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Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen

Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen

Titel: Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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in
Bewegung gesetzt wurde.
    Trokul und Skry!
    Sein Todesschrei!
     
    *
     
    Sie sahen es, aber sie konnten es nicht fassen.
    Der Riese wankte. Weit aufgerissen waren seine Augen, und er
starrte den dunklen Fetzen nach, die verwehten.
    Das Ungeheuer löste sich auf – und mit Trokul und Skry
geschah etwas Unheimliches.
    Er schrumpfte, als würde jemand aus einem riesigen Ballon
Luft ablassen.
    Nur noch zwei Meter, einen Meter, schon waren die Menschen
größer, die erstarrt den Vorgang verfolgten.
    »Das Ungeheuer«, murmelte Björn Hellmark, der
plötzlich die Zusammenhänge begriff. »Nur ein
Traumbild, eine Vision, von Trokul und Skry geschickt. Die Bestien in
der Arena – Traumgebilde, durch Gedanken gesteuert.« Er
blickte auf das Schwert. »Magische Gedanken durch das magische
Schwert zerstört. Als das Traumgebilde wie eine Seifenblase
zerplatzte, zerbrach auch etwas in Trokul und Skry.«
    Der Magier schrumpfte weiter. Er war noch einen halben Meter
groß. Der Himmel über ihnen flatterte, als würde die
riesige Fledermaus ihre Flügel in Bewegung setzen. Der Boden
erzitterte. Risse taten sich auf.
    Trokul und Skry stöhnten. Das Stöhnen mischte sich mit
dem Seufzen und Pfeifen des sich verstärkenden Windes.
    Der Magier teilte sich. Zwei dünne, fingergroße Teile
fielen zu Boden.
    Björn und Mahay liefen nach vorn.
    In einer Bodenmulde, voneinander getrennt, lagen sie. Groß
wie Raupen. Sie glühten phosphoreszierend, und unter ihren Armen
bildete sich ein hauchdünnes Gespinst, als entwickelten sich
dort noch Flughäute.
    Der Boden platzte auf.
    Die getrennten winzigen Teile kullerten in die Tiefe.
    Angst erfüllte die Herzen der Menschen.
    Dämpfe stiegen aus dem Boden.
    Berge stürzten ein. In der Ferne sahen sie die
zinnenbewehrten Mauern einstürzen, zu großen,
federleichten Schattenfetzen werden, die davonwehten.
    »Die Welt Trokuls und Skrys nur ein Gedanke?« kam es
über Hellmarks Lippen. »Ein Beispiel dafür, was
böse Gedanken vermögen. Die Meister der Illusionen –
selbst nur ein Gedanken –, ein Truggebilde, eines noch
Größeren, Mächtigeren?«
    Darüber mochte und konnte er nicht nachdenken.
    Nur noch eine Hoffnung hatte in ihren Herzen Platz: War der
Tunnel, der aus diesem Grauen führen sollte, real? Oder war auch
er…
    »Nichts wie rein!« brüllte der Mann aus Bhutan. Er
riß Pepe einfach nach vorn, versetzte ihm einen Stoß und
schien genau zu wissen, was hier los war.
    Der Regenbogenmann ergriff Hellmarks Hände, während der
Boden unter ihren Füßen schon schwankte, als ständen
sie auf den Planken eines Schiffes auf hoher See. »Danke! Ich
wußte, daß eines Tages diese Stunde kommen würde,
daß das Morden auf meiner Welt zu Ende geht. Jetzt kenne ich
die Zusammenhänge. Trokul und Skry haben aufgehört zu
träumen – und können ihre bösen, verhexenden
Gedanken nicht mehr über Raum und Zeit hinweg auf fremde Welten
schicken, um dort Sklaven für ihre Spiele zu holen.«
    Kaipurs Augen strahlten. »Es war schön, euch begegnet zu
sein. Vielleicht…«
    Da packte Mahay ihn. »Entschuldige«, sagte er nur.
»Die Zeit drängt. Wir wünschen dir alles
Gute.«
    Das war nicht spöttisch gemeint. Mahay wollte Leben retten.
Der Sog packte ihn, der Knochentunnel nahm ihn auf.
    Mahay und Hellmark folgten zum Schluß.
    Sekundenbruchteile noch empfingen sie die Bilder.
    Herabstürzender Himmel, die Erde, die sich aufbäumte wie
der Leib eines sterbenden Ungetüms. Orkanartige Böen.
Absolute Finsternis. Das Nichts.
    Es hüllte auch sie ein.
     
    *
     
    Trokuls und Skrys Welt verging wie ein Gedanke, aus dem sie
geboren worden war.
    Der Knochentunnel blieb.
    Das war ihre Rettung.
    Marina Koller, totenbleich, entsetzt, unfähig auch nur ein
Wort über die Lippen zu bringen, kam als erste auf dem Dachboden
an. Hinter ihr folgten Rani Mahay und Björn.
    Dies war der Eingang zur Welt Trokuls und Skrys gewesen. Von hier
aus war der Transport in das Grauen erfolgt.
    Die Nebel verflüchtigten sich.
    Als Björn aus dem Schacht geworfen wurde, knallte er gegen
die Rückwand des Schrankes.
    Die Wand vor ihm formierte sich neu. Kein Luftzug mehr.
Nichts… Der Spalt in die unheimliche Welt hatte sich
geschlossen.
    Hellmark warf sich nach vorn.
    »Pepe!« rief er entsetzt. »Und die anderen,
die…« Aber im gleichen Moment begriff er.
     
    *
     
    Die würden dort ankommen, wo sie in den Sog hineingeraten
waren.
    Pepe an der Ausgrabungsstätte, Kaipur auf seiner Welt.
    Mahay erklärte dem Freund,

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