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Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Titel: Macabros 024: Marionetten des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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kommt mir – so merkwürdig vor.«
    Düsternis rundum, und es kam ihm vor, als hätte das
Licht Mühe, diese dichte Schwärze, die wie ein Nebel war,
zu durchdringen.
    Er machte drei Schritte nach vorn. Was er dann sah, war so
unheimlich und phantastisch, daß er glaubte, an seinem Verstand
zweifeln zu müssen. Eine eiskalte Hand krallte sich in sein
Herz.
     
    *
     
    Drei gewaltige Stalagmiten ragten aus dem Boden, aber es waren
keine Stalagmiten in ihrer herkömmlichen Form.
    Sie waren gestaltet von Menschenhand und nicht natürlich
gewachsen.
    Ganz links ragte ein etwa dreißig Meter hoher Steinriese in
die Luft und berührte die zerklüftete, wie mit
Verwachsungen übersäte Decke. Eine Art
Schlangenkörper, mit dunkelgrünen Steinen besetzt, die wie
Schuppen wirkten. Als Walter Sindom die Taschenlampe nach oben
richtete, glosten die steinernen Augen in verzehrendem Licht, und ein
kalter Schauder lief ihm über den Rücken.
    Der schlangengleiche Körper wirkte trotz seiner enormen
Höhe plump und massig. Nur rund drei Meter von dieser ersten
drachenköpfigen Statue entfernt stand eine zweite, ganz anders
gestaltete. Die glatt geschliffenen Steine wirkten fast durchsichtig,
waren rot, und es schien, als wäre dieser ganze Körper mit
roter Farbe oder… Er versuchte, den sich aufdrängenden
Gedanken beiseite zu schieben, aber das war gar nicht so einfach. Er
mußte an Blut denken. Und es schüttelte ihn. Er hatte das
Gefühl, als wäre das Innere dieses steinernen Kolosses
hohl. Der Kopf war eine einzige abstoßende Fratze, ein
Schreckensbild, dessen Anblick nichts für schwache Nerven war.
Aber auch nichts für starke.
    Sindom schluckte, er führte schon sein
Taschensprechgerät an die Lippen und wollte den Freunden droben
etwas mitteilen, aber seine Stimme versagte ihm den Dienst. Er stand
nur da und mußte das Monstrum ansehen. Es verschlug ihm den
Atem.
    Dieser kantige, überdimensionale Schädel mit dem breiten
Maul, das ihm so groß vorkam wie ein Scheunentor, gähnte
ihn an. Die Augen waren achteckig und bizarr, der Kopf lag hoch
über ihm in der schummrigen Dämmerung, und es sah aus, als
würde er dort in der Finsternis schweben, die auch der Strahl
aus seiner Taschenlampe nur geringfügig aushellen konnte.
    Die glosenden Augen, wie mit geheimnisvollem Leben erfüllt,
zogen ihn in ihren Bann und kamen ihm plötzlich ganz nahe
vor.
    Das breitflächige, dämonenfratzige Gesicht hatte nichts
Menschliches an sich. Hier hatte eine unbekannte, nichtmenschliche
Hand gewirkt, ein fremder, unheimlicher Künstler aus einer
anderen Welt.
    Rechts daneben noch mal das drachenköpfige, schlangenartige
Ungetüm, das auch schon links stand. Aber es unterschied sich
doch in einigen Details von dem ersten Koloß. An dem
Schuppenkörper waren Arme angedeutet, die ebenfalls
Schlangenleibern glichen. Statt flacher, schlank zulaufender
Reptilienköpfe liefen diese Arme in je zwei krallenartigen
Fingern aus. Darin steckten zwei Insignien besonderer Art.
    Ein gedrehter Stab, spiralförmig nach oben gerichtet, darauf
ein kleiner Totenschädel aus dunkelblauem Stein. In der anderen
Kralle wurde ein dicker, unförmiger Klumpen gehalten, der in
sämtlichen Farben schillerte, sobald Licht darauf fiel. Sindom
glaubte, daß die Strahlen, die sich in dieser Kugel brachen,
tausendfach verstärkt in sein Hirn drangen. Er hatte das
Gefühl, als ob mit einem Rasiermesser die Hirnhaut geritzt
würde.
    Der Deutsche riß den Kopf herum, wandte sich ab und blieb
keuchend stehen.
    Das akustische Signal aus dem Taschensprechgerät rief ihn
wieder aus der Benommenheit zurück.
    »Du bist so still. Hast du einen Schatz entdeckt?« Das
war Krentzers Stimme.
    »Willst du uns den vorenthalten?« schaltete Strauß
sich ein.
    »Nein, im Gegenteil«, meldete Sindom sich aus der Tiefe.
»Ihr müßt euch das hier unbedingt ansehen. Ich
glaub’, ich spinn!«
     
    *
     
    Sie bereiteten ein zusätzliches Seil vor, um gegen alle
Eventualitäten vorbereitet zu sein.
    Sie kamen verhältnismäßig schnell nach unten.
    Wortlos starrten sie die unheimlichen riesigen Figuren an. Niemand
von ihnen hatte erwartet, hier einen solchen Fund zu machen.
    Was bedeutete das? Waren sie auf die Kultstätte einer
urzeitlichen Sekte gestoßen, oder auf die Spuren einer Rasse,
von der niemand etwas ahnte?
    »Ob der Knochenmann, den wir da oben gefunden haben,
vielleicht irgend etwas mit den Steinheinis zu tun hat?« stellte
Strauß die Frage.
    »Möglich. Vielleicht wollte er

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