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Macabros 004: Konga, der Menschenfrosch

Macabros 004: Konga, der Menschenfrosch

Titel: Macabros 004: Konga, der Menschenfrosch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die Dämonen-Maske brauchte, von der
Al Nafuur etwas bemerken wollte und von der der geheimnisvolle Seher
Kan Takoor so ausführlich berichtet hatte.
    Björn sagte, daß er auf der Suche nach Hermann
Breitstetter sei. Der Mann sei heute von der Pension weggegangen und
bis zur Stunde nicht zurückgekehrt. Das sei
ungewöhnlich.
    »Und nun wollen Sie ihn suchen?« fragte der Alte auf der
Schwelle. »Sie glauben, ich halte ihn versteckt? Finden Sie das
nicht ein bißchen komisch?«
    Hellmarks hatte geglaubt, mit dieser Ausrede am einfachsten in die
Mühle zu kommen.
    Im ersten Moment schien es so, als ob der geheimnisvolle
Einsiedler ihn so schnell wie möglich wieder loshaben wollte.
Doch dann – noch ehe Hellmark überhaupt eine Antwort auf
die letzte Frage geben konnte – reagierte der Alte schon. Er
trat zur Seite.
    »Bitte«, meinte er einfach und zuckte die knochigen
Achseln. »Tun Sie, was Sie nicht lassen können! Treten Sie
näher und sehen Sie sich um!«
    Achtung, schlug eine Alarmglocke in Björns Bewußtsein.
Lauf nicht in die Falle!
    Er kam näher. Im trüben Licht blickte er sich
blitzschnell um.
    Die Katze sprang fauchend auf ihn zu.
    Geistesgegenwärtig drehte Hellmark sich ab.
    Die Krallen des Tieres verfehlten ihn um Haaresbreite. Die Katze
sprang gegen die Bretterwand, rutschte mit ihren Krallen darüber
und stieß sich erneut ab.
    Diesmal war Björn darauf gefaßt. Er ging zum Angriff
über, stieß die Hand, zur Faust geballt, in das Maul des
wütenden Tieres und schleuderte es herum.
    Die Katze biß sich fest, und lange Kratzer und
Bißwunden blieben auf Hellmarks Handrücken zurück,
als er das Tier die Treppe hochschleuderte.
    Miauend und fauchend huschte die Katze davon.
    »Sie ist unberechenbar«, sagte der Alte. »Sie ist
keine Fremden gewöhnt. Entschuldigen Sie bitte!« Bedauern
klang in seiner Stimme mit. Aber Björn glaubte eher, daß
dieses Bedauern nicht ihm, sondern der Katze galt.
    Der Alte bedauerte offensichtlich, daß der Angriff des
Tieres so wenig Erfolg gezeigt hatte. Wäre es ihm lieber
gewesen, es hätte Hellmark die Augen ausgekratzt?
    »Gehen wir nach oben. Sehen wir dort zuerst nach. Wenn ich
Ihnen damit dienen kann«, fuhr der Hagere fort.
    »In den Keller! Laß dir den Keller zeigen!«
ertönte es da in Björns Bewußtsein. Die Stimme Al
Nafuurs war in ihm.
    »Ich möchte gern den Keller sehen«, meinte
Hellmark. »Fangen wir doch dort an!«
    Die Augen des Alten wurden zu schmalen Schlitzen.
    »Schön, ganz wie Sie wollen.«
    Er ging dem Deutschen voran. Sie passierten den Durchlaß,
den Hermann Breitstetter am Mittag nicht bemerkt hatte. Von hier aus
in den Stollen.
    Wispern und geheimnisvolle Stimmen erfüllten die Luft um sie
herum. Die unheimliche Atmosphäre war wie elektrisch geladen.
Überall schien irgend etwas zu leben und sich zu bewegen. Sogar
die Luft war in Bewegung.
    Sie war stickig und dumpf. Sie stieg wie eine unsichtbare Wolke
aus dem Keller empor.
    Das gelbliche Licht der Petroleumlampe spielte an den rauhen
Wänden, an der mit Spinnweben fast zugewachsenen Decke.
Große Spinnen hingen in den Ecken, und Hellmark hatte das
Gefühl, als würde jede seiner Bewegungen verfolgt.
    Ein leises, schmatzendes Klatschen hinter ihm ließ ihn
herumwirbeln.
    Frösche!
    Feuchtglänzend glitten sie aus lichtlosen Ecken und Winkeln
und kamen die steinernen Stufen herab.
    »Sie sind hier überall«, dröhnte die Stimme
des Hageren von unten her zu ihm hoch. »Da darf man sich nichts
draus machen.« Er kicherte.
    Der Stollen machte einen Knick. Dann wieder ein Durchlaß,
eine Tür. Knarrend öffnete sie sich.
    Der Alte blieb stehen.
    »Mein Labor. Sie wollten es selbst sehen. Bitte!« Der
Hagere leuchtete nach innen.
    Neugierig kam Hellmark näher. Al Nafuur schien seinen
besonderen Grund gehabt zu haben, daß er ihn hierher gelotst
hatte.
    Ausgestopfte Tiere auf den Regalen, an langen dünnen
Fäden in den Ecken des düsteren Raums.
    Auf dem Tisch in der Mitte eine große Gestalt. Ein
Mensch?
    Hellmark winkte den Alten nach vorn. Er wollte den
geheimnisumwitterten Einsiedler, der offensichtlich nur zur Nachtzeit
hier hantierte und anzutreffen war, keine Sekunde aus den Augen
verlieren.
    »Mehr Licht! Zünden Sie mehr Lichter an«, verlangte
Björn. Seine Erregung wuchs.
    Vor ihm stand ein Schrank. Daneben ein Brett. Aufgespießte
Frösche in Reih und Glied.
    Zwei riesige präparierte Tierschädel – der eines
Pferdes, der eines Ochsen – fiel ihm ebenfalls auf. Sie

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