Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers
Maschine,
Rani.«
Der Mann aus Bhutan hatte kürzlich seinen Pilotenschein
erhalten, und Björn war froh darüber, daß er in Rani
eine immer größere Hilfe erhielt. Sein persönlicher
Einsatz, der ihn um den ganzen Erdball führte, wurde dadurch
unterstützt, denn die Schwarzen Priester und die
dämonischen Schergen begnügten sich nicht damit, nur an
einer einzigen Stelle aufzutauchen und unschuldige Wesen in ihren
Bann zu ziehen. Überall wurden sie tätig und versuchten an
verschiedenen Stellen den Einbruch in diese Welt.
Aber außer den Dämonen gab es noch etwas.
Die Ursen und Phantoma, die Tochter Mandragoras. Den Dämonen
verwandt, waren sie doch unheimliche, eigenständige Geistwesen,
die jederzeit wieder auftauchen konnten. Über die Ursen und
deren Rolle wußte Hellmark noch kaum etwas. Über Phantoma,
die sich inzwischen unter die Menschen gemischt hatte, immerhin so
viel, daß sie auf die Dämonenmaske nicht reagierte und
durch sie nicht nach dort zurückgeschickt worden war, woher sie
kam.
Er rechnete ständig damit, auch wieder mit diesem
unheilvollen Wesen konfrontiert zu werden, das Molochos und seine
Dämonen unterstützte.
Er gab Mahay einige Hinweise, die er bei ihrem Zusammentreffen in
London noch ergänzen wollte.
»Ich ruf sofort am Flugplatz an und erkundige mich nach der
nächsten Maschine, die nach London fliegt, Björn. Wie ich
dich kenne, legst du dich inzwischen auf die faule Haut.«
»Du bist wie immer ein hervorragender Psychologe. Ich lege
mich aufs Ohr und träume davon, wie ich am einfachsten zu einem
Ergebnis komme, ohne auch nur einen Finger krummzumachen. Vielleicht
kommt mir im Schlaf die Erleuchtung, daß Glen Robinson
möglicherweise ein paar wichtige Notizen in seinem Landhaus in
Spoun zurückgelassen hat und daß der Mörder
möglicherweise davon nichts weiß.«
*
Sofort nach dem Telefongespräch machte Hellmark sich auf die
Beine. Er hätte sich verdoppeln können, er fühlte sich
kräftig genug dazu, aber er wußte, daß es besser
war, mit diesen besonderen Kräften hauszuhalten und sie nur dann
anzuwenden, wenn er sie wirklich brauchte, und es keinen anderen
Ausweg mehr gab.
Der Leihwagen, ein dunkelroter Ford Consul, stand auf dem Parkhof
des Hotels. Björn war gern unabhängig, egal, wo er sich
aufhielt, und griff deshalb nicht auf ein Taxi zurück. Wenn es
darauf ankam, war eine gewisse Wartezeit manchmal eben zuviel
für ihn.
Am liebsten fuhr er seinen Lamborghini, aber den konnte er, so
leid es ihm tat, nicht überall mit hinnehmen.
Hellmark fuhr los. Er passierte das »Exclusive-Theatre«.
Dort mußte jeden Augenblick die Vorstellung zu Ende sein.
Die Begegnung mit Abraxas wollte er spätestens morgen im Lauf
des Vormittags herbeiführen. Aber erst einen Blick in Robinsons
Aufzeichnungen werfen. Das konnte für ihn von Vorteil sein.
Fünf Minuten später überquerte er die Themse und
verließ auf der Ausfallstraße London, nicht ahnend,
welche Folgen seine Entscheidung nach sich ziehen sollte.
*
Als er fünf Meilen von London entfernt war, hatte er das
Gefühl, daß ein ganz bestimmter Wagen noch immer hinter
ihm herfuhr.
Daraufhin beobachtete er den Fahrer des verfolgenden Wagens
intensiver und stellte fest, daß der andere beschleunigte, wenn
auch er schneller wurde, daß der andere immer dann
überholte, wenn auch er es tat, und daß er verlangsamte,
auch wenn es die Situation nicht erforderte. Er richtete seine
Manöver genau nach denen Björn Hellmarks.
Ein Lächeln spielte um die Lippen des jungen Deutschen.
Da kam tatsächlich einer hinter ihm her. Er wurde also
beschattet.
Ein solcher Wagen fiel besonders auf. Es war ein silbergrauer
Rolls-Royce.
Der Rolls-Royce des Magiers!
Abraxas kam hinter ihm her? Oder dessen Sekretär?
Nach weiteren zwei Meilen mußte er rechts ab, um nach
Richtung Spoun zu kommen. Links und rechts der Fahrbahn standen hohe
Pappeln. Es war eine gepflegte Allee. Das änderte sich, als er
durch eine Waldschneise fuhr. Mischwald, knorrige, verkrüppelte
Bäume, die sich auf dem hügeligen Untergrund ausbreiteten,
so weit das Auge reichte.
Der Rolls-Royce war noch immer hinter ihm.
Da Unternahm Björn Hellmark etwas.
Er konzentrierte sich, ließ seinen Ätherkörper
entstehen, und lautlos materialisierte Macabros auf dem
Rücksitz, direkt hinter dem Fahrer.
Der schlanke, dunkelhaarige Sekretär am Steuer des
Rolls-Royce merkte im ersten Moment nicht, daß er nicht mehr
allein war.
Da sagte
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