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Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Titel: Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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zurückzubleiben«, sagte
Susan-Monster. »Ich konnte kaum glauben, als ich jetzt hinzukam
und hörte, was sie sich da ausgedacht hatten. Ich bin
sprachlos.«
    Hans Butscher nickte. »Das bin ich auch. Ich bin nur
gespannt, wie lange sie dieses Theater noch treiben.«
    »Ich werde nach ihnen sehen und mit ihnen reden«, sagte
Susan und wollte gehen.
    Der Fabrikant hielt sie am Arm fest. »Kommt nicht in Frage,
Susan! Die beiden sollen selbst erkennen, was sie zu tun haben. Bevor
sie sich hinlegen zum Schlafen, werden sie sicher kommen und sich
entschuldigen. Dann ist die Sache in Ordnung, und sie verhalten sich
so, wie ich es von ihnen erwarte.«
     
    *
     
    Seine Erwartungen erfüllten sich nicht.
    Weder Fanny noch Karli kamen.
    Die Ruhe im Haus war unheimlich. Man hörte das Wasser nicht
in den Bädern der Kinder rauschen, und auch keine Türen
klappern.
    Martha Butscher hielt es nicht länger aus. Es drängte
sie danach, die Zwillinge, die sich störrisch wie alte Esel
benommen hatten, noch mal in ein Gespräch zu verwickeln.
    Sie suchte die Kinderzimmer auf. Die Betten waren unberührt.
Niemand lag darin.
    »Hans! Susan!« gellte ihr Schrei durch das ganze
Haus.
    Sie suchten gemeinsam alle Ecken und Winkel ab, gingen hinaus in
den Park und fanden nichts.
    Fanny und Karli waren wie vom Erdboden verschluckt.
    »Sie sind davongelaufen, Hans«, sagte Martha Butscher
mit schwerer Zunge. »Wir müssen die Polizei
benachrichtigen.«
     
    *
     
    Das Telefon in Kommissar Ketters Büro schlug an.
    Ketter war nicht allein. Björn Hellmark besuchte ihn. Nach
ihrer Begegnung und den Beobachtungen Hellmarks vor und nach dem
Unfall hielt der Kommissar es für angebracht, ein
ausführliches Gespräch mit jenem Mann zu führen, der
seine eigene Theorie über den vorliegenden Fall entwickelt
hatte.
    Wären die Dinge bisher nicht so ungewöhnlich und
kompliziert gewesen, Ketter hätte sich nicht die Mühe
gemacht, so ausführlich mit Hellmark zu konferieren.
    Hier ging jedoch etwas vor, das weit über den Dingen lag, die
er bisher bearbeitet hatte. Es ging nicht um normale Morde. Er war
überfordert, und obwohl er sich wehrte, das zu glauben, was sein
sympathischer Gast an Theorie entwickelte, war er doch bereit,
einiges hinzunehmen.
    Übersinnliches ging hier vor. Nur so waren die blanken
Skelette zu erklären, nur so das Verschwinden eines Mannes, der
niemand anders als der von Interpol gesuchte Luigi Maronne gewesen
sein konnte.
    Seinen zertrümmerten Wagen hatte man sichergestellt.
    Aber Maronne war zerflossen – vor den Augen Björn
Hellmarks. Maronne war gleichzeitig Mensch und Monster.
    Lucy Hoffner war durch seinen Anblick getötet worden.
    Diese Dinge mußte Ketter erst mal verdauen.
    Die Anwesenheit des blonden Mannes mit dem sonnengebräunten
Gesicht und dein sportlichen durchtrainierten Körper beruhigte
ihn. Hellmark hatte ihm auch die Geschichte mit dem Spiegel
erzählt, der aus dem Keller seiner Genfer Wohnung gestohlen
worden war.
    Diesen Spiegel machte Hellmark dafür verantwortlich,
daß der Einbruch in eine jenseitige Welt erfolgt war, daß
ein verbrecherisches Hirn sich den Spiegel zunutze machte, Ungeheuer
in das Diesseits zu rufen.
    Hellmark war damit befaßt, ein Verbrecheralbum
durchzublättern, in dem einige zur Zeit Gesuchte verewigt waren.
Darunter befand sich auch Luigi Maronne.
    Björn aber investierte aus zwei Gründen soviel Zeit im
Büro Ketters: erstens sah er die Notwendigkeit ein, einen
Vertrauten zu haben, der an so exponierter Stelle wie Ketter stand,
und zweitens zeichnete sich ganz deutlich eine Spur in dieser Gegend
ab. Ein dunkelroter Tieflader war heute im Lauf des Vormittags
beobachtet worden, wie er hinter Gunten Richtung alte Poststation
abgebogen war. Das war an sich nichts Bemerkenswertes.
Merkwürdig wurde es nur, wenn man berücksichtigte,
daß der gleiche Tieflader wenige Stunden später verlassen
von der Polizei auf dem Parkplatz eines Cafés am Thuner See
gefunden wurde. Dieses Auto war in der Nacht zuvor in Luzern
gestohlen worden. Ketter hatte sich bemüht herauszubekommen, wer
die Männer gewesen waren, die den Wagen gestohlen hatten und
wozu sie ihn benutzten.
    War damit Hellmarks Spiegel abtransportiert worden?
    All diese Dinge gingen auch Ketter noch durch den Kopf, als er den
Hörer abnahm und sich meldete.
    Der diensthabende Beamte verband ihn mit Hans Butscher. Ketter und
Butscher kannten sich. Butscher hatte gefragt, ob der Kommissar sich
noch in seinem Büro aufhielt.

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