Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 004: Konga, der Menschenfrosch

Macabros 004: Konga, der Menschenfrosch

Titel: Macabros 004: Konga, der Menschenfrosch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
sprangen zehn, fünfzehn andere wieder in die
Höhe.
    Sie hockten auf seinen Schultern, krochen in seine Ärmel, auf
seinem Kopf herum und glitten in seinen Nacken.
    Der Angriff der Frösche! Gänsehaut bedeckte seinen
Körper.
    Frösche sprangen in sein Gesicht. Ihr Gewicht riß ihm
die Pfeife aus dem Mund.
    Breitstetter löste sich aus dem Bann. Er schlug um sich.
    Er schüttelte sich und trat.
    Breitstetter taumelte. Er wich zurück. Das Gewicht auf seinem
Körper war beachtlich. Er atmete schwer.
    Er merkte, daß er es allein nicht schaffte. Hunderte,
Tausende von Fröschen waren eine Macht, die man sich nicht
vorstellen konnte.
    Hermann Breitstetter fing an zu schreien.
    Da kroch etwas in seinen Mund. Groß, glatt, kalt. Der
Kommissar riß die Augen auf.
    Einer, nein zwei Frösche saßen ihm in der Kehle. Er
konnte nicht mehr atmen.
    Er zog vergebens nach Luft. Vor den Augen des Unglücklichen
begann sich alles zu drehen. Er fühlte kalte, zuckende
Körper überall um sich herum und stürzte zu Boden.
Schilf schlug über ihm zusammen. Brackiges Wasser spritzte als
Fontäne empor.
    Blau angelaufen und mit weit aufgerissenen Augen stürzte
Hermann Breitstetter in den Tümpel.
    In die vielen tausend Frösche, die den Tümpel
belagerten, geriet Bewegung.
    Sie hüpften davon. Es bildete sich eine Gasse. Ein
großer Schatten. Der Meister kam. Konga, der
Menschenfrosch.
    Wie ein Berg wirkte er zwischen den atmenden, quakenden Leibern,
die mit hellen Stimmen frohlockten, daß der Gegner besiegt
war.
    Kongas Rechte mit den durchscheinenden Schwimmhäuten zwischen
den Fingern tauchte in den Tümpel.
    Der Menschenfrosch fand den versinkenden Leib des Kommissars auf
Anhieb.
    Der unheimliche, menschenleere Ort rund um die verhexte Mühle
war zum Tummelplatz der Geister geworden. In der allgemein
herrschenden Dämmerung wickelte sich ein gespenstisches Treiben
ab.
    Konga zog den Kommissar aus dem Tümpel und schleifte ihn
über den Grasboden.
    Breitstetters Augen waren noch immer aufgerissen. Aber die
riesengroßen Pupillen nahmen nichts mehr wahr. Breitstetter war
tot! Nun würde sein Platz in Cuxhaven doch vorzeitig von seinem
Stellvertreter Herbert Hark eingenommen werden. Breitstetter hatte
die Gefahr und die Lage unterschätzt.
    Konga ließ den schlaffen, durchnäßten Körper
los.
    Nicht ein einziger Frosch hockte mehr auf dem Leichnam.
    Dem lautlosen, mysteriösen Befehl des Meisters folgend waren
sie gewichen. Sie waren nur niedere Geister und benutzten die
Körper der Frösche, um die Menschen zu belauschen, um so
getarnt in ihrer Nähe zu sein.
    Hermann Breitstetter war nicht ertrunken, er war erstickt.
    Sein Mund war prall gefüllt. Heraus hing das Hinterteil eines
langbeinigen Frosches.
    In seiner Panik und seinem Todeskampf hatte Breitstetter einfach
zugebissen und den Frosch genau mitten durch.
    Die hintere Hälfte hing nur noch an dünnen Sehnen und
Hautfetzen von seinen Lippen herab.
     
    *
     
    Konga, der Menschenfrosch, bückte sich und nahm den leblosen
Körper auf.
    Er brachte ihn in die Mühle.
    Im Dämmerlicht des hereinbrechenden Abends zeigte sich das
unheimliche Haus verändert.
    Es wirkte nicht mehr so alt, so baufällig. Die Tür
schien massiver zu sein als zu dem Zeitpunkt, da der Kommissar
hierher gekommen war, um nach dem rechten zu sehen.
    Die Atmosphäre war unheimlich. Dies hier war ein Ort, wo
Geister und Dämonen zu Hause waren!
    Konga ging durch die Tür, und neben dieser Tür hing ein
Schild. Frisch und sauber. Und darauf stand der Name
Tössfeld.
    Wie durch Zauberei war im Innern der Mühle auch der Eingang
zu dem Geheimstollen sichtbar. Das, was am Nachmittag Breitstetter
noch als alte Mauer gesehen hatte, war nun durchbrochen. Der
Durchlaß war heute mittag zugemauert gewesen.
    Aber die Hexen- und Zauberkraft dämonischer Geister hatte den
Stollen geöffnet. Hier diese gespenstische Atmosphäre
unterstand ihren eigenen Gesetzen. Wenn die Stunde der Geister und
Dämonen kam, zerbrachen die Gesetze, nach denen sich die
Menschen zu richten hatten, stimmten auch die Naturgesetze nicht
mehr, welche nur für die Wesen der dritten Dimension, für
die Wesen des Diesseits auf dieser Erde, Gültigkeit hatten.
    Konga passierte den Stollen und suchte sein geheimnisvolles,
makabres Labor auf. Jörg Maruschka war inzwischen auf einem
großen Brett befestigt, das senkrecht an einer Wand stand,
direkt neben einem kleineren Brett, auf dem jene Frösche
aufgespießt und aufgeschnitten waren, die

Weitere Kostenlose Bücher