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Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Titel: Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Butscher ging geradewegs auf
die Terrassentür zu.
    Kühle, würzige Abendluft strömte vom Garten
herein.
    »Sie ist nicht da! Sie ist tot!«
    »Das Monster hat sie gefressen!«
    »Karli! Fanny! Nun ist’s aber genug!« Martha
Butscher schüttelte entsetzt den Kopf. »Was soll diese
schreckliche Geschichte? Weiß Susan Bescheid darüber? Habt
ihr euch gemeinsam ausgedacht, uns mit dieser komischen Geschichte zu
erschrecken?«
    »Susan ist tot, Mutter!« rief Fanny.
    »Warum glaubt ihr uns denn nicht?!«
    »Unsinn«, sagte da der Vater von der Tür her.
»Was ihr euch erlaubt habt, ist ein äußerst makabrer
Scherz! Darüber sprechen wir noch!«
    »Aber…« Karli Butschers Augen wurden groß wie
Untertassen. Der Junge mit dem Mädchengesicht wich langsam
zurück, als zöge eine unsichtbare Hand ihn nach hinten.
    Das Kindermädchen kam durch den Garten, tauchte im Lichtkreis
der Terrasse auf und ging genau auf den Fabrikanten zu.
    »Wir müssen unbedingt miteinander sprechen, Susan«,
sagte Butscher.
    »Das ist nicht Susan, das ist nicht Susan!« rief Fanny
mit schriller Stimme. Ihr Gesicht lief rot an, ihre Augen
glühten.
    »Susan ist tot!«
    »Nun ist’s aber genug!« Martha Butscher wußte
nicht, was sie von der Szene halten sollte. »Ihr wolltet uns
einen Schreck einjagen, und das ist euch fast gelungen. Aber nun ist
Susan da…«
    »Susan ist tot!« Karli atmete schnell. Er zitterte am
ganzen Körper.
    »Karli! O mein Gott!« Martha Butscher blickte schnell
von einem ihrer Kinder zum anderen. Angst erfüllte sie. Karli
und Fanny waren krank. Sie kamen ihr so verändert vor, als
hätten sie Fieber. Es wäre nicht das erste Mal, daß
sie gemeinsam eine Infektion durchmachten.
    Sie ging auf den Jungen zu. Der entzog sich ihrem Zugriff. Susan,
das Kindermädchen, kam mit dem Fabrikanten herein.
    Karlis Blick klebte förmlich auf der schlanken Gestalt, die
neben ihrem Vater ging.
    Der weitschwingende Rock, der helle Pulli, das fröhliche
Gesicht. Das war Susan.
    »Nein, nein«, wehrte sich Karli, und seine Schwester
lief auf ihn zu und krallte sich in seinen Ärmel, als erwarte
sie in der Nähe ihres Zwillingsbruders den Schutz, den ihr weder
Mutter noch Vater geben konnten.
    »Ihr laßt euch täuschen. Das ist nicht Susan…
er hat Susan aufgefressen und dann ihre Gestalt angenommen.«
    Der Fabrikant wurde wütend. »Jetzt hab’ ich euch
lange genug angehört. Auf der Stelle verschwindet ihr auf euren
Zimmern!«
    »Schick sie weg, Vater«, flehte Fanny, als hätte
sie überhaupt nicht gehört, was ihr befohlen worden
war.
    »Du kannst es nicht wissen, Vater. Wir machen dir keinen
Vorwurf daraus.«
    Martha Butscher schnappte nach Luft wie ein Fisch, der aufs
Trockene geraten war.
    Karli und Fanny hatten sich noch nie zuvor so merkwürdig
verhalten.
    »Hans«, wisperte Martha Butscher entsetzt. »Was ist
nur los mit ihnen?«
    »Sie merken nicht mehr, wo ein Spaß zu Ende ist«,
stieß er hervor. »Wir sprechen uns morgen. Geht
nun!«
    Die Kinder blickten sich ängstlich an.
    Sie zogen sich zurück. Die Tür klinkte hinter ihnen ins
Schloß.
    »Was mögen sie nur haben?« Martha Butscher
preßte die Lippen zusammen. »Sie verhalten sich so
seltsam. Ich mach’ mir Sorgen um sie, Hans.«
    Ihre Blicke trafen sich. Sie wußten, daß sie in diesem
Augenblick denselben Gedanken hatten.
    Wenn sich da nur keine ernsthafte Erkrankung zeigte! In der
Familie Hans Butschers hatte es einen Fall von Geisteskrankheit
gegeben, und als seine Kinder geboren wurden, hatte er nur einen
Wunsch, daß sie körperlich und geistig vollkommen gesund
waren.
    Beide Kinde waren klug und ausgesprochen begabt. Sie entwickelten
sich normal.
    Sie stellten die gleichen Streiche an wie andere Kinder auch.
Dafür hatten die Eltern Verständnis. Aber diese Episode
ging nun doch zu weit.
    »Unsinn«, sagte Hans Butscher, als wolle er die
trüben Gedanken verscheuchen. »Das hat nichts damit zu
tun.« Es hörte sich an, als antworte er auf eine Frage, die
nicht gestellt worden war. »Sie sind normal, völlig gesund.
Sie haben den Bogen diesmal jedoch überspannt. Ich werde mit
ihnen reden.« Mit diesen Worten wandte er sich an das
Kindermädchen, das die Zwillinge so angefeindet hatten.
»Sie haben noch gar nichts gesagt, Susan. Haben Sie eine
Erklärung für das Verhalten der beiden?«
    Das Kindermädchen, das aussah wie Susan, aber nicht Susan
war, schüttelte den Kopf. »Sie hatten sich vorgenommen, Sie
zu erschrecken und mich gebeten

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