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Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Titel: Macabros 024: Marionetten des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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männliche Sexbombe mit der
Glatze?«
    Das hörte Mahay noch, denn er war dem Tisch nahe genug. Er
strahlte übers ganze Gesicht und gab Björn einen kleinen
Schubs in die Seite. »Hast du’s gehört?« murmelte
er. »Die reden über mich. Ich glaube, ich wage nachher doch
noch ein Tänzchen. Pepe bring’ ich nach dem Essen in die
Kabine. Ich krieg’ das Gefühl nicht los, daß die
Nacht noch lang wird. Bei mir ist’s immer so, daß ich erst
nach Mitternacht voll da bin.«
    Mahay und Pepe verließen den Festsaal der
»Aloha«.
    Sie und auch Björn konnten nicht mehr verstehen, worüber
sich die beiden Blondinen mit den tiefen Einblick gewährenden
Ausschnitten und den verführerischen Figuren noch
unterhielten.
    Es ging dabei nicht nur um den Inder. Eve Gavett beobachtete
besonders aufmerksam Björn Hellmark. Der gutaussehende Deutsche,
der die Blicke und die Aufmerksamkeit der Damenwelt auf sich zog,
stand im Mittelpunkt des Gesprächs.
    »Ich bin mehr für diese Richtung«, ließ Eve
durchblicken. »Der Bursche tanzt den ganzen Abend schon mit
einer einzigen. Scheint ja die ganz große Liebe zu sein. Man
müßte dem Kapitän oder der Band mal einen Tip geben,
daß sie zwischendurch mal ’ne Damenwahl einlegen. Den Mann
muß ich kennenlernen!«
     
    *
     
    Sie schaffte das auch.
    Es folgte mehr als eine Damenwahl.
    Eve Gavett fand diesen Mann wunderbar. Sie versuchte einen Flirt.
Einem solchen war Björn nicht abgeneigt, aber Eve merkte schon
bald, daß sie diese ’Nuß’, wie sie Dorothy
O’Thail später verriet, nicht so leicht knacken konnte.
    Sie gab ehrlich zu, ein bißchen enttäuscht zu sein. Sie
hatte sich ein Abenteuer mit diesem Mann versprochen.
    »Ich schaff’s doch noch«, sagte sie und führte
ihr Glas langsam an die feuchtschimmernden Lippen. »Die Fahrt
auf der ’Aloha’ hat ja erst begonnen. Zwei Wochen sind eine
lange Zeit.«
    In der nächsten halben Stunde wurde sie dann mehrere Male
hintereinander von einem dunkelhaarigen Engländer zum Tanzen
aufgefordert. Er wechselte zwischen Eve und Dorothy, und sie erfuhren
beide, daß er aus London stamme, dort einen gutgehenden
Antiquitätenladen besaß und Poul Hardy hieß. Hardy
hatte die beiden alleinreisenden Damen schon längere Zeit
beobachtet.
    Er versprach sich auf dieser Reise ein galantes Abenteuer. Nach
dem Schrecken in London, an den er nicht mehr denken wollte, war
diese Art Erholung genau das Richtige für ihn.
    Er war charmant, man lachte viel, ging gemeinsam zum kalten
Büfett und freundete sich an.
    Die Stimmung war prächtig. Das war nicht der Alltag, hier
vergaß seine Sorgen, wer welche hatte.
    Hardy fühlte sich erleichtert. Er benahm sich so wie immer.
Das machte ihn zufrieden. Demnach war er doch nicht
verrückt.
    Zwischendurch ging er mal hinaus auf Deck. Eve Gavett und Dorothy
O’Thail nahm er mit. Viele Passagiere hielten sich auch hier
oben auf, um frische Luft zu schnappen.
    Es war eine wunderbare Nacht. Sternenklar der Himmel. Sternenlicht
und das Licht der hellerleuchteten »Aloha« spiegelten sich
auf der leicht bewegten Wasseroberfläche.
    Hardy unterhielt sich mit seinen beiden Begleiterinnen. Sie alle
hatten schon einen Schwips. Der reichlich genossene Sekt und die
Cocktails verfehlten ihre Wirkung nicht.
    Die achtundzwanzigjährige Dorothy O’Thail
beschloß, ihre Kabine aufzusuchen und zu schlafen. Eve wollte
noch etwas bleiben.
    Noch gut zehn Minuten hielten sie sich an Deck auf. Dann gingen
sie, Arm in Arm, auf die nach unten führende Treppe zu. Die
»Aloha« hatte drei Decks. Es gab zwei Lifts und mehrere
Treppenaufgänge.
    Von unten drangen die Geräusche der Musik empor.
Stimmengemurmel. Lachen…
    Die Menschen waren vergnügt und dachten an nichts
Schlechtes.
    Auch Poul Hardy nicht mehr. Um so größer war sein
Entsetzen, als er auf der obersten Stufe stand und ihm just in diesem
Moment von unten jemand entgegenkam, den er kannte und eigentlich nie
wieder zu sehen hoffte. »Cheryl!« entfuhr es ihm.
     
    *
     
    Die rassige Frau mit dem dichten, schwarzen Haar und dem
grünseidenen Abendkleid blickte ihn groß an.
    Ihr verführerisches, betäubendes Parfüm stieg ihm
in die Nase, und mit allen Sinnen wurde er an die unvergleichlichen
Minuten mit ihr erinnert.
    Die geheimnisvolle Cheryl auf der »Aloha«? Wachte er
– träumte er?
    Sie lachte ihn an. Und er fühlte, trotz des aufsteigenden
Entsetzens. Zuneigung und Leidenschaft, die er sich nicht
erklären konnte, weil sie in diesem Moment überhaupt

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