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Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Titel: Macabros 012: Molochs Totenkarussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Er brach mit seinen
Entführern durch eine Wand aus rotem Nebel.
    Vor ihm stand ein riesiger Totenschädel.
Windmühlenflügel aus Menschenknochen drehten sich an den
Seiten des Kopfes. Heiße Luft stieg aus Rissen und Spalten und
hielt die makabren Windmühlenflügel in dauernder
Bewegung.
    Phil konnte nicht fassen, was er sah.
    An den Flügeln waren nackte Menschen – Männer und
Frauen mit dem Rücken zueinander – gefesselt. In den
Gesichtern spiegelte sich nichts als Angst.
    Wenn die Flügel unten durch rötlich-grüne
Dämpfe strichen, schrien die Gemarterten wie von Sinnen. Wurden
die Flügel wieder nach oben gedreht, verstummten die Stimmen,
und die Gesichter erstarrten wieder zu angstvoller Leblosigkeit.
    Zwei Plätze an den sich drehenden Knochenflügeln waren
noch frei.
    Wie ein wildes Tier jagte einer der Teufel vor Hunter her.
    Er wartete, bis der eine Flügel wieder tief genug stand und
griff hinein. Das makabre Mühlenrad stand sofort still.
    Hunter stemmte sich verzweifelt gegen die Anstrengungen seiner
Gegner, ihn hier festzubinden.
    Aber er konnte es nicht verhindern.
    Es lief alles so ab, wie es kommen mußte.
    Er fühlte, wie er mit einem breiten Band an den Arm gebunden
wurde und wie man die Gurte über seinen Füßen
strammzog.
    Der bösartige Teufel vor ihm lachte häßlich.
»Molochs’ Totenkarussell wird sich immer drehen. Die Fahrt
wird nie enden, Phil Hunter. Das, was nach dem Leben kommt, ist
schlimmer als das Leben.« Mit diesen Worten riß er noch
mal den Ledergurt nach unten.
    Hunter stöhnte unter dem Druck. Er hatte das Gefühl,
seine Brust würde ihm zerquetscht.
    »Meine Brust – meine Rippen!« preßte er
gequält hervor.
    Der Teufel trat zurück, und die Flügel begannen sich
unter der heißen Luft wieder zu drehen.
    »Meine Brust – oh, mein Gott – meine Brust«,
stöhnte Hunter. Ein heftiger Schmerz durch fuhr seinen
Brustkasten.
    »Meine Brust!« schrie er gellend.
     
    *
     
    Professor Cohan griff tief in die Brust des Patienten und
massierte rhythmisch das Herz.
    Die Operation war beendet, aber das Herz reagierte noch nicht
wieder. Es mußte zum Schlagen gebracht werden.
    Schweiß perlte auf der Stirn des Chirurgen. Eine Schwester
an seiner Seite tupfte ihm vorsichtig die Stirn ab.
    Barry Cohan war abgearbeitet. Die fast sechsstündige
Operation war ihm anzusehen.
    Dennoch gab er auch jetzt nicht auf. Immer wieder preßten
sich seine Hände um den lebenswichtigen Muskel im Rhythmus des
Herzschlags.
    Und dann zuckte es plötzlich unter seinen Fingern.
    Zunächst ganz schwach, bald stärker und stark.
    Zwei Minuten später schlug das Herz des Operierten.
    Stumm zog Cohan sich vom Operationstisch zurück. Ein
Assistenzarzt und eine Krankenschwester schoben das Bett hinaus und
brachten es in das abgedunkelte Einzelzimmer, in dem die notwendigen
Apparaturen und Geräte zur Beobachtung und Behandlung des
Kranken aufgestellt worden waren.
    Barry Cohan war etwas benommen, als er den Operationssaal
verließ. Erst jetzt fingen seine Hände an zu zittern.
    Erschöpft zündete er sich eine Zigarette an und
inhalierte tief.
    Niemand sprach ein Wort.
    Alle kannten Cohan, zu lange arbeiteten sie schon mit ihm
zusammen. Er verausgabte sich völlig.
    »Hoffen wir, daß wir’s auch diesmal wieder
geschafft haben«, sagte er. Das war sein einziger Kommentar.
     
    *
     
    »Meine Brust, oh, meine Brust«, sagte Phil Hunter
leise.
    »Es ist alles vorüber«, antwortete eine leise
Stimme.
    Er preßte die Augen zusammen. Eine steile Falte entstand
über der Nasenwurzel.
    »Das Totenkarussell… die Flügel… drehen sich.
Molochos’ Totenkarussell… die Teufel… sie wollen…
vernichten.«
    »Phil! Phil! Kannst du mich hören?!« Wie aus weiter
Ferne vernahm er die vertraute Stimme, wußte aber nicht, zu
welcher Person sie gehörte.
    »Meine Brust – tut weh.«
    »Es ist alles gut, Phil. Sie haben dich operiert.«
    Operiert?
    Er öffnete die Augen. Grauer Nebel. Nicht mehr rot? Wo war
der rote, heiße Nebel der Hölle?
    Aus den Nebeln vor ihm schälte sich eine Gestalt im
weißen Kittel.
    »Ich bin’s, Liz!« Jetzt sah er das Gesicht ganz
nahe vor sich.
    »Liz?« fragte er ungläubig. »Liz? Wie kommst
du hierher? Was – haben Sie mit mir gemacht? Was machst du in
der… Flieh, Darling!«
    »Aber Phil, was redest du denn da?«
    »Das Totenkarussell – die Hölle, Liz
ich…« Er unterbrach sich und preßte die Augen fest
zu.
    Die Tür zum Krankenzimmer ging auf.
    Die Schwester, welche

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