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Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen

Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen

Titel: Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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es nicht. Wie die von
Trokul und Skry. Aber: sie können sich auch nicht vermehren. Sie
sind eine Zweiheit, eine einsame Zweiheit und dazu verdammt, so ihre
Ewigkeit zu verbringen. Doch, sie haben einen Weg gefunden, ihr Reich
zu bevölkern. Es ist ihre Art zu leben.«
    »Was für eine Art Leben, Al Nafuur?«
    »Geh und finde es heraus!«
    Wie ein Echo verklangen die Worte.
    »Al Nafuur?«
    Leere… Die Stimme hatte sich weit zurückgezogen.
    Geh und finde es heraus?
    Das bedeutete, daß der Weg, den er eingeschlagen hatte, der
richtige war?
    Und Pepe? fragte er sich im stillen. Weißt du etwas
über Pepe?
    Keine Antwort. Al Nafuur, Magier und Zauberpriester der
Weißen Kaste, blieb stumm.
    Die Scheinwerfer leuchteten ein verwittertes Holzschild am Wegrand
an.
    ›Pension Bergblick, 1200 m ü.d.M.‹ konnte man dort
lesen.
    Die asphaltierte Straße zweigte, an dieser Stelle ab. Ein
schmaler, befestigter Weg führte zur Pension, der andere weiter
in die Beuge.
    Björn Hellmark zog den Lamborghini herum.
    Er folgte seiner Eingebung.
    Die konnte zwar verkehrt sein, aber das würde sich
herausstellen.
    Vielleicht war Henry Jake Bingham wieder zu Bewußtsein
gekommen, was er angerichtet hatte, wagte nicht in die Hotelpension
Leopold Mansteins zurückzukehren und suchte eine Unterkunft, um
allein mit sich ins reine zu kommen.
    So konnte es sein. Deshalb fuhr er hin.
    Schon von weitem sah Hellmark auf dem kleinen düsteren
Parkplatz einen Wagen stehen. Es war ein Austin mit englischem
Kennzeichen.
     
    *
     
    Henry Jake Bingham war hier eingetroffen.
    Der Wagen war leer. Das Haus war stockfinster.
    Auf einem handgeschriebenen Schild an der Tür las Björn,
daß die kleine Pension erst wieder im März ihre Pforten
öffnete.
    Vor einem Tag war sie geschlossen worden.
    Was suchte Henry Jake Bingham hier? Was suchte er in einer
Pension, die keine Gäste aufnahm?
    Björn sah sich alle drei Seiten des Hauses an. Die vierte war
nicht möglich, weil das Haus genau an den Berg gebaut worden
war.
    Er achtete dabei genau auf seine Umgebung.
    Henry Jake Bingham hatte seiner Frau gegenüber zu verstehen
gegeben, daß er etwas Bestimmtes suche. Glaubte er, es hier zu
finden?
    Hellmark hörte keine Geräusche und sah nichts, keinen
Pfad gab es, der in eine Höhle oder einen Tunnel führte,
der vielleicht mit dem Gang identisch war, von dem Bingham gesagt
hatte, daß es sich um den ’Hauptkanal’ handele.
    Um was für einen Kanal?
    Nicht nur diese Frage drängte sich ihm auf. Andere
folgten.
    Björn ließ seinen Blick über die dunkle
Hausfassade schweifen.
    Alles machte einen verlassenen Eindruck.
    Die Fensterläden waren geschlossen, die Tür auch
und…
    Die Tür?
    Mechanisch griff Hellmark nach der Klinke und drückte sie
herab.
    Die Tür war nicht verschlossen!
    Verwundert starrte er in den dunklen Flur, der sich vor ihm
auftat. Eine Uhr tickte laut und erfüllte das Innere des Hauses
wie mit bösem Atem.
    Björn trat ein. Sofort erfüllte ihn Unruhe, und er
starrte in die Dunkelheit, als lauere dort etwas
Gefährliches.
    »Mister Bingham?« fragte er leise.
    Gegen den sternenübersäten Himmel hob sich seine Gestalt
im Türrahmen ab, und er mußte unwillkürlich daran
denken, daß er jetzt für einen Schützen ein
vortreffliches Ziel bot.
    Er trat schnell einen Schritt zur Seite, tauchte in den Schatten
des Hauses und blieb mit dem Rücken an die Wand gepreßt
stehen.
    Doch alles blieb still.
    Björn zog die kleine Taschenlampe aus der Hosentasche.
    Der Strahl wanderte langsam über die Bilder, Truhen, Vitrinen
und alten Uhren.
    Laut hallte ein dumpfer Schlag durch das Haus. Er wiederholte sich
noch neunmal. Es schlug zehn.
    Björn kam in den großen Aufenthaltsraum mit dem Kamin
in einer Ecke. Schränke, Sitzmöbel und Tische waren bereits
mit Laken abgedeckt, um sie vor Staub zu schützen.
    Die Inhaberin mußte bereits abgereist sein.
    Aber niemand reiste ab, ohne das Haus zu verschließen. Es
sei denn, man war noch im Haus mit abschließenden Arbeiten
beschäftigt, hatte Henry Jake Bingham geöffnet
und…
    »Aaaaaarrggghh!« hallte der markerschütternde
Schrei durch die nächtliche Stille, und Björn Hellmark, der
schon manches Fürchterliche erlebt hatte, lief es eiskalt
über den Rücken.
    Der Deutsche warf den Kopf herum, ruckartig stieß die Hand
mit der Lampe nach vorn.
    Es rumpelte. Über ihm.
    Das kam von der schmalen, steilen Treppe, die nach oben
führte.
    Ein Mensch rollte wie ein Lumpenbündel über die

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