogen sich wie Gummi, das Licht flackerte.
Hellmark II wurde weiß wie Milch, verwehte und erlosch.
    Hellmark I konnte seinen Doppelkörper nicht mehr länger
aufrecht erhalten.
    Macabros war verschwunden.
     
    *
     
    »Mister Hellmark! Heeh, Mister Hellmark? Hören Sie
mich?«
    Björn Hellmark vernahm die Stimme wie aus weiter Ferne.
    Langsam kam er zu sich, wie aus einem tiefen Fieberschlaf.
    Er schlug die Augen vollends auf, erkannte seine Umgebung, nahm
wahr, daß er nicht mehr gefesselt war.
    Auch Alex Rathly war frei. Der vierunddreißigjährige
Expeditionsleiter blickte den jungen Deutschen besorgt an. »Sind
Sie krank? Fühlen Sie sich nicht gut?«
    »Nein, es ist nichts.« Hellmark stand langsam auf. Es
gelang ihm, die anfängliche Schwäche zu überspielen,
unter der er stets dann litt, wenn Hellmark II längere Zeit von
ihm getrennt existiert hatte. Doch die Schwäche ging sehr
schnell wieder vorüber. »Ich muß von Brendan doch
schlimmer erwischt worden sein, als es anfangs schien. Ich glaube,
ich habe nochmals abgebaut.«
    Alex Rathly mußte zu dem Deutschen aufblicken, als er auf
den Beinen stand. Björn überragte den Engländer um
Haupteslänge.
    Rathly berichtete dem Deutschen, daß in der Zeit
während seines Schwächezustandes Shaffers, Horseman und
Sonny Hilton ihre Meinung geändert hätten. Nachdem auch
Thomas Brendan sich nicht mehr gemeldet und Shaffers ihn über
die Funkanlage mehrmals gerufen hatte, entschlossen sich die
Meuterer, dem alten Expeditionsleiter wieder das Kommando zu
übertragen.
    Hellmarks Fesseln waren gefallen, nachdem auch Rathly befreit
worden war.
    Der Engländer wollte Hellmark persönlich mit einem
Beiboot der »Delphin« zur ankernden »Seejungfrau«
hinüberrudern. Er plante, noch in dieser Nacht die
»Delphin« von diesem Ort wegzubringen wo drei Leute seiner
Besatzung den Tod gefunden hatten. Doch Björn Hellmark konnte
ihn überreden, zu bleiben.
    »Sie müssen nicht tot sein«, meinte er
geheimnisvoll. »Vielleicht können wir noch etwas für
sie tun.«
    Alex Rathly blickte ihn verständnislos an. »Aber ich
verstehe Sie nicht, Mister Hellmark. Woher wollen Sie wissen,
daß diese Männer noch am Leben sein können?«
    »Ich kenne den Meeresgrund hier wie meine Westentasche. Ich
habe schon oft hier getaucht, Mister Rathly. Gesucht habe ich das,
was auch Sie suchten. Es gibt dort unten Hohlräume in den
Felsen, in denen große Mengen Sauerstoff eingeschlossen
sind.«
    Rathly schüttelte den Kopf. »Davon habe ich noch nie
etwas gehört. Aber ich laß mich gern belehren. Meine
Begegnung mit einem Meeresungeheuer hätte ich mir
schließlich auch nicht träumen lassen.«
    »Haben Sie noch einen Bathyskaph an Bord?«
    »Ja. Allerdings einen beschädigten.«
    »Ist er zu reparieren?«
    »Ja. Das kostet aber Zeit.«
    »Wieviel?«
    Alex Rathly dachte kurz nach. »Zwei, vielleicht auch drei
Tage.«
    »Das ist zu lange. Könnten wir es in einem Tag
schaffen?«
    »Wenn wir alle mithelfen, vielleicht. Warum? Was haben Sie
vor, Mister Hellmark?«
    »Ich möchte sichergehen, daß wirklich niemand hier
unten zurückbleibt. Ich möchte so schnell wie möglich
tauchen und das Schicksal der drei Männer klären.«
    Alex Rathly glaubte nicht richtig zu hören. »Aber ihr
Schicksal ist klar. Sie haben den Ausflug in die Tiefe nicht
überstanden.

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