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Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Titel: Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Das
Knacken des Hahnes war laut und deutlich in der entstandenen Stille
zu hören.
    Susan-Monster ließ ihren Blick schweifen.
    Ärger und Haß erfüllte das Geschöpf aus
Dwylup. Es war überlistet worden. Sechs Augen hatten gesehen,
was sich hier im hellerleuchteten Zimmer abgespielt hatte.
    Alles Leugnen half nichts.
    Diese Männer glaubten ihren Augen mehr als den Versicherungen
des angeblichen Kindermädchens, obwohl sich in Ketter und
Butscher alles gegen die Bilder sträubte, die sie wahrgenommen
hatten.
    Doch selbst wenn sie alles nur geträumt hatten – da lag
Frau Butscher. Und das war kein Traum.
    »Du weißt auch etwas über die Kinder«, fuhr
Hellmark unbeirrt fort. »Wohin haben sie sich gewandt? Sprich
– oder ich werde dich dorthin schicken, von wo es keine
Rückkehr mehr gibt.«
    Damit konnte man einem Dämon die größte Angst
einjagen, vorausgesetzt, daß man Wege und Möglichkeiten
kannte, eine solche Drohung auch wahrzumachen.
    Susan machte eine blitzschnelle Drehung nach links und warf sich
der Tür entgegen.
    Susan-Monster Versuchte zu entkommen.
    Aber Hellmark war schneller. Mit zwei raschen Schritten stand er
wieder vor dem getarnten Ungetüm, und seine Rechte fuhr langsam
in die Tasche.
    Dort steckte die Dämonenmaske. Zu allen Zeiten glaubten
Völker daran, daß es Abwehrzauber gegen das Böse gab.
Bei primitiven Stämmen hatte sich dieser Glaube am reinsten
erhalten und die Masken, die bei rituellen Tänzen Verwendung
fanden, zeugten von diesem Glauben. Aber es gab nur eine einzige
Maske, die diese Wirkung hatte: die Dämonenmaske, die sich in
Björns Besitz befand.
    Die Mächte der Finsternis wußten um diese Waffe in
seiner Hand, und seitdem gingen sie nicht mehr so plump vor, ihn zu
Fall zu bringen, da sie die Gefahr für sich nicht
unterschätzten. Die Maske brachte Tod und Vernichtung. Für
einen Unsterblichen aus dem Jenseitsreich war dies schlimmer als
für einen Sterblichen, den im Jenseits noch etwas erwartete.
Endgültige Vernichtung bedeutete Auslöschung.
    Das Monster erkannte die Sackgasse, in die Hellmark es
gedrängt hatte, und setzte alles auf eine Karte.
    Es verwandelte sich. Dies war im Augenblick seine
größte Waffe.
    Die Umwandlung vollzog sich von einer Sekunde zur anderen.
    Susans Gesichtszüge verwischten. Große Glupschaugen
traten hervor. Ein blauer, kahler, beulenartiger Schädel
schälte sich aus ihrer Haut. Das Monster wuchs in seiner ganzen
Größe vor Hellmark auf. Die breite, schuppige Brust
paßte nicht mehr in die Bluse Susans. Sie platzte aus allen
Nähten. Das gleiche passierte mit dem Rock. Er riß in
seiner ganzen Länge auf und fiel zu Boden.
    Das geschlechtslose, echsenartige Wesen gab einen dumpfen,
knurrenden Laut von sich. Seine schlangengleichen Arme fuhren in die
Höhe.
    Die spitzen Finger stießen nach Hellmark, der sich
geistesgegenwärtig zur Seite warf, um der Berührung zu
entgehen. Die Umwandlung von Mensch zu Monster war so schnell
erfolgt, daß Björn nicht mehr dazu gekommen war, die Maske
noch überzustülpen. Und das Ungetüm aus Dwylup wollte
verhindern, daß es dazu kam.
    Hans Butscher schrie auf. Er schnappte nach Luft, als das
Ungeheuer ruckartig den Kopf herumriß und sein
fürchterliches, abschreckendes Gesicht den beiden Menschen
zuwandte.
    Hans Butschers Rechte fuhr zum Herzen.
    Der Fabrikant taumelte. Er lief blau an.
    Da krachte der Schuß. Ketter reagierte, ehe ihn das Grauen
vollends zur Bewegungslosigkeit verdammte.
    Die Kugel fuhr dem Monster mitten durch die Brust, trat im
Rücken wieder heraus, und klatschte in die Türfüllung.
Das Ungeheuer gab nicht mal einen Laut von sich. Das
Einschußloch sah aus, als hätte jemand mit einem stumpfen
Stock ein Loch in einen morschen Baumstamm gestoßen. Keine
Organe, fremdartige Materie, die ein rissiges, mürbes Gespinst
erzeugte. Wie dicke, etwas zu breit geratene Spinnfäden sahen
die Fetzen aus, die flatternd im Loch hingen, als wäre der ganze
Körper hohl.
    Ketter lud noch mal durch. Sein ganzer Körper war eiskalt,
und er fühlte, wie sich alles in ihm verkrampfte.
    Ein zweiter Schuß krachte. Der Kommissar wankte. Seine Hand
zitterte. Er zielte aufs Herz, aber seine unsichere Hand war zu
keinem genauen Schuß mehr fähig. Die Kugel fuhr durch den
Hals des Ungeheuers und riß dort ein Loch gleicher Art in das
schuppige Gewebe. Es raschelte, als ob ein Windstoß durch
trockenes Blattwerk fahre.
    Das Monster ließ sich einfach fallen.
    Seit der Verwandlung waren höchstens

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