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Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Titel: Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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See führte ein breiter Spazierweg entlang. Dort
bewegte sich ein Mann. Er blieb nach einigen Schritten immer wieder
stehen. Der Spaziergänger schaute auf den See hinaus, drehte
sich um, warf auch Blicke zu den weißen Bungalows herüber,
die die Hänge zierten.
    Der Mann dort unten war groß und breitschultrig.
    Er trug einen auffallend hellen Mantel. Ein modisches
Kleidungsstück, das nicht alltäglich war.
    Edith Barlon lief zum Fenster, Björn blieb an ihrer
Seite.
    Desiree war außerhalb seines Blickwinkels.
    Die hübsche Französin hatte Zeit genug, ihren Plan
auszuführen.
    Sie streckte ihre Hand aus. Zwischen Daumen und Zeigefinger
verrieb sie einige Körnchen eines Mittels, das sich
augenblicklich im Whisky auflöste.
    Keine Spur. Kein verräterisches Rascheln von Papier. Seit sie
in diesem Hause war, hielt sie das Mittel parat, wartete nur auf den
Augenblick, in dem sie es unbemerkt einsetzen konnte.
    Es war vollbracht.
    Hellmark brauchte jetzt nur noch ein einziges Mal an seinem Whisky
zu nippen, und es war passiert.
     
    *
     
    »Er ist es. Kein Zweifel. Er muß etwas wissen.«
Edith Barlon schluckte. Sie wirkte sehr blaß.
    »Es kann ein Zufall sein«, warf Hellmark ein. »Er
geht sehr oft dort unten spazieren. Es sei denn, Sie hätten sich
irgendwie anmerken lassen, daß Sie die Absicht hatten, mich zu
warnen. Ihre Warnung allerdings käme auch ein bißchen
spät, Madame. Obwohl ich Ihnen natürlich sehr dankbar bin,
daß Sie die Strapaze einer Reise von Paris hierher auf sich
genommen haben.«
    »Etwas stimmt mit meinem Mann nicht. Wenn ich nur
wüßte, was!«
    »Er ist seit einiger Zeit verändert.« Es war die
erste Bemerkung, die Desiree Barlon machte. Die Tochter der Barlons
stand einen knappen Schritt schräg hinter der Mutter.
    Sie blickten auf den Mann unten auf dem Spazierweg. Es gab keinen
Zweifel: Es handelte sich tatsächlich um Pierre Barlon.
    Sie konnten ihn recht gut erkennen. Er konnte dagegen niemand in
dem dunklen Salon ausmachen.
    »Was machen wir, wenn er kommt?« fragte Edith
Barlon.
    »Es gibt hier mehr als ein Zimmer in diesem Haus, in dem Sie
sich verstecken können. Ich glaube allerdings nicht, daß
er kommen wird.«
    Er behielt recht. Nach wenigen Minuten verschwand der
Spaziergänger langsam, geriet aus ihrem Blickfeld.
    Er meldete sich nicht im Bungalow des Deutschen.
    Björn setzte sein Gespräch mit den beiden Damen
fort.
    Hauptsächlich interessierte es ihn, wann die Veränderung
mit Pierre Barlon begonnen hatte.
    Nur eines ließ sich mit Sicherheit sagen: Er
beschäftigte sich seit geraumer Zeit schon mit geheimen Studien,
über die die beiden Damen nichts Näheres aussagen konnten.
Oft verbrachte er ganze Nächte in seinem Studierzimmer.
Björn wollte gern wissen, ob Edith und Desiree Barlon manchmal
nachts auch Stimmen gehört hätten.
    »Stimmen? Nein.« Edith Barlon dachte nach. »Was
meinen Sie damit?«
    »Ich möchte Sie nicht beunruhigen, meine Damen. Aber die
Wahrscheinlichkeit, daß Monsieur Barlon sich mit Mächten
abgibt, die ihn nun beherrschen, ist sehr groß. Vieles spricht
dafür.«
    »Sie meinen, er befaßt sich mit Hexerei oder schwarzer
Magie.«
    »So ähnlich, Madame.« Björn griff, wie auch
Madame, nach seinem Glas. Er nahm einen kleinen Schluck. »Wissen
Sie…«
    Die Wirkung des Mittels erfolgte prompt.
    Björn wollte weitersprechen, aber seine Stimme versagte ihm
den Dienst.
    Das Präparat ging sofort ins Blut, gelangte von dort ins Hirn
und legte wichtige Zellen lahm.
    Hellmark brach auf der Stelle zusammen.
    Das Glas fiel ihm aus der Hand, und der Whiskyrest mit dem
hochwirksamen Präparat ergoß sich über Tisch und
Teppich.
    Edith und Desiree Barlon sahen sich triumphierend an.
    »Na endlich«, meinte die Tochter. »Ich habe schon
nicht mehr daran geglaubt, daß wir es schaffen würden. Wir
sind schon viel zu lange hier.«
     
    *
     
    Reglos lag Hellmark auf dem Boden.
    Seine Glieder waren schlaff wie bei einer Marionette, deren
Fäden man durchgeschnitten hat.
    Alles Leben schien aus seinem Körper gewichen. Er atmete kaum
noch.
    Seine Augen waren weit geöffnet, die Pupillen
unnatürlich erweitert. Er nahm nichts wahr.
    Er konnte nicht mehr registrieren, daß Desiree und Edith
Barlon ihn herumdrehten.
    Edith Barlon durchsuchte seine Hosentaschen. »Er trägt
sie immer bei sich, hat man uns gesagt. Hoffentlich stimmt
es.«
    Und es stimmte.
    Er trug sie stets bei sich: die Dämonenmaske, die einzige
wirkungsvolle Waffe gegen die Dämonen und

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