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Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Titel: Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gab Abraxas zu.
    Sean Moore fühlte sich plötzlich nicht mehr wohl in
seiner Haut und ärgerte sich, daß er die Tür
geöffnet hatte.
    Moore fuhr sich durch sein schütteres, graumeliertes Haar.
Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, daß die Katzen sich in die
Ecken verkrochen, der Siamkater zuerst unter den Sessel. Gerade auf
den Instinkt dieses Tieres konnte Moore sich besonders verlassen. Wen
Tschau – so nannte er ihn – nicht mochte, den guckte er
erst gar nicht an. Bei dem Besucher lohnten sich offenbar nicht mal
das Beschnuppern und die Neugierde.
    Die Tiere hatten plötzlich Angst. Und die gleiche,
unerklärliche Angst breitete sich auch im Herzen des
Hausmeisters aus.
    Die Augen des Magiers! Strahlten sie plötzlich nicht in
wilden, verzehrendem Feuer?
    »Bitte, gehen Sie«, sagte Moore. »Ich kann Ihren
Schmerz nachempfinden. Es tut mir leid, was geschehen ist, aber ich
kann nichts daran ändern.«
    »Sie können nichts mehr daran ändern«,
entgegnete Abraxas betont. »Aber Sie hätten es verhindern
können! Sie haben dem Entführer meiner Frau und meiner
Tochter Unterkunft gewährt, Sie sind schuldig, wie auch die
anderen schuldig geworden sind!«
    »Aber – das ist absurd!« Moore wich zwei Schritte
zurück. Auf einem kleinen Tisch stand das Telefon. Danach griff
er. »Ich werde die Polizei anrufen, wenn Sie nicht
augenblicklich mein Haus verlassen!«
    »Das hätten Sie den Entführern sagen sollen. Dann
würden meine Frau und meine Tochter jetzt noch leben.«
    Abraxas hob leicht beide Hände. Die Finger waren gespreizt
und die Fingerspitzen auf Sean Moore gerichtet.
    Der Hausmeister betätigte die Wählscheibe.
    Ffffiiioooccchh, wischte da plötzlich etwas durch die
Luft.
    Fauchen! Wie von einer Tarantel gestochen, fegte die graugetigerte
Katze von der Fensterbank herunter, jagte durch die Luft und direkt
auf seine Hand zu.
    »Aaahhh!« gellte Moores Schrei durch die Wohnung. Die
Krallen der Katze rissen seine Hand auf und seinen Unterarm. Das Tier
huschte, den Schwanz eingezogen, davon und versteckte sich neben dem
Schrank.
    Heiß quoll das Blut aus den tiefen Kratzern.
    Mit irrlichternden Augen starrte Sean Moore auf den Besucher.
    »Das haben… Sie getan… Sie stehen mit dem Teufel im
Bund… Die Tiere haben mich noch nie angefallen.« Zitternd
zog er seine blutende und schmerzende Hand zurück.
    »Sie werden Ihnen noch mehr tun. Sie sind schuldig! In Ihrem
Haus ist es passiert. Sie sollen der erste sein, die anderen werden
folgen. Keiner wird meiner Rache entkommen, keiner!« Stokans
Stimme klang schrecklich, sein Mund war verzogen, seine Wangemuskeln
zuckten, und Schweiß zeigte sich auf seiner Stirn.
    Die Temperatur im Raum schien plötzlich schlagartig um
mehrere Grade abzusinken. Moore fröstelte.
    Die Katzen kamen aus ihren Verstecken, fletschten die Zähne,
und ihr Fauchen war so laut, so gräßlich, daß Moore
sich fragte, ob er das wirklich erlebte oder nur träumte.
    Der Graugetigerte fiel ihn zuerst an, dann der Siamese.
    »Tschau! Nicht! Ihr kennt mich doch…«
    Sein rechtes Hosenbein wurde aufgerissen, Tschau krallte sich in
Moores Brust, die große Tigerkatze sprang ihm an die Wade und
bohrte ihr scharfes Gebiß in das Fleisch, daß er es
knacken hörte.
    Moore schlug um sich und versuchte die wütenden, fauchenden
und beißenden Tiere abzuschütteln. Tschau lief über
sein Gesicht hinweg. Die Krallen rissen tief ins Fleisch. Moore
brüllte vor Schmerzen. Blut rann über seine Augen, in
seinen Mund.
    Der Hausmeister wollte davonlaufen, aber das ging nicht. Er war
wie an die Stelle gekettet, schlug um sich und trat. Doch immer
stieß er ins Leere.
    Er sah schon kaum mehr etwas, und mit Entsetzen wurde ihm
bewußt, daß er viel Blut verlor und seine Kräfte
nachließen.
    »Helfen Sie mir…!« flehte er. Moore sackte in die
Knie. Sein Atem ging stoßweise. Wie durch einen Sehleier nahm
er die Umrisse des unheimlichen Besuchers wahr, der sich nicht von
der Stelle rührte und spöttisch grinste. »Lassen
Sie… das nicht zu!« gurgelte Moore. Tschau krallte sich in
sein Gesicht und riß mit einer Pfote seine Unterlippe auf. Die
Katzen waren zu todbringenden Bestien geworden.
    »Helfen?« vernahm er wie durch eine Wattewand die
sarkastische Stimme. »Wie käme ich dazu? Du bist ein
Mensch, und ich habe den Menschen Tod und Verderben
geschworen!«
     
    *
     
    Scan Moore war zu keinem Schrei mehr fähig. Sein Körper
lag zuckend und verkrampft am Boden.
    Abraxas verließ die Wohnung des

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