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Macabros 032: Kreatur der Verdammnis

Macabros 032: Kreatur der Verdammnis

Titel: Macabros 032: Kreatur der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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kein
Mensch mehr… irgend etwas ist mit mir geschehen.«
    Er wollte die nächste Seite aufschlagen. Da hörte er das
leise Geräusch. Eine Tür klappte. Leichte, flinke Schritte
kamen die Treppen herauf.
    Licht flammte auf.
    Björn lief zur Tür.
    Auf der Treppe prallte die Gestalt förmlich zurück und
gab einen Aufschrei von sich.
    »Björn??? Björn?!« Carminias Lippen zitterten,
Tränen schossen ihr in die Augen, und sie schämte sich
dieser Tränen nicht.
    »Carminia!« Und dann vergaßen sie und er alles um
sich herum. Hellmark ließ das Tagebuch einfach fallen, lief auf
Carminia zu, die ihm entgegeneilte, und sie schlossen sich in die
Arme.
    »Björn!« konnte sie nur hauchen, und sie verbarg
ihr Gesicht an seiner Schulter, und dann küßte sie ihn,
als ob es das letzte Mal in ihrem Leben wäre.
     
    *
     
    Peter Korten war dabei, einige wichtige Notizen zu machen.
    Der Tag war voller Ereignisse gewesen: Besuch im Krankenhaus, wo
es den Umständen nach der jungen Schweizerin recht gutging.
Danach hatte er ein ausführliches Gespräch mit Kommissar
Laslon geführt, der – wie sich bei der Unterredung unter
vier Augen herausstellte – tatsächlich den Kampf gegen ein
Phantom aufgenommen hatte. Die Behörden wußten, daß
etwas Ungewöhnliches vorging. Um Angst und Panikstimmung in der
Bevölkerung zu vermeiden, hatte man davon abgesehen, irgend
etwas bekannt werden zu lassen. Der Verdacht und die Spuren, die sich
aufgetan hatten, waren auch so ungeheuerlich, daß man mehr
wissen wollte, ehe man die Dinge beim Namen nannte. Die Gefahr, sich
lächerlich zu machen, war zu groß.
    Die beiden Männer hatten alles erörtert, nachdem Korten
nachwies, daß Romy Sorano letzte Nacht nicht von einem
Wahnsinnigen so zugerichtet worden war, sondern von einer Kreatur,
die eher in einen Horrorfilm gehörte als in die
Wirklichkeit.
    »Leuscher hatte recht, als er damals von der Spinne
sprach«, konnte Korten sich nicht verkneifen zu sagen.
    Laslon, ein sehr ruhiger und sympathisch wirkender Mann stimmte
ihm zu. »Wir denken das schon seit geraumer Zeit. Aber das
Urteil ist rechtskräftig, und es kann erst etwas für
Leuscher geschehen, wenn handfeste Beweise vorliegen. Die zu
beschaffen, sind wir im Moment dabei. Meine Leute patrouillieren
ständig im Seegebiet herum. Heute morgen haben wir wieder eine
Leiche gefunden, und es besteht kein Zweifel daran, daß die
Bestie dafür verantwortlich zu machen ist. Immer wieder sind es
einsame Spaziergänger oder Angler, die angefallen werden und
verschwinden. Eine Zeitlang fanden wir nicht mal die Opfer. Das hat
sich in der letzten Zeit Gott sei Dank geändert. Für Sie
mag das keinen Fortschritt bedeuten, für uns ist es ein
beachtlicher. Wir kommen dem Unwesen noch auf die Spur, fragt sich
nur, wann, und es fragt sich vor allen Dingen auch: Was steckt
wirklich dahinter und wie kann so etwas überhaupt
existieren.«
    Korten hätte es ihm sagen können. Seine Theorie deckte
sich mit den Hinweisen, die Romy Sorano ihm genannt hatte. Er
hätte seine Vermutungen aussprechen können. Er tat es
nicht. Er roch die Sensation, die dahintersteckte. Was ließ
sich daraus für eine Story machen!
    Wenn er als erster nachweisen konnte, daß die Geschichten
von den Werbestien nicht erfunden waren, daß es
tatsächlich solche unglücklichen, bemitleidenswerten
Geschöpfe gab, dann sorgte er für die Sensation dieses
Jahrhunderts. Er mußte am Ball bleiben. Romy Sorano hatte ihn
darum gebeten, zu schweigen. Daran hielt er sich. Die Schauspielerin
wußte genau, wie alles passiert war, aber sie hatte nach ihrem
Schwächeanfall letzte Nacht verständlicherweise nichts
Näheres darüber verlautbaren lassen.
    Er würde noch erfahren, was er wissen wollte. Bis Romy Sorano
wieder ansprechbar und mitteilungsbereit war, wollte er allerdings
das durchführen, was er sich vorgenommen hatte. Am See
spazierengehen, angeln, die Nähe von Menschen meiden. Vielleicht
kam ihm der Zufall zu Hilfe und das Untier von letzter Nacht lief
auch ihm über den Weg. Da er darauf gefaßt war,
schätzte er die Gefahr für sich geringer ein. Die
tödliche Gefahr durch die Spinne lag seiner Meinung nach in
ihrem überraschenden Auftauchen. Die ihr begegneten, waren so
schockiert, daß sie zu keiner Gegenwehr mehr fähig,
daß sie vor Angst gelähmt waren.
    Seine Überlegungen und den Inhalt seiner Gespräche
vermerkte er in seinem Notizbuch. Dann erhob er sich. Sein Angelzeug
lag bereit. Er schlüpfte noch in die Gummistiefel,

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