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Macabros 003: Attacke der Untoten

Macabros 003: Attacke der Untoten

Titel: Macabros 003: Attacke der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Geräusch entrang sich den Lippen des
Zwitterwesens. Die Fledermaus kippte zur Seite, ein Flügel
rutschte über den harten Boden. Es knirschte und schabte, als
die lederartigen Schwingen den Boden berührten.
    Hellmark gönnte sich keine Ruhe. Geduckt jagte er weiter, dem
ersten Hochhausskelett zu, das sich vor ihm wie ein quadratischer
Turm mit zahllosen Fensterlöchern in den Himmel erhob.
    Noch hundertfünfzig Meter schätzte er, noch
einhundertvierzig. Nur mühselig schienen sich die Meterzahl zum
rettenden Ziel zu verringern.
    Björn Hellmark schlug Haken wie ein Hase, um seinen
ungeheuerlichen Verfolgern die Arbeit so schwer wie möglich zu
machen.
    Er holte das Letzte aus seinem Körper heraus. Jetzt zeigte
sich, wie gut er durchtrainiert war.
    Kurz vor dem Hochhauseingang konnte er sein Tempo trotz des
schwierigen Untergrunds nochmals beschleunigen.
    Er sprang über Balken und Bretter hinweg, lief geduckt auf
eine Zementmischmaschine zu, passierte sie. Seine Kraft und seine
Ausdauer retteten ihm wieder einmal das Leben.
    Dann endlich – der Eingang. Scharfkantige mit Farbe und
Mörtelresten bekleckerte Treppen führten nach oben.
    Hellmark tauchte beinahe lautlos in dem stockfinsteren,
unbewohnten Haus unter.
    Ein Labyrinth von Räumen und Durchlässen lag vor
ihm.
    Der Deutsche rannte einen Halbstock höher.
    Sekundenlang verhielt er im Aufstieg, drückte sich in eine
nachtdunkle Ecke und starrte zu den unverglasten und rahmenlosen
Fenstern, hinter denen sich der Körper einer Menschenfledermaus
abzeichnete, der ein Stockwerk höher stieg. Die Füße
glitten aus dem Blickfeld.
    Jetzt hatte er die Chance, seinen Peinigern ein Schnippchen zu
schlagen.
    Dieses Hochhaus war in U-Form errichtet. Ein Verbindungsteil und
die andere Seite des U’s schlossen sich an.
    Der Rohbau war achtzehn Stockwerke hoch.
    Hellmark huschte auf Zehenspitzen über den betonierten,
holprigen Fußboden. Eimer und Kisten standen herum. Eine Kammer
war mit einer grünen Metalltür versperrt. Die war
abgeschlossen. Offenbar lagerten dahinter wertvolle
Baumaterialien.
    Er rannte auf eine Nische zu, die etwa in der Mitte des Labyrinths
von Räumlichkeiten lag.
    Vor ihm lag eine mehrere Zoll dicke Bohle, die direkt zu der im
Kernschatten liegenden Nische führte.
    Hellmark vermutete, daß die Bohle ein Loch oder eine
Öffnung im Boden überbrückte, über die die
Arbeiter – um sich Umwege zu ersparen – Arbeitsmaterial und
dergleichen auf die andere Seite des Anbaus zu bringen pflegten.
    Das war ein Fehlschluß.
    Die Bohle lag auf der anderen Seite nicht auf.
    Sie kippte über!
    Björn Hellmark warf die Arme in die Höhe, wollte sich
noch nach rückwärts fallen lassen.
    Die Bohle rutschte unter ihm weg – und er stürzte in die
Tiefe.
    Der Aufzugsschacht! gellte es durch das Bewußtsein des
Deutschen.
     
    *
     
    Alles ging rasend schnell.
    Geistesgegenwärtig streckte er die Hände aus, in der
Hoffnung, irgendwo doch noch einen Halt zu finden.
    In diesen Sekunden, wo es um Leben und Tod ging, dachte er am
wenigsten an den Tod. Er dachte an das Leben.
    Seine Finger glitten an der rauhen Schachtwand entlang. Die
Fingerkuppen sprangen auf, das rohe Fleisch lag offen, und heiß
lief das Blut aus den immer tiefer werdenden Wunden.
    Da! Ein Vorsprung!
    Wie Magnete schnappen seine Finger zu.
    Der Ruck in seinen Gelenken und seinen Schultern war
bemerkenswert.
    Für einen Moment hatte Hellmark das Gefühl, in der Mitte
auseinandergerissen zu werden.
    Die Bewegung nach unten wurde gestoppt.
    Er hing zwischen Himmel und Erde.
    Er schloß zunächst die Augen und versuchte zur Ruhe zu
kommen. Er atmete tief durch. Sein Herz pochte, als wolle es seinen
Brustkorb sprengen.
    Gerettet. Fürs erste. Hatten seine unheimlichen Verfolger
etwas bemerkt? Es war kaum auszuschließen, daß sie das am
Schachtboden aufschlagende Brett gehört hatten.
    Würden sie nun kommen, um ihm den Garaus zu machen? Er war
nicht mehr fähig, sich zu verteidigen. Sie konnten mit ihm
machen, was sie wollten.
    Er blickte nach oben.
    Er hing wie in einem Kamin, der zum Himmel hin geöffnet war.
Über ihm der Nachthimmel. Ein paar schwache Sterne blinkten.
Rund dreißig Meter über ihm befand sich das Dach.
    Wie weit war unter ihm noch der Boden entfernt?
    Hellmark erinnerte sich daran, daß er vom Parterre aus in
den Aufzugsschacht gerutscht war.
    Weit nach unten konnte es nicht mehr sein.
    Unter ihm tiefste Schwärze, so daß er die Entfernung
nicht schätzen

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