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Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Titel: Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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anzunehmen…«
     
    *
     
    Er irrte sich nicht, aber die ganze Wahrheit konnte er nicht
ahnen.
    »Aus« sagte in diesem Augenblick rund dreißig
Kilometer entfernt eine eisige, unpersönliche Stimme. »Kha
ist ausgelöscht.«
    Sie hatte das ganze Drama miterlebt.
    Kyto, der Schwarze Priester und die aus Dwylup eingeschleusten
unheimlichen Gestalten – inzwischen zehn – bildeten eine
Art geistigen Ring. Mit jedem Bewohner Dwylups auf dieser Seite der
Welt wurde die Kraft stärker, mit der sie jonglieren
konnten.
    Gemeinsam konnten sie eine geistige Brücke aufbauen und eine
hypnotische Kraft entstehen lassen, die auf einen von ihnen dann
überging. In diesem Falle war das Kha gewesen, der auf der Fahrt
die Ausstrahlungen Lucy Hoffners und Björn Hellmark bemerkte und
sofort reagierte.
    Kha hatte daraufhin über die hypnotische Gedankenbrücke
hinweg den Auftrag erhalten. Lucy Hoffner zum Schweigen zu
bringen.
    Kyto hatte jedoch ausdrücklich darauf bestanden, Hellmark
noch nicht zu attackieren.
    »Er soll erst an allen teilhaben, ehe es zu Ende geht«,
hatte er gesagt. »Er muß das ganze Grauen miterleben. Der
Tod soll reiche Ernte halten, ehe er an die Reihe kommt.«
    Kyto erfreute sich schon in Gedanken an den Qualen, die Hellmark
erlitt, wenn er erkannte, daß er dem Ansturm diesmal hilflos
ausgeliefert war.
    Wenn andere sich quälten, wenn sie litten, wenn sie starben
– dann fühlte er sich wohl. Er war ein Teil des absolut
Bösen, das in diese Welt Eingang gefunden hatte.
    Der Schwarze Priester ließ die Arme sinken.
    Die Ungeheuer aus Dwylup öffneten den Kreis, in dessen Mitte
er stand.
    »Paßt euch dieser Welt an«, sagte er mit dumpfer
Stimme, und in seinen Augen glühte es satanisch. »Einer
übernimmt Khas Rolle und sorgt mir dafür, daß
Carminia Brado. Hellmarks Freundin, das bekommt, was ich erwarte. Und
nun geht, holt euch eure neuen Körper und zeigt, daß ihr
die Auserwählten aus Dwylup seid!«
     
    *
     
    Nur dreihundertfünfzig Meter von der alten Poststation
entfernt stand die Berghütte.
    Darin hielten sich drei Menschen auf: Susan, das
Kindermädchen, und Fanny und Karli, die beiden neunjährigen
Zwillinge der Familie Butscher.
    Die Hütte gehörte den Butschers. Ihnen gehörte
überhaupt sehr viel in Gunten und Umgebung. Sie waren reich. Sie
stellten Uhren und Geschenkartikel her und verkauften die Ware im In-
und im Ausland.
    Susan war siebenundzwanzig. Seit drei Jahren lebte sie bei den
Butschers und sorgte sich um die Zwillinge.
    Die Kinder hatten heute mittag den Wunsch geäußert, auf
die Hütte zu gehen. Das war ein zweieinhalbstündiger
Spaziergang gewesen.
    Hier oben hatten sie gegrillt und gegessen, und es war Abend
geworden. Susan hatte sich vorgenommen, noch vor Einbruch der
Dunkelheit wieder in der Wohnung zu sein.
    Doch zwei Dinge hatten den Zeitplan über den Haufen
geworfen.
    Nach dem Grillen waren die Zwillinge herumgetollt, und Fanny war
gestürzt. Sie verstauchte sich den Fuß, und Susan war eine
Zeitlang nur damit beschäftigt, kalte Umschläge zu machen
und Krankenschwester zu spielen. Fanny hatte ihre Rolle als Kranke
genossen, und Susan fand, daß das Mädchen ein beachtliches
schauspielerisches Talent an den Tag legte.
    Zeit war verlorengegangen. Susan hoffte, trotzdem noch
pünktlich zurück zu sein. Da machte ihnen das Wetter einen
Strich durch die Rechnung…
    Die Zwillinge jauchzten, als der Regen auf das Dach trommelte, und
als sie hinter den Fenstern standen und hinausstarrten, wie kleine
Rinnsale über die Felsen sprudelten, kam Karli auf die Idee, als
nächstes einen kleinen Fluß und eine Schleuse zu
bauen.
    »Ja, aber heute nicht mehr. Dazu ist es schon zu
dunkel«, ermahnte Susan sie. »Sobald es aufgehört hat
zu regnen, machen wir uns auf den Weg. Und zwar ein bißchen
dalli, Kinder!«
    »Aber ich kann nicht so schnell laufen, Susan«,
schmollte Fanny. Ihre dicken, kastanienbraunen Zöpfe standen ihr
gut zu Gesicht, Karli hatte das gleiche dichte Haar und das
mädchenhafte Gesicht.
    »Dann werden wir dich einen Teil der Strecke tragen,
Fanny«, sagte die strohblonde Susan.
    »Oh, fein!« Die Zwillinge freuten sich.
    »Aber nicht bis zum Ort runter«, machte das
Kindermädchen noch mal klar. »Damit wir uns richtig
verstanden haben. Nur hier, wo der Weg so holprig und schwierig
ist.«
    »Ein bißchen weiter! Bis zur alten Poststation. Dort
setzt ihr mich dann ab!« krähte Fanny.
    Susan wehrte sich dagegen, aber vergebens. Die beiden redeten auf
sie

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