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Macabros 004: Konga, der Menschenfrosch

Macabros 004: Konga, der Menschenfrosch

Titel: Macabros 004: Konga, der Menschenfrosch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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verlorenes
Lächeln um ihre Lippen. »Er muß so handeln. Er
muß gehen.«
    »Aber warum?«
    »Das würden Sie nicht begreifen«, antwortete die
Brasilianerin anstelle Björn Hellmarks. »Ich verstehe es
selbst nicht.«
     
    *
     
    Björn blieb weniger als zehn Minuten in der Pension.
    Er suchte nur kurz sein Zimmer auf, nahm Carminia das Versprechen
ab, in ihrem Zimmer zu bleiben und auf keinen Fall auf eigene Faust
das Gasthaus zu verlassen, um eventuell nach ihm zu suchen.
Hätte er von vornherein Näheres über die Probleme
gewußt, die ihn hier erwarteten, hätte er darauf
bestanden, daß Carminia in Hamburg geblieben wäre.
    Björn benutzte den schmalen Pfad, der vom Gasthaus
wegführte.
    Das einsame Haus fiel zurück.
    Dann breitete sich vor ihm die Wiesenlandschaft aus.
    Der Himmel war bewölkt, kein Stern zeigte sich. Wie Schemen
zeichneten sich die Umrisse des alten Bauernhauses, des Schuppens und
der Mühle ab.
    Björns Herz schlug schneller.
    Die Umgebung war ihm vertraut, und er erinnerte sich an jeden
Fußbreit Bodens. Er war letzte Nacht in der Tat hiergewesen als
Macabros. Es war vorausbestimmt, daß er hier eine wichtige
Mission zu erfüllen hatte. Wie sie ausging, das wußte kein
Mensch.
    Oder doch?
    Hatte Kan Takoor in einer späteren Vision vielleicht auch
gesehen, was demjenigen, der sein in aller Welt verstreut lebendes
Volk wieder sammeln sollte, geschehen würde?
    Das Buch der Gesetze, das erkannte er jetzt wieder, war von
ungeheuerer Bedeutung. Für ihn war es so etwas wie ein Blick in
die Zukunft. Wenn er genau den Inhalt kannte, konnte er sein Leben
und das, was auf ihn wartete, dementsprechend einrichten und
beeinflussen. Aber dies war sicher Illusion. Auch Kan Takoor
würde keine Universallösung zu bieten haben. Das wäre
zu einfach.
    Er ging direkt auf die Mühle zu.
    Unwillkürlich richtete er seinen Blick auf das schmale
Fenster neben dem Eingang. Dort befand sich keine zersplitterte
Scherbe, wie das in dem Zeitungsartikel über Claudia Lickert
erwähnt worden war.
    Hellmark empfand das gleiche Gefühl wie in der vergangenen
Nacht.
    Die alte Mühle, die gar keinen so baufälligen Eindruck
machte, wie von Ernst Martens geschildert, strahlte Bedrohung
aus.
    Er hatte das Gefühl, beobachtet zu werden.
    Irgendwo im Gebüsch raschelte es.
    Hellmark warf den Kopf herum und entdeckte mehrere Frösche,
die auf den Pfad hinaushüpften, auf dem er sich bewegte.
    Als wäre es selbstverständlich, bewegte er sich die
hölzernen Stufen zum Eingang der Mühle hoch und stand vor
der verschlossenen Tür.
    Die Mühle ist unbewohnt, behauptete Ernst Martens. Die
Mühle sei bewohnt – kam durch die verworrene
Berichterstattung von Claudia Lickert und deren Mann zustande.
    Was stimmte?
    Zumindest gab es um die Mühle ein Geheimnis. Und dieses
Geheimnis mußte er ergründen! Es hing mit seiner Zukunft
zusammen.
    Er klopfte an. Dreimal, viermal.
    Dumpf hallten die Schläge durch die Nacht. Mehr als einmal
fühlte er, daß er beeinflußt werden sollte, von hier
wegzugehen.
    Aus dem Gebälk flatterten Fledermäuse, überall um
ihn herum hüpften und krochen auf der feuchten Wiese
Frösche. Die gespenstische Atmosphäre war beinahe
körperlich spürbar.
    Geräusche im Innern der Mühle. Schritte…
    Dann wurde von innen ein Riegel zurückgeschoben. Ein Mann
stand auf der Schwelle. Ein alter Mann, hager, bleich und Augen wie
glühende Kohlen. In der Hand hielt der Einsiedler eine
flackernde Petroleumlampe. Hinter dem Mühlenbewohner blitzten
grüne Augen. Die Katze! Davon hatte auch Peter Lickert
gesprochen.
    Unruhe und Nervosität erfüllten Hellmark. Er versuchte
seine Gefühle besser unter Kontrolle zu bringen. Die Situation
war bei weitem noch nicht so, daß er irgend etwas zu
fürchten brauchte.
    Alles schien noch ganz normal zu sein, aber er wußte,
daß er dies nicht war.
    Die Mühle war alt und baufällig, er sah sie nur anders.
Ihm wurde etwas vorgegaukelt. Und die Mühle war der Treffpunkt
böser Geister. Er war gekommen, um dieses Nest auszuheben. Denn
von hier aus konnte sich eine gefährliche Gruppe formieren, die
zu Helfershelfern der Schwarzen Priester werden konnte, die nach der
Begegnung mit ihm nicht wieder aufgetaucht waren. Es war wie jene
berühmt-berüchtigte Ruhe vor dem Sturm. Es schien, als
wollten sich erst alle Kräfte sammeln, die schließlich
seine Mission zu stören beabsichtigten. Er mußte ihnen
zuvorkommen und sie bereits bei den Vorbereitungen stören.
    Er begriff, daß er

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