Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Titel: Macabros 008: Die Geister-Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
natürliche Mauer
abgrenzten.
    Stimmen trieben ihn voran. Er verstand sie nicht. Sie waren
schön, beeindruckend, faszinierend.
    »Andrew? Andrew?« Aus weiter Ferne eine rufende
Stimme.
    Julia…
    Er blieb stehen. Richtig, er hatte ihr versprochen, nicht zu weit
zu gehen.
    Aber er drehte sich nicht um. Er ging weiter, Schritt für
Schritt, er brachte es nicht fertig sich umzudrehen und die
Höhle zu verlassen.
    Und vor der Felsenbucht triumphierten die Dämonen. Sie kamen
dem gesteckten Ziel näher.
     
    *
     
    Cyril, der Dämonenbote Molochos’, hielt sich keine
Sekunde länger auf dem Genfer Flughafen auf als notwendig.
    Er eilte auf den Parkplatz und stieg dort in den abgestellten
silbergrauen Audi.
    Wenige Minuten später glitt er in den fließenden
Verkehr. Er fuhr in Richtung französische Grenze. Bald bog er
aber in eine weniger befahrene Straße ein.
    Hinter einem drei Meter hohen Bretterzaun lag ein
Privatgrundstück. Das Lattentor hing windschief in den Angeln.
Der Besitzer des Grundstücks gehörte einer Gruppe an, die
schwarze Messen und Teufelsanbetungen praktiziert hatte, bis sie auf
die »Chronik der Totenpriester« stieß, in dem
geheimnisvolle und gefährliche Riten zu Ehren des Schwarzen
Priesters Molochos standen, der eine besondere Stellung im Reich der
Dämonen einnahm.
    Doch noch ehe die Gruppe sich wirklich mit Molochos
beschäftigen konnte, war Cyril aufgetaucht. Mit einem Auftrag
Molochos. Das Grundstück lag nämlich ganz in der Nähe
des Ortes, wo Hellmark zu Hause war. Hier ließ sich einiges in
Ruhe planen, von dem Hellmark nicht die geringste Ahnung hatte.
    Cyril mußte den Audi verlassen und erst das knarrende Tor
auf die Seite drücken. Dann fuhr er in den Innenhof.
    Das Gebäude in der Mitte des Hofes erinnerte an einen
ehemaligen Gutsbesitz. Kein Mensch kam hier vorbei, keiner
kümmerte sich um diesen Besitz.
    Es war ein idealer Treffpunkt für lichtscheue
Zeitgenossen.
    Cyril schloß das Tor wieder. In den Hof, der von knorrigen
Bäumen umstanden war, schien nie ein Sonnenstrahl einzudringen.
Er war feucht und düster. Der bräunlich-rote Verputz an der
Hausfassade bröckelte ab. Viele Fenster waren zersplittert und
nur noch die kahlen, fauligen Fensterrahmen hingen darin.
    Mehrere Autos standen geparkt. Unter ihnen ein dunkler VW-Bus. In
ihm war der Schrankkoffer mit Carminia Brado transportiert
worden.
    Der Dämon, der sich das Aussehen eines Menschen gegeben
hatte, eilte zur Hintertür. Die alte Holztür war nicht
verriegelt. Hinter ihr führten drei Stufen nach unten. Es folgte
ein handtuchschmaler Korridor. Es roch modrig und feucht.
    Der Gang machte einen scharfen Knick. Dann wieder eine
Tür.
    Auf einfachen Holzbänken warteten die sechs Vermummten, die
hier ihre geheimen Zusammenkünfte abhielten.
    Sie hatten sich durch ihren Kontakt mit den Dämonen eine
Ausgangsposition geschaffen, die sie ausbauen wollten. Mit Hilfe
Cyrils erwarteten sie entscheidende Hinweise darüber, was sie
tun mußten, um Molochos selbst dazu zu bringen, sich unter
treuen Dienern und Anhängern zu zeigen. Mit Molochos an der
Seite würde es nur ein kurzer Schritt sein, Einfluß,
Reichtum und irdische Macht, vielleicht sogar ewiges Leben zu
gewinnen.
    Man mußte sein Gewissen ablegen, durfte nicht mehr
nachdenken über das, was man tat. Spontan und umfassend
mußte das Böse getan werden und das mit Lust.
    Als Cyril in den Keller kam, wo der Tisch stand, an dem Carminia
Brado noch vorhin gesessen hatte, blickten ihm sechs Augenpaare
erwartungsvoll entgegen.
    »Er ist abgeflogen«, sagte er nur.
    »Dann werden wir sie töten«, sagte einer spontan
und erhob sich.
    Cyril schüttelte den Kopf. »Er ist zu sehr im Fieber. Er
ahnt nicht, was eigentlich vorgeht. Wir haben spät
reagiert…«
    »Molochos wird uns zürnen«, stöhnte ein
dritter.
    »Aber nicht zu spät«, beschwichtigte Cyril.
»Noch ist alles drin. Ich habe von Molochos keinen Hinweis
dafür bekommen, daß die Aktion mißlungen ist. Es
erfolgt ein Einsatz an zwei Fronten. Unsere ist im Moment die
wichtigere. Wir müssen Hellmark zurückhalten. Das schaffen
wir auch. Laßt mich nur machen! Das Mädchen werden wir
nicht töten. Warten wir ab! Wir halten sie hier gefangen.
Vielleicht kann sie uns noch nützen.«
    Carminia Brado erfuhr nichts von dieser Absicht.
    Man hatte sie in einen separaten Kellerraum geworfen, in den kein
Lichtstrahl eindringen konnte.
    Sie vernahm leise, gedämpfte Stimmen, konnte aber nicht
verstehen, was gesprochen

Weitere Kostenlose Bücher