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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hatte er auch noch
einmal einen Blick in die Kristallkugel getan.
    Besondere Bilder hatten sich nicht gezeigt. Die Begegnung mit
Rosalind Shong war zu sehen gewesen.
    Aber bisher war es zu keiner wirklichen Begegnung gekommen. Also
stand sie ihm noch bevor.
    Aber unter welchen Umständen? Er erinnerte sich an das
hektische Schwarz und Rot, das die beiden Gestalten in der magischen
Kugel umgeben hatte. Die Erfahrung zeigte, daß dies stets das
Zeichen erhöhter Gefahr war.
    Der Ort der Begegnung und die Umstände waren noch
ungewiß.
    Er konnte nicht ahnen, daß es der heutige Tag sein
sollte.
     
    *
     
    Nach dem Mittagessen entschloß er sich, dem Brighton-Haus
einen Besuch abzustatten.
    In der Morgenzeitung hatte er heute wieder eine Notiz gefunden.
Ein Detektiv aus Glasgow wurde vermißt, ein gewisser Poul
MacCatney. Die Polizei vermutete, daß er in die Hände
eines Mannes gefallen war, den er überwachen sollte. Ein
Verbrechen wurde nicht ausgeschlossen. Auch in Schottland lebten
Privatdetektive gefährlich.
    Hellmark schaltete das Autoradio ein und fuhr Richtung Ochil
Hills.
    Er dachte daran, daß auch Rosalind Shong immer wieder von
den »Hills« gesprochen hatte. Welche meinte sie damit?
    Die Ochil Hills waren diejenigen, die dem Ort, an den sie in
Tiefenhypnose versetzt worden war, am nächsten lagen.
    Hatte sie die Ochil Hills gemeint?
    Nachmittags erreichte er Glenas. Von dort aus fuhr er über
die Waldstraße immer näher auf den Bergzug zu.
    Dichtbelaubte Bäume flankierten die Straße. Das
Sonnenlicht, das sowieso heute nur schwach durch eine graue
Wölkendecke sickerte, kam hier kaum noch durch.
    Die Straße war schmal und kurvenreich. Nur ein einziges Mal
begegnete ihm ein alter Citroen 2 CV, der mit fünf jungen Leuten
besetzt war, die sich offensichtlich auf einer Ferienreise befanden.
Das kleine rostrote Auto war zusätzlich mit Zelten, Wolldecken,
Schlafsäcken und bunten Plastikbeuteln beladen, in denen sich
offensichtlich Proviant befand.
    Geschickte Hände hatten den Kleinwagen in ein Kombifahrzeug
verwandelt. Ein ausladender selbstgebastelter Gepäckträger
vergrößerte das Fahrzeug.
    Wacklig und tiefhängend kam es die kurvenreiche Straße
herunter. Es quietschte und ächzte. Der fauchende Motor
hörte sich an, als bliebe er jeden Augenblick stehen und schaffe
gerade noch die nächste Umdrehung.
    Dem Nummernschild nach kam das lustige Völkchen aus der
Umgebung von Liverpool.
    Sie winkten, pfiffen und johlten, als sie den graugrünen
Bentley entgegen kommen sahen, den Hellmark steuerte.
    Björn winkte zurück und lachte.
    Er hörte den knatternden Motor des 2 CV noch eine Minute aus
der Tiefe zu sich empordringen, dann versank alles wieder in einer
seltsamen, unheimlichen Stille, die man in den großen
Städten gar nicht mehr kennt.
    Kein Verkehrslärm, keine Flugzeuge, keine Menschen. Das
Säuseln des Windes in den Wipfeln, einzelne Vogelstimmen. Das
einzige fremde Geräusch kam vom leise surrenden Motor seines
Wagens.
    Dann war die asphaltierte Straße in der Höhe eines
abgelegenen Ausfluglokals zu Ende.
    Der Parkplatz war bis auf einen alten VW-Bus leer. Das Haus
empfing sichtlich zur Zeit keine Gäste. Die Fensterläden
waren verschlossen.
    Von hier oben führte nur noch ein unbefestigter Weg in den
hochgelegenen Wald.
    Fünfzig Meter weiter befand sich eine Kreuzung.
    Zwei schmale Pfade mündeten von zwei Seiten her in den
breiteren Weg.
    Björn hatte nur in etwa eine Vorstellung davon, wo das
Landhaus Louis Brightons sein mußte.
    Es lag mitten im Wald der Ochil Hills.
    An der Kreuzung gab es ein verwittertes Hinweisschild. Björn
fuhr ganz dicht heran, aber er konnte die Schrift nicht lesen. Moos
und Schimmel bedeckten die kleinen, verwitterten Buchstaben.
    Er bezweifelte, daß es ein direkter Hinweis auf Louis
Brightons Haus war, der die Einsamkeit liebte und von niemandem
gestört werden wollte. Aber man konnte ja nie wissen.
    Er verließ das Auto und ging auf den als Pfosten dienenden
abgeschälten Baumstamm zu.
    Noch ehe er sich näher mit der Aufschrift befassen konnte,
hörte er einen Schrei.
    »Hiiilfeee! Hiiilfeee!«
    Schaurig klang es durch den Wald. Jemand befand sich in
großer Not.
     
    *
     
    Er wirbelte herum. Es war unmöglich, genau zu erkennen, wie
weit der Hilferufende entfernt war.
    Björn war es gewohnt, schnell zu handeln.
    Seine Fähigkeit, sich zu verdoppeln, an zwei Orten zu
gleicher Zeit sein zu können, kam ihm jetzt wieder einmal
zugute.
    Er ließ seinen

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