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Macabros 002: Fluch der Druidin

Macabros 002: Fluch der Druidin

Titel: Macabros 002: Fluch der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Kiuna
Macgullyghosh gewirkt. Ein Leben lang hatte sie die Gesetze der
Druiden befolgt, hatte Böses getan, um Macht zu gewinnen. Mit
Hilfe finsterer Mächte gewann sie Macht über das Leben
anderer.
    Kiuna Macgullyghosh kannte als einzige die wahre Bedeutung des
Zauberspiegels. Nach Erfüllung der Befehle des Satans war sie
berechtigt, die grauenhafte Welt kennenzulernen, aus der sie ihre
Macht bezog.
    John MacCarthy fühlte sich wie von einem Sog mitgerissen. Er
taumelte in das Dunkel, das von einem gespenstischen Glosen
erfüllt war. Schwefliger Geruch hauchte ihn an.
    Seine Fingernägel wuchsen, seine Finger krümmten sich zu
Krallen. Seine Haut wurde schleimig und schwammig.
    Schuppen zeigten sich auf seinem Gesicht, und seine Augen traten
glotzend hervor, so daß sein Gesicht froschähnlich
wurde.
    Es stank entsetzlich, und giftige Dämpfe wehten
vorüber.
    Seltsamerweise wußte er, wo er sich befand.
    Es war die Welt, die auch Kiuna Macgullyghosh des öfteren
aufgesucht hatte. Hier hatten die schrecklichen Riten stattgefunden,
Teufelsanbetung und Hexensabbat. Es gab ihn wirklich, den Tanzplatz
des Satans. Wovon in alten Hexenberichten immer wieder die Rede war
und wo die zum Tode verurteilten Hexen ihre Richter niemals
hinführten, das bekam er mit seinen eigenen Augen zu sehen.
    Ein geheimnisvolles Tor führte hierher. Die legendären
Hexenspiegel, ein Attribut das man niemals richtig deuten konnte,
waren in Wirklichkeit Passagen zur Unterwelt.
    Schemen tauchten vor ihm auf. Gestalten wie er.
Schreckensgeschöpfe der Hölle.
    Sie waren alle nackt, und ihre schwammigen Füße
klatschten auf dem dampfenden, schwefeligen Boden.
    Gelblich-grüne Nebelschleier flatterten umher.
    Unförmige schuppenbedeckte Menschenleiber schoben sich
dichtgedrängt auf ihn zu. Große, rollende Augen sahen ihn
an.
    Ein Neuer war angekommen. Nach langer Zeit.
    Er hatte die Grenze zum Reich des Grauens passiert.
    Auch für ihn gab es keine Rückkehr mehr, wie es für
sie keine mehr gegeben hatte.
    Mit Kichern und Quaken und Schmatzen begrüßten ihn
alle, die ihn erwartet hatten und schon lange Zeit vor ihm angekommen
waren.
    In der Ferne sah er stumpfe Vulkankegel. Von dort her kam das
rötliche Glosen. Die Luft war heiß und stickig.
    John MacCarthy fühlte ein Grauen in sich aufsteigen. Etwas in
seiner Erinnerung sagte ihm, daß er nicht
hierhergehörte.
    Doch er brachte nicht die Kraft auf, sich loszureißen,
zurückzurennen und einen Ausgang aus diesem schrecklichen
Gefängnis zu suchen.
    Da kam ihm eine Erkenntnis.
    Lawrence Clearwater hatte das Werk des Einsiedlers Tabor eingehend
studiert. Als er Nyreen Matobish begegnete, war klar für ihn,
daß er der Inkarnation Kiuna Macgullyghoshs
gegenüberstand. Daraufhin änderte er sein Testament.
    Zuvor sollte sein ganzes Vermögen wohltätigen Zwecken
zugeführt werden.
    Doch dann besann er sich eines anderen.
    Er wollte all die Menschen, die er haßte, einer furchtbaren
Strafe zuführen. Er hatte gehofft, daß mit der Ankunft
Nyreen Matobishs in dieses Haus einiges in Bewegung geraten
würde. Und diese Hoffnung hatte sich erfüllt.
    Lawrence Clearwaters Absicht war für MacCarthy mit einem Male
völlig klar.
    Immer hatte er über seine Verwandten, auch über seinen
eigenen, ungeratenen Sohn geschimpft. Diese Nacht im Hexenhaus hatte
er sich für sie ausgedacht. Von Anfang an hatte er gewußt:
Wenn seine Rechnung aufging, dann würde keiner aus der Gruppe
das »Macgullyghosh-House« wieder lebend verlassen. Was
MacCarthy aber hier erlebte, war schlimmer als der Tod.
    Es war die Hölle.
    Er spürte sie, er erlebte sie und fühlte seine Hoffnung
schwinden, ihr jemals wieder zu entrinnen.
     
    *
     
    »Wer seid ihr?«
    Björn Hellmark hatte tausend Fragen auf der Zunge. Noch ehe
er seine erste ausgesprochen hatte, empfingen die fünf Fremden,
die im Halbkreis vor ihm standen, bereits auf telepathischem Wege
seinen Gedankenstrom.
    Die Antwort flammte in Hellmarks Bewußtsein auf.
    »Wir sind die ’Schwarzen Priester’.«
    Sie waren hochgewachsen und trugen das schwarzglänzende Haar
zu einem Knoten hochgesteckt. Ihre Gesichter waren scharfgeschnitten,
ihre Augen blickten böse und dämonisch. Sie waren Menschen
und existierten hier unten in der versunkenen Felsenhalle seit
Jahrtausenden. Wie die Gruppe um Al Nafuur hatten auch sie das
Rätsel der Unsterblichkeit gelöst.
    Aber sie durch Hilfe finsterer Mächte. Sie hatten ihre Seelen
verkauft, dienten Dämonen und planten das Reich

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