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Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen

Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen

Titel: Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ihrer Auffindung davon berichteten, waren der Meinung,
daß sie Kurzschlußhandlungen begingen und auf eigen Faust
einen Ausweg aus dem Dilemma suchten. Sie verirrten sich dabei im
Dschungel und niemand wußte, wo sie geblieben waren.
    Dabei fällt doch eine Merkwürdigkeit sofort ins Auge.
Warum waren es nur Frauen, die verschwanden? Juan und ich stellten
fest daß die Absturzstelle gar nicht so weit von jenem Fleck
entfernt lag, von dem Jackson in seinem Buch berichtet hatte. Bestand
hier ein Zusammenhang? Existierte tatsächlich jene versprengte
Gruppe Mayas, die ihren blutdürstenden Göttern Opfer
brachte?
    Die jüngsten und schönsten Frauen fehlten. Waren sie
entführt worden? Das Rätsel um diese Sache ließ uns
keine Ruhe, und so kamen Juan und ich eines Tages auf die Idee, auf
eigene Faust in den Urwald vorzudringen, jene Route zu gehen, die
auch Jackson hundert Jahre vorher gegangen war.
    Was wir entdeckten, erinnert an ein Märchen. Wir fanden das
vergessene Volk – und wurden gefangengenommen. Ich wurde drei
Tage später von Priestern in einen Brunnen geworfen, um die
Götter zu besänftigen und um dem Schlangengott als Sklavin
zu dienen.
    Als ich in die Tiefe stürzte, dachte ich, nun ist alles aus.
Aber dann wurde der Fall zum Schweben. Ich kam hier an in einer
fremden, alptraumähnlichen Welt. Es ist die Welt des
Schlangengottes, die Welt des Schrecklichen. Juan der von den Mayas
festgehalten wurde, hat es geschafft, aus seinem Gefängnis zu
entkommen. Er stieg in den Brunnen, obwohl er wissen mußte,
daß dies verderblich war. Juan wurde wie der Schreckliche und
nun existieren in der Ruinenstadt zwei Monster.“
    Ihre Stimme war zum Schluß immer leiser geworden, und nun
versagte sie ihr vollständig.
    Was Evita ihm da mitgeteilt hatte, klang ungeheuerlich.
    „Wie sieht der Schreckliche aus?“ fragte er.
    „Er hat die Gestalt eines Menschen, aber den Kopf einer
Echse. Sein Körper ist schuppig. Er ist – ein leibhaftiger
Dämon. Und auch Juan ist zu einem Dämon geworden. Die
geheimnisvollen Legenden der Mayas – sind Tatsachenberichte. Das
Reich der Götter und Dämonen gibt es wirklich, und sie sind
aus einem unerfindlichen Grund dazu verpflichtet, diesen Mächten
Tribut zu zollen. Was wissen wir über die Herkunft der alten
Völker über ihr Wissen und Können – ihre
Geheimnisse? Die Welt gibt uns mehr Rätsel auf, als wir in all
den Jahrtausenden, seitdem der Mensch denken kann, gelöst
haben.“
    Macabros nickte. „Sie haben sicher recht, Evita. Was Sie
beobachtet haben, was Sie daraus erkannten, stellt das Weltbild nicht
auf den Kopf, es wird dadurch nur ergänzt. Wo Licht ist, ist
logischerweise auch Schatten. Ich habe eine Bitte an Sie, Evita:
führen Sie mich dahin, woher Sie kamen.“ Er sah ihr
erschrecktes Gesicht. „Zeigen Sie mir den Weg! Vielleicht kann
ich doch etwas für Sie tun. Für Sie – und Juan und die
anderen Mädchen… Und auch für mich. Denn auch ich bin
hier gefangen wie Sie. Wenn der Brunnen das Tor zu unserer Welt, zu
unserer Eigenzeit ist – dann muß es gelingen, das Tor auch
von dieser Seite aus aufzustoßen.“
    Er hätte ihr gern noch mehr gesagt über seine
Vermutungen. Aber er schwieg, weil er befürchtete, die
verstörte junge Journalistin, deren Leben seit einiger Zeit ein
einziger Alptraum war, noch mehr zu verwirren.
    Irgend etwas von dem, was Evita gesagt hatte, konnte nämlich
nicht stimmen.
    Schon seit jeher sollte es so sein, daß Maya-Priester, um
den Schrecklichen zu besänftigen, die schönsten
Mädchen des Volkes in den Opferbrunnen stießen?
    Das konnte nicht sein! Bis vor wenigen Wochen war dieses Land noch
ein blühendes Paradies gewesen. Die Ruinenstadt und den
Schrecklichen gab es davor nicht!
    Macabros wollte dem Geheimnis auf die Spur kommen.
     
    *
     
    Der Sturm tobte, die Wellen peitschten über das Deck. Masten
brachen.
    Wie ein welkes Blatt wurde der ohnmächtige Hellmark über
die Planken getrieben.
    Eine Strickleiter, die von einem geknickten Mast baumelte, wurde
für ihn im wahrsten Sinn des Wortes zum Rettungsanker.
    Er verfing sich darin und wurde hart gegen die Deckaufbauten
geschleudert, daß es dumpf krachte. Aber dieses Geräusch
ging unter in dem allgemeinen Getöse.
    Die Klappen, welche die Stufen nach unten verdeckten, schwangen
hin und her, die Scharniere quietschten. Hände streckten sich
aus der Lukenöffnung und griffen nach dem reglosen Körper,
der wie eine Marionette in den Strickleitertauen pendelte.
    Gischt

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