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Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Titel: Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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massiven, eisernen Stäben.
    Der Knabe wurde durch die Düsternis geschleift. Quietschend
öffnete sich eine Tür. Aus der Dämmerung traten drei
unheimliche Geschöpfe. Reiter in voller Montur. Sie hatten kein
Fleisch mehr auf den Knochen. Doch sie lebten ein gespenstisches,
unnatürliches Leben!
    Pepes Taschen wurden durchsucht.
    Einer der Knochenmänner fand das, was er suchte.
    Das Medaillon, das Pepe in der letzten Nacht fand, schimmerte
geheimnisvoll im Dunkel der Höhle.
    Der Junge erhielt einen Stoß gegen die Brust, daß er
zurücktaumelte…
    Dann knallte die eiserne Tür ins Schloß.
    Pepe war Gefangener einer gespenstischen Truppe.
     
    *
     
    Björn Hellmark klopfte dreimal an und erhielt keine Antwort.
Im Wohnwagen war niemand.
    Diese Erkenntnis irritierte ihn. Es wäre logischer gewesen,
hätte sich jetzt herausgestellt, daß die Alkoholikerin
noch im Bett lag und nicht zu sich kam.
    Aber das Bett war aufgedeckt. Deutlich war das durch das kleine
Fenster zu sehen.
    »Was machen Sie denn da?« fragte eine rauhe Stimme
hinter ihm. Ohne Eile wandte Hellmark den Kopf. Ein kräftiger
Mann im karierten Hemd stapfte auf ihn zu. Im Mundwinkel klebte eine
frisch angezündete Zigarette. Der Mann trug eine abgetragene,
dunkelbraune Hose.
    Der Fragesteller kam mit unwilligem Gesicht näher. »Sie
gehören doch nicht hierher«, brummte er in seinen Bart.
»Ich hab’ Sie noch nie gesehen…«
    »Ich wollte zu Lili«, sagte Björn
wahrheitsgemäß.
    »Zu Lili?« Dem Vierschrötigen mit dem Stoppelbart
fiel fast die Zigarette aus dem Mundwinkel. »Ja, gibt’s
denn das auch?« Er sah betroffen aus der Wäsche, und
Björn grinste heimlich. Er konnte sich denken, was jetzt im Kopf
des Schaustellers vorging. Der nahm die Bemerkung auch von der
heiteren Seite. »Sind Sie der neue Liebhaber oder ihr neuer
Rotweinlieferant?«
    »Keines von beiden. Es handelt sich um gestern abend. Lili
hat da etwas beobachtet. Darüber möchte ich gern noch mal
mit ihr sprechen. Aber sie ist nicht da.«
    Der Vierschrötige kniff die Augen zusammen und warf einen
langen Blick durch das Wohnwagenfenster.
    »Entweder ist sie ausgegangen. Sie hat manchmal so ’nen
Tick, dann macht sie sich in aller Frühe auf. Oder aber…
nein, das kann wohl nicht sein.« Er blickte wieder auf
Björn. »Ich habe gerade daran gedacht, daß sie
möglicherweise noch mal von der Polizei abgeholt wurde. Wegen
des Mordes. Sie sind von der Polizei, nicht wahr?« Björn
sagte darauf nichts, und der Vierschrötige fuhr schon wieder
fort: »Dann wird sie wohl doch unterwegs sein. Das kann ’ne
Stunde oder zwei dauern, oder auch drei. Aber die kommt wieder. Wir
kennen sie. Unkraut vergeht nicht.«
    Der Mann schneuzte sich, nahm einen tiefen Zug und marschierte auf
den gegenüberliegenden Wohnwagen zu, wo die Tür weit
offenstand. Sich die Hose hochziehend, stapfte er die ächzenden
Stufen empor und drückte die Tür ins Schloß.
    Björn war wieder allein.
    Lili bei der Polizei?
    Möglich war alles!
    Zuständig war das Kommissariat in Aigues Mortes.
    War den Herrschaften doch etwas aufgefallen, das sie
veranlaßte, Lilis Aussagen nochmals zu überprüfen?
Hatten sie den gleichen Gedanken wie er, Hellmark, gehabt?
    Björn verdoppelte sich.
     
    *
     
    Kommissar Verdon war trotz der langen Nacht ebenfalls früh
auf den Beinen. Der Mordfall beschäftigte ihn.
    Über den Toten, Gerard Bollon, wußte man inzwischen
einiges mehr.
    Der Mann war in Polizeikreisen kein Unbekannter. Er wurde von den
Kollegen in Marseille gesucht wegen unerlaubten Waffenbesitzes, wegen
Rauschgiftschmuggels und einer Reihe anderer Straftaten, über
die eine umfangreiche Liste Auskunft gab.
    »Er hatte in der letzten Zeit angefangen, Kunstwerke an
Hehleradressen weiterzugeben. Die Beutestücke stammten
hauptsächlich aus Millionärsvillen an der Küste.«
Verdon griff nach einer Tasse, die randvoll mit dampfendem Kaffee
war. Er nahm einen winzigen Schluck. »Nach drei Stunden Schlaf
ist das das richtige Aufputschmittel«, sagte er
zwischendurch.
    »Vielleicht sollten Sie’s auch mal mit Rotwein
versuchen, Kommissar«, meinte sein Assistent, der ebenfalls in
der letzten Nacht an dem Einsatz in La Grande Motte teilgenommen
hatte.
    »Wie die weinselige Lili, wie? Was uns das Mädchen da
auftischen wollte, übertrifft alles Dagewesene.« Er tippte
auf das Fernschreiben, das er noch immer gründlich studierte und
das aus Marseille kam. »Unser toter Monsieur Bollon scheint
diesmal etwas zu weit

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