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Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Titel: Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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»Es gibt Kräfte, für die
wir keine Erklärung haben.«
    Er merkte, daß er vom eigentlichen Sinn seines Besuches
abkam. Bollon stand im Mittelpunkt des Interesses und nicht ihre
Philosophien über Glücksbringer und Talismane.
    Aber die spielten auch eine Rolle.
    »Er hat etwas Besonderes gesucht«, sagte das junge
Mädchen. »Das habe ich der Polizei schon gesagt. Er hat
gewußt, daß wir von Philippe wieder eine Sendung erhalten
hatten.«
    »Wer ist Philippe?«
    »Ein alter Mann. Ein Trödler. Hin und wieder kaufen wir
ihm etwas ab, von dem wir glauben, daß wir es wieder absetzen
können. Philippe bringt auch viel Dreck. Das könnte er
nicht mal mehr auf einem Flohmarkt verkaufen. Vor zwei Tagen brachte
er ein paar alte Vasen, eine alte Milchkanne und auch das Amulett. Er
sagte, es sei etwas Besonderes. Er verlangte einen stolzen Preis. Den
gab ihm der Geschäftsführer nicht. Er bekam dafür
nicht mehr, als wir im Einkauf für unsere Amulette bezahlen. Ich
mußte lachen.«
    »Warum mußten Sie lachen?«
    »Erst wollte er soviel Geld und tat sehr geheimnisvoll –
und dann war er auch mit einem Bruchteil dessen zufrieden, was er
verlangt hatte. ’Man kann viel damit anfangen’, sagte er.
Ich muß hinzufügen, daß er ein alter Aufschneider
ist, daß er gerne etwas interessant macht, was gar nicht
interessant ist. Wenn Sie mich fragen, dann muß ich Ihnen
sagen, daß er Unterhaltung sucht. Ich glaube, es gibt für
ihn nichts Schöneres, als seine Geschichten zu erzählen und
herauszustellen, was für ein Kerl er ist.«
    »Wie sah das Medaillon ungefähr aus?«
    »Ungefähr so wie das hier.« Das Mädchen griff
nach einem runden Amulett, an dem goldene Drähte wie
Sonnenstrahlen herausragten. »Aber es war nur ein Draht daran.
Der war hohl. Es war eigentlich kein richtiges Amulett, es war Teil
eines größeren Gebildes, ein Bruchstück.«
    »Was wußte Philippe darüber alles zu
erzählen?«
    »Man könne damit die Geister beschwören«,
wisperte das Mädchen. »Er hätte es selbst ausprobiert.
Und sie seien gekommen und hätten nach seinen Wünschen
gefragt. Ich habe ihn daraufhin gefragt, ob er denn seine
Wünsche nicht genannt hätte. Sine Antwort lautete:
›Ich habe es mir noch mal überlegt. Ich hätte reich
sein können von einer Sekunde zur anderen. Aber um welchen
Preis! Ich hätte meine Seele verkauft!‹ Ich kam mir vor,
als würde ich mit Dr. Faust persönlich sprechen.«
    »Aber das Amulett fand auf Anhieb einen
Käufer?«
    »Ja. Dieser Monsieur Bollon, den Sie suchen, er wußte
genau, daß Philippe uns beliefert hatte. Bollon wühlte
sämtliche Schachteln durch. Ich hatte das Amulett einfach
irgendwo dazu gelegt. Ich hielt es nicht für bedeutungsvoller
als die anderen, die wir anbieten. Bollon kaufte und
verschwand.«
    Macabros kaufte auch. Er nahm das Amulett mit dem Liebeszauber und
die Nachbildung des Medaillons, das eine gewisse Ähnlichkeit mit
dem Bruchstück haben sollte, das Bollon erstand.
    Macabros’ Hirn arbeitete wie ein Computer.
    Er mußte an die Ausführungen Verdons denken. Der
Kommissar hatte eine Parallele zwischen dem Geschehen in der
Millionärsvilla Munuels und dem Tod des Landstreichers Bollon
gezogen.
    Ein Zimmer in der Villa war durchsucht worden. Das Arbeitszimmer
des toten, erfolgreichen Schauspielers. Ein Mann, der von seinen
Kollegen ob seines Erfolges beneidet worden war.
    Der Eindringling hatte etwas gesucht.
    Bollon war durchsucht worden. Nach dem geheimnisvollen
Gegenstand?
    »Da ist noch etwas«, sagte die hübsche
Verkäuferin mit dem aufregenden Busen, als Macabros sich gerade
anschickte, nach der Wohnung dieses merkwürdigen Philippe zu
fragen. »Er hat behauptet, daß das Amulett bereits schon
jemand den Tod gebracht hätte, seinem Freund Auguste, und
deshalb wolle er es aus dem Haus haben, ehe er dazu verleitet
würde, Unfug damit anzustellen.«
     
    *
     
    Er verließ das düstere Geschäft, das mit seinen
Säulen und vielen kleinen Lichtern eher einem Tempel glich.
    Als Macabros ging, kam Verdon.
    Die beiden Männer begegneten sich am Eingang.
    Der Kommissar ließ sich gleich die junge Verkäuferin
geben, die er heute morgen bereits telefonisch gesprochen hatte.
    »Ich wollte mich noch mal mit Ihnen über den Herrn
unterhalten, der gestern das Amulett bei Ihnen kaufte und den Sie als
Monsieur Bollon identifiziert haben«, wandte Verdon sich an das
Mädchen, während er gleichzeitig seine Brieftasche
zückte, um eine Fotografie herauszunehmen.
    »Na, das

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