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Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Titel: Macabros 024: Marionetten des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nicht
hierher paßten.
    Plötzlich ging das Licht aus. Undurchdringliche Finsternis
hüllte die »Aloha« ein, die Musik verstummte, und
erste entsetzte Schreie wurden laut.
     
    *
     
    Der Kapitän und die Mannschaft versuchten über die
Lautsprecheranlagen die Passagiere zu beruhigen. Aber die Anlagen
funktionierten nicht. Der elektrische Strom war ausgefallen, und die
Notstromaggregate liefen nicht an. Die Funkapparatur war tot.
    Über ein Megaphon verschaffte der Kapitän sich
zunächst Gehör, sprach von einem Kurzschluß und war
überzeugt davon, daß in Kürze alles wieder in Ordnung
sei.
    Kerzen und batteriebetriebene kleine Lampen wurden verteilt,
ebenso Taschenlampen, damit die Passagiere sich wenigstens in ihren
Kabinen zurechtfanden. Es kam zu keiner Panik. Die Leute verhielten
sich gesittet. Einer nach dem anderen verschwand in seiner Kabine.
Eine unheimliche Ruhe kehrte auf dem Schiff ein.
    Die Techniker waren damit beschäftigt, die Fehlerquelle zu
suchen. Sie fanden nichts. Alles wurde überprüft, nichts
war zerstört. Und doch funktionierte nichts. Eine unheimliche,
unerklärliche Blockade schien über allem zu liegen.
    Dann meldete der Steuermann, daß mit dem Kurs etwas nicht
mehr stimme.
    Die »Aloha« reagierte nicht mehr. Mit voller
Maschinenkraft glitt sie durch den Pazifik, aber mit blockierter
Steuerung.
    Die Verantwortlichen standen vor einem Rätsel und begriffen
die Welt nicht mehr.
    Kapitän Huarto, ein Hawaiianer, wurde zum ersten Mal in
seinem Leben mit einer unnatürlichen Situation konfrontiert.
    Der untersetzte Mann mit dem dichten Haar und den buschigen Brauen
war bleich geworden.
    Es schien, als ob etwas auf dem großen Schiff vorgehe, das
nicht mehr durch menschliche Gedanken erfaßt und durch
menschliche Kraft beeinflußt werden könne.
    Ein Schiff, das steuerlos war, eine hochkomplizierte Elektronik,
die zu nichts mehr taugte – das ging Huarto nicht in den
Kopf.
    Er machte sich Sorgen, weil er verantwortlich für das Schiff
und die Passagiere war und Entscheidungen treffen mußte, die er
noch nie getroffen hatte.
    Wichtig im Moment war auf alle Fälle. Ruhe zu bewahren und
die Leute so lange hinzuhalten wie möglich. Zunächst mal
konnte alles mit einem Stromausfall erklärt werden. Morgen
würde kein Mensch mehr etwas davon merken. Wenn erst mal die
Sonne schien, war es auf einem Schiff ganz anders. Die Passagiere
konnten schwimmen und sich sonnen, auf Deck Spazierengehen oder
Shuffle-Board spielen. Abwechslung gab es zur Genüge.
    Bis morgen abend würde sich dann – so hoffte er –
alles wieder eingerenkt haben.
    Nur keine Unruhe, keine Panik! Das mußte er vermeiden.
    Und genau das kam auf ihn zu!
     
    *
     
    Noch in der gleichen Nacht begann es.
    Keine Stunde nach dem rätselhaften Stromausfall, der sich
nicht beheben ließ, erlebte Poul Hardy die zweite
Überraschung.
    Und da glaubte er wirklich, an seinem Verstand zweifeln zu
müssen.
    Es war Ruhe eingekehrt auf der »Aloha«.
    Hardy war einer der letzten Passagiere, die sich noch an Deck
aufhielten.
    Er konnte jetzt nicht in seine Kabine, weil er wußte,
daß er keinen Schlaf fand. Seine Gedanken drehten sich wie ein
Karussell im Kreis. Immer wieder sah er die geheimnisvolle Cheryl vor
sich.
    Eine Hexe auf dem Schiff, ein Monster, das seine Form
verändern konnte und…
    Er rauchte hastig, in kurzen, flachen Zügen und warf die halb
angerauchte Zigarette ins dunkle Wasser.
    Verrückt, diese Gedanken, die ihm durch sein fieberndes Hirn
gingen… Er reagierte doch schon nicht mehr normal, solche Ideen
waren krankhaft. Es fing schon wieder an…
    Er griff mit zitternder Hand an seine Stirn. Die war
glühendheiß, als ob er Fieber hatte.
    Hardy wandte sich um, ging über das Deck und war sich
unschlüssig darüber, was er eigentlich machen wollte.
Hinübergehen auf die andere Seite – hinuntergehen, wo die
Kabinen lagen – er war völlig verwirrt und unfähig,
eine klare Entscheidung zu treffen.
    Plötzlich tönte ein Schrei an sein Ohr. Wie von einem
Peitschenhieb getroffen, wirbelte er herum. Der Schrei mischte sich
in das monotone Geräusch des rauschenden Wassers und der dumpf
hämmernden Maschinen, war aber ganz nahe.
    Hardys Augen wurden groß wie Untertassen.
    Er sah eine Frau stürzen, die sich noch verzweifelt an der
verchromten Leiter eines Swimmingpools festhalten wollte.
    Eine Gestalt huschte im gleichen Augenblick in die Dunkelheit der
Deckaufbauten zurück, so daß er nicht mal zu sagen
vermochte, ob er

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