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Macabros 002: Fluch der Druidin

Macabros 002: Fluch der Druidin

Titel: Macabros 002: Fluch der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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das Abenteuer heute – war ein
Mosaiksteinchen in einem Bauplan, den er nicht einmal in seinen
Umrissen erkennen konnte.
    Ziellos wanderte er durch die Hallen und erreichte einen
Durchlaß, der in einen Turm führte.
    Die Luft hier war schlecht und eklig, das Licht diffus. Etwas
Bedrohliches, Beklemmendes lag in der Luft, das er nicht beschreiben
konnte. Er spürte es jedoch.
    Gewundene Stufen führten in die Turmspitze.
    Er kam sich vor wie in einem gigantischen Unterseeboot. Er starrte
durch die ovalen Fenster hinaus in die Tiefsee. Der Turm, in dem er
sich befand, war völlig dicht. Aber nicht alle waren hier so
gearbeitet. Die anderen, die er hier durch das Fenster am Rand des
großen quadratischen Platzes sehen konnte, waren mit Wasser
gefüllt, von Seetang, Muscheln und Algen überwachsen. Es
kam ihm so vor, als wäre dieser Turm wasserdicht und drucksicher
gebaut worden, zu einem Zeitpunkt, als die Gruppe der
abtrünnigen Dämonenpriester bereits damit rechnen
mußte, daß die Heimatwelt in den Fluten des Atlantik
versinken würde.
    Die Treppe führte in einen runden Raum. Aus Stein gebaut
standen hier eine Bank, ein Tisch, eine altarähnliche Erhebung.
Sie alle waren mit schimmernden kristallähnlichen Mosaiksteinen
ausgelegt.
    Ein großer Vorhang erhob sich zu seiner Linken. Er war
schwarz wie die Nacht und verdeckte einen Spiegel, der mannshoch
war.
    Hellmark bog den Vorhang beiseite.
    Da war ein Spiegel. War der gemeint?
    Er schimmerte matt – aber er entdeckte nicht sein Spiegelbild
darin. Das erstaunliche war, daß die mattschimmernde
Oberfläche zwar die gegenüberliegende Wand und den
altarähnlichen Aufbau zeigte, aber nicht seinen Körper.
    »Geh durch den Spiegel!« wie ein Echo glaubte er in
seinem Bewußtsein die fremde Stimme wieder aufklingen zu
hören. In der Reflexion nun kam es ihm so vor, als handele es
sich doch um Al Nafuurs vertraute Stimme.
    Durch einen Spiegel gehen?
    Vorsichtig führte er seine Linke über die glatte
Fläche, zuckte zusammen, als er merkte, daß er keinen
Widerstand fühlte, daß die schimmernde Oberfläche
weich und fließend zur Seite wich.
    Seine Hand war verschwunden, als befände sich hinter der
schimmernden Oberfläche, die er nicht fühlte, ein
Hohlraum.
    Björn Hellmark wußte: er hatte nichts mehr zu
verlieren.
    Kurzentschlossen stieg er in den Spiegel. Er passierte die Grenze,
welche die dritte von der vierten Dimension trennte. Er war nur einen
Schritt gegangen – und doch befand er sich in einer anderen
Welt.
    Eine fremde, unwirkliche, traumhafte Landschaft breitete sich vor
ihm aus.
    Stumpfe Vulkankegel hoben sich vom Horizont ab und bizarre
Felsenformationen flankierten den Weg, der sich vor ihm
ausbreitete.
    Dämpfe stiegen vom Boden empor, heiß und ätzend,
schweflig.
    Die Welt, in der er sich befand, war unheimlich, alptraumhaft und
lebensbedrohend.
    Er fühlte Angst, die ihm die Kehle zuschnürte.
    Aber er brauchte nur einen Schritt zurückgehen.
    Hier wollte er nicht bleiben.
    Er warf sich gegen die schwarze, glitschige Wand, in der Hoffnung,
dieser menschenfeindlichen Umgebung wieder zu entrinnen.
    Er fiel gegen hartes, unnachgiebiges Gestein.
    Er zwang sich zur Ruhe. Er wußte, daß er hier
durchgekommen war. Er ließ Buch und Schwert fallen und suchte
die glitschige, säuerlich riechende Wand ab. Sein Blick fiel auf
seine Finger, und ein Schauder lief über seinen Rücken.
    Auf seinen Handrücken bildeten sich Schuppen.
    Er fing an, sich dieser höllischen Umgebung anzupassen.
     
    *
     
    Verzweifelt trommelte er gegen die Wand.
    »Du könntest zurück!« war da die Stimme wieder
in ihm und er erkannte, daß es Al Nafuur war. »Aber war
nützte dich das? Dann bist du ein Gefangener. Aber dieser Weg
bietet dir eine Chance. Du mußt die andere Seite des Tals
erreichen, Björn. Auch dort gibt es einen Ausgang. Der bringt
dich wieder zu den Menschen zurück.« Die Stimme
erfüllte sein Bewußtsein klar und strahlend. Hellmark
hatte Al Nafuurs Stimme niemals deutlicher vernommen. »Du
befindest dich in einer Welt, die man nur wahrnehmen kann, wenn man
zuvor die dritte Dimension verlassen hat. Sie ist ständig
existent, aber menschliche Augen können sie nicht erkennen. Es
ist ein finsteres, ein gefährliches Reich, nur Eingeweihten ohne
Risiko zugänglich. In diesem Reich treffen sich die Töchter
des Satans, die Priester der Druiden, Menschen, die mit Hilfe des
Teufels zu übernatürlichen Kräften kommen, um anderen
Menschen Schaden zuzufügen.

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