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Macabros 004: Konga, der Menschenfrosch

Macabros 004: Konga, der Menschenfrosch

Titel: Macabros 004: Konga, der Menschenfrosch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hingen
an der Wand und die großen gläsernen Augen reflektierten
das Licht der altmodischen Lampe.
    Was wurde hier getrieben? Im ersten Augenblick sah das Ganze nach
naturkundliche Studien aus.
    Aber der tote Mensch auf dem Operationstisch, dessen Brustkasten
geöffnet und blutleer war, verwischte diesen ersten
Eindruck.
    Hier wurden Experimente auch mit Menschen gemacht! Nicht nur mit
Tieren.
    Ein gefährliches Grinsen lag plötzlich um die Lippen des
Alten. Der Hagere zündete zwei weitere Petroleumleuchten an.
Mehr war zu sehen. Deutlicher! Es war makaber!
    Und da gab es noch etwas. Björn Hellmark fühlte die
Gefahr mehr, als daß er sie sah.
    Wie unter einem inneren Zwang wandte er den Kopf. Hinter ihm
wimmelte und lebte es.
    Hunderte von Fröschen hockten auf den Stufen und quollen
durch die Tür. Hinten im Stollen leuchteten die Augen von
mindestens fünf Katzen, und Fledermäuse flatterten wie
wildgeworden durch die Luft. Die Spinnen und Käfer aus den Ecken
und Ritzen raschelten, und ihre Chitinpanzer schabten über das
rauhe Mauerwerk.
    Alles, was kreuchte und fleuchte, war auf den Beinen.
    »Meine Lieblinge! Sie lassen mich nie im Stich. Sie sind alle
sehr aufgeregt. Muß heute wohl ein besonderer Besuch sein, den
wir da haben, wie?« fragte der Hagere höhnisch, und seine
Augen blitzten kalt.
    Hellmark saß in der Falle.
    Das Gefühl, eingeschlossen zu sein, wuchs. Er war unbewaffnet
wie immer. Aber er war nicht hilflos. Wenn er den Alten packte
und…
    Da wieder die Stimme! Al Nafuurs Stimme…
    »Reiß den kleinen Schrank von der Wand weg! Dahinter
gibt es ein Versteck!«
    Die Dinge überstürzten sich, alles war in Fluß
geraten.
    Die bösen Geister, die hier lauerten und ihm
übelwollten, setzten zum Angriff an.
    Sie schienen zu wissen, daß hier etwas vorging, dem sie so
schnell wie möglich ein Ende machen mußten.
    Die Frösche hüpften durch die Luft und klatschten gegen
ihn wie faustgroße Schlammbrocken. Er taumelte und schlug um
sich. Da waren auch die Fledermäuse. Er spürte die harten
Flügel an seinem Kopf entlangwischen, Spinnen und Käfer
ließen sich an klebrigen Fäden von der Decke herab und
krochen über sein Gesicht in seinen Nacken.
    Björn handelte.
    Wenn er jetzt versagte, wenn jetzt etwas schiefging, dann
würde dieses gespenstische Erlebnis still und geheimnisvoll
ablaufen, ein neues Opfer fordern, und kein Mensch würde jemals
erfahren, was hier wirklich passiert war.
    Er mußte Al Nafuur vertrauen. Wenn der Geheimnisvolle aus
Xantilon es wirklich gut mit ihm meinte, dann konnte er es jetzt
unter Beweis stellen. Nie zuvor hatte er die Hilfe seines
unsichtbaren Freundes notwendiger gehabt als jetzt.
    Björn riß den angegebenen Schrank mit harter Hand
herum. Es rumpelte und schepperte, Glas zersprang. Die ausgestopften
Vögel, die aufgespießten Käfer und Spinnen, die
Schmetterlinge und in glasklaren Flüssigkeiten konserviertes
Gewürm flogen durch die Luft.
    Schreckliche Stimmen hallten durch den Kellerraum. Plötzlich
noch mehr Frösche! Die Fledermäuse griffen Björn an.
Dann die Katzen. Sie wollten ihn davon abhalten, das Versteck hinter
dem Schrank zu finden.
    Hellmark war halbblind. Er pflückte einzeln die Frösche
von seinem Gesicht und schleuderte sie kraftvoll von sich. Benommen
taumelte er gegen die Wand.
    Hinter dem Schrank in der Wand war eine mit Latten vernagelte
Nische. Nicht sehr groß. Darauf befand sich ein einfaches,
selbstgefertigtes Holzkreuz.
    »Dahinter ist die Maske, Björn!« Al Nafuur
reagierte wie ein General, der von erhöhter Warte aus Zeuge des
Kampfes wurde und erwartete, daß seinen Befehlen blindlings
gefolgt wurde. Aber seine Stimme in Hellmarks Bewußtsein klang
nicht befehlend. Er gab Ratschläge und Hinweise. Er wußte
etwas und teilte dieses Wissen seinem Schützling mit. »Die
Dämonen-Maske! Du mußt sie aufsetzen!«
    Schon rissen Hellmarks Finger den Verschlag auseinander. Es
knirschte.
    Furchtbare Schreie erfüllten die Luft. Als das Holzkreuz zu
Boden fiel, spritzten die Frösche, die bis hierher gekrochen
waren, entsetzt auseinander.
    Aber die Macht des Kreuzes allein war nur auf einen winzigen
Umkreis beschränkt.
    Die Dämonen und bösen Geister, die sich hier versammelt
hatten und in Tierkörpern hausten, tobten und jammerten.
    Dies alles dauerte nur Sekunden, die Björn Hellmark wie eine
Ewigkeit vorkamen.
    Er stieß seine Hand in das Loch hinter den Brettern. Er
spürte etwas Weiches, wie Stoff. Aber es knisterte

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