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Macabros 003: Attacke der Untoten

Macabros 003: Attacke der Untoten

Titel: Macabros 003: Attacke der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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klopfte der Mann an.
    Eine Minute später wurde geöffnet. Auf der Schwelle
stand Howard Rox. Er trug einen weinroten Morgenmantel, dessen
Gürtel er sich gerade um die Hüften schlang.
    Der Blick des Nachtportiers irrte über die Schulter des
hochgewachsenen, finster drein blickenden Mannes mit den
dämonischen Gesichtszügen.
    Der Portier schluckte. »Das Fenster«, murmelte er, ohne
daß ihm bewußt wurde, daß er halblaut vor sich
hinsprach. »Es ist geschlossen!«
    »Natürlich«, bemerkte Howard Rox. Die schmalen
Lippen in dem kantigen Gesicht bewegten sich kaum. »Sind Sie
deshalb gekommen, um mir das zu sagen?«
    Der Portier entschuldigte sich für die Störung. Er
sagte, daß es im eigenen Interesse des Gastes gelegen habe,
daß er geweckt worden sei.
    »Es war etwas in Ihrem Zimmer, ich habe es deutlich gesehen.
Eine riesige Fledermaus«, sagte der Portier kleinlaut.
    Howard Rox trat einen Schritt zur Seite. »Sehen Sie sich um!
Hier ist nichts. Und hier war auch nichts.«
    Der Portier wischte sich über die Augen. Die Situation war
peinlich. Er kam sich vor wie ein Mensch, der nicht wußte, was
er tat.
    »Wohl ein paar über den Durst getrunken, wie?«
konnte Rox sich nicht verkneifen zu sagen.
    »Ich wollte Ihnen helfen – ich dachte…«
stammelte der Portier. Er wußte jetzt wirklich nicht mehr,
weshalb er eigentlich gekommen war und ob er die Fledermaus in ihren
überdimensionalen Ausmaßen wirklich gesehen hatte oder
nicht.
    Rox schlug ihm jovial auf die Schulter. »Machen Sie sich
nichts daraus«, meinte er, »kann jedem mal passieren.
Überarbeitung. Sie sollten sich zum Tagesdienst einteilen
lassen. Zu wenig Schlaf. Ich kenne die Symptome.«
    Kopfschüttelnd stand der Nachtportier jetzt an dem von ihm
geöffneten Fenster und starrte auf die Straße hinab. Es
war genau das Fenster, von dem die Riesenfledermaus sich gelöst
hatte. Aber er sagte jetzt keinen Ton mehr davon.
    Eine abermalige Entschuldigung murmelnd, zog er sich
zurück.
    An der Tür meinte Rox: »Sie haben geträumt, Mister.
Hier war niemand. Eine Fledermaus groß wie ein Mensch? Mann,
das gibt es doch nur im Kino. Ich hatte keinen Besuch von Graf
Dracula und auch keiner seiner Geliebten.« Er lachte leise.
    Die Miene des Nachtportiers blieb ernst, als er sich mit einem
stummen Kopfnicken verabschiedete. Ihm war nicht zum Lachen
zumute.
     
    *
     
    Das Telefon rasselte.
    Björn Hellmark saß in dem Arbeitszimmer, von dem aus
eine großzügige Terrasse in den Garten
hinausführte.
    Die Sonne schien. Der Himmel war strahlend blau. Es war ein
wunderschöner Frühlingsmorgen am Genfer See, wo der junge
geheimnisumwitterte Millionär einen Luxusbungalow bewohnte.
    Hellmark hob ab und meldete sich. Das Gespräch auf das er
gewartet hatte, war endlich da.
    Es meldete sich Atlanta in den USA.
    Seit Wochen bemühte er sich vergebens, Kontakt mit Professor
Dr. Bert Merthus zu erhalten. Merthus war eine Koryphäe auf dem
Gebiet der Entschlüsselung alter Schriften unbekannter
Sprachen.
    Der Archäologe hatte schon die schwierigsten Texte
entziffert, die alle Wissenschaftler immer für unerforschbar
gehalten hatten.
    Merthus hatte die seltene Gabe, sich in die Gedanken und
Gefühle vergangener Epochen einzuleben, so daß ihre
Zeichen ihm verständlich wurden.
    Und diesen unvergleichlichen Gelehrten hatte Hellmark nun am
Telefon.
    Endlich!
    Es war nicht einfach gewesen, diesen Mann überhaupt ausfindig
zu machen.
    Merthus war ein Globetrotter.
    »Ich hätte mich schon früher bei Ihnen gemeldet,
Mister Hellmark«, sagte der Archäologe. Die Verbindung war
ausgezeichnet. »Aber ich habe Ihren Brief und die Kopie mit den
fremdartigen Schriftzügen erst gestern abend ausgehändigt
bekommen. Meiner Sekretärin ist ein Fehler unterlaufen, als sie
Ihren Brief auf einen Stoß von Post gelegt hat, der weniger
wichtig war. Ich habe mich mit Ihrem Brief heute abend sofort
beschäftigt. Ich sitze jetzt noch dabei. Inzwischen ist es vier
Uhr morgens. Ich nehme jedoch kaum an, daß ich Sie aus dem Bett
geklingelt habe, Mister Hellmark?« lachte Merthus leise.
»Bei Ihnen dürfte jetzt schon herrliches Sonnenwetter
herrschen.«
    Diese Vermutung konnte Hellmark nur bestätigen.
    »Sie legen Wert darauf, mit mir ein persönliches
Gespräch zu führen, Mister Hellmark«, fuhr Professor
Merthus fort. »Auch ich bin an einer Begegnung mit Ihnen
interessiert. Wann und wo kann das stattfinden? Je eher dies
möglich ist, desto lieber ist mir das. Sie haben ein ganzes

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