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Macabros 002: Fluch der Druidin

Macabros 002: Fluch der Druidin

Titel: Macabros 002: Fluch der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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der
Finsternis.
    Björn fühlte, daß man auf ihn gewartet hatte.
    Aber das war doch nicht möglich.
    Verwechselte man ihn?
    »Du bist Kaphoon, der Namenlose.« Die Stimme war in ihm.
Er wußte nicht, welcher der Fremden zu ihm
»sprach«.
    »Ihr irrt.« Björn Hellmark stand da mit leicht
gespreizten Beinen, in Kampfesstellung, als fürchte er, von den
fünf Unsterblichen angegriffen zu werden. Funkelnde Augen
musterten ihn. Haß schlug ihm entgegen. Er spürte das
körperlich. »Ich bin Björn Hellmark.«
    »Du bist Kaphoon, der Sohn des ’Toten
Gottes’.«
    Was hatte das alles zu bedeuten? Hellmarks Bewußtsein
fieberte.
    »Es steht weiterhin geschrieben«, fuhr die Stimme fort,
»Kaphoon, der Namenlose, wird das Schwert des Vaters
zurückholen. Schwert und Gesetzbuch wird er mit sich nehmen. Du
bist Kaphoon, und deine Aufgabe besteht darin, dein versprengtes Volk
wieder zusammenzurufen und auf Xantilons Südspitze zu
vereinen.«
    »Aber das ist Unsinn! Ich…« Man unterbrach ihn.
    »Du wirst deinen Teil dazu beitragen, daß die
Südspitze wieder auftaucht. Aber wir werden das Reich der
’Schwarzen Priester’ auferstehen lassen. Darin liegt unsere
Auseinandersetzung, die mit der Entdeckung des Schwerts beginnt,
Kaphoon. Wer wird siegen? Niemand weiß es. Du hast den ersten
Schritt getan. Und die Prophezeiungen werden sich erfüllen, eine
nach der anderen. Die erste aber sagt: du bist Kaphoon, der Sohn des
’Toten Gottes’.« Die Stimme zog sich aus seinem
Bewußtsein zurück. Aber nur ganz kurz. Dann war sie wieder
in ihm. »Thleomorphab konnte dir nicht im Wege stehen, als du
kamst. Das war vorhergesagt. Aber es heißt auch: Thleomorphab
wird sich erheben und den Eingang in die Felsenhalle ein für
allemal verschließen, sobald Kaphoon das Buch des weißen
Gesetzes an sich nimmt.«
    »Ich werde euch beweisen, daß Ihr irrt.«
Björn Hellmark griff mit der Linken in den Würfel und nahm
mit einem Ruck das goldschimmernde Buch heraus.
    Er sah, wie die Augen der fünf Priester sich
veränderten. Ihre Blicke gingen in eine andere Richtung.
    Björn Hellmark folgte ihrem Blick. Er wollte etwas sagen,
aber kein Wort kam über seine Lippen.
    Er begriff plötzlich, wer mit Thleomorphab gemeint war. Es
trat genau das ein, was ihm die Stimme eines der »Schwarzen
Priester« gesagt hatte: Thleomorphab, der riesige
Gallertkörper stieg vom Boden auf.
    Das unheimliche, ungeheuerliche Lebewesen von fast einem
Quadratkilometer Ausdehnung glitt wie ein titanenhafter Schatten auf
die Mauer zu, kam ganz dicht heran und es sah aus, als wolle das
Gallertwesen mit seinem riesigen Körper die Mauer verdecken.
    Thleomorphab zog daran vorbei, entfernt sich wie eine aus der Form
geratene Qualle.
    Dann sah man es nicht mehr.
    Björn Hellmark war ratlos.
    »Sagt mir alles«, murmelte er, während er noch
benommen von dem seltsamen Schauspiel vor der durchsichtigen Wand
stand und hinaus blickte auf den großen Platz mit den
Türmen und Mauern, den ungewöhnlich gestalteten Säulen
und ovalen Kuppeln, die wie knorpelige Auswüchse an den
Felswänden wirkten.
    Hellmark drehte sich langsam um. »Sagt mir…« der
Rest seiner Worte blieb ihm in Halse stecken.
    Niemand mehr war da. Die fünf dämonisch aussehenden
Gestalten waren verschwunden, als hätte der Erdboden sie
verschluckt.
     
    *
     
    Hellmark gewann schnell seine Fassung wieder.
    Er rannte durch die anschließenden Hallen und Räume, um
dort nachzusehen.
    Überall Leere.
    Man hatte ihn alleingelassen mit halben Anmerkungen und
Andeutungen.
    Alles drehte sich im Kreise wie ein Karussell. Er fand keinen
Zusammenhang, und doch spürte er, daß hier irgend etwas
vorging, das genau ihn betraf.
    Er war auf sich allein gestellt und mußte schleunigst an die
Oberfläche zurückkehren. Es wurde ihm bange ums Herz, als
er an die Andeutung der Fremden dachte. Der riesige Plasmakörper
Thleomorphabs sollte den Eingang verschließen.
    Er mußte schneller sein als das Ungetüm.
    Er begann zu rennen, so schnell er konnte. Das Schwert hielt er in
seiner Rechten, das Buch hatte er unter den Arm geklemmt.
    Hellmark erreichte die Felsenplattform und eilte die Wand entlang,
um an die Stelle zu kommen, wo er den Bathyskaph abgestellt
hatte.
    Seine Blicke irrten umher.
    Die Stelle war leer. Der Bathyskaph war verschwunden.
     
    *
     
    Man spielte ihm übel mit. Das war mehr als ein makabrer
Scherz.
    Wo war ein Ausweg? Dort – an der gegenüberliegenden
schwarzen Felswand!
    Hellmark zuckte

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