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Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Titel: Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Gefahr mit sich. Wir
– die Schwarzen Priester, die wir uns unter die Lebenden
gemischt haben, die wir in allen Teilen der Welt selbst
Entscheidungen treffen oder durch unsere Helfershelfer –
bewußt und unbewußt – solche treffen lassen,
heißen es nicht für gut, daß Sie Dinge zur Sprache
bringen, die unausgesprochen und geheim bleiben sollen. Nur im
Geheimen können wir wirken. Wer unsere Wege und Absichten
erkennt, wird ausgeschaltet. Die Menschen dieser Welt, die ahnungslos
sind, sollen nicht gewarnt werden. Das Schwert der Vernichtung
schwebt über den Häuptern der Völker, wir brauchen nur
den Haß und die Uneinigkeit noch zu schnüren, und das
Pulverfaß wird sich entzünden. Wer aber auf das, was
kommt, aufmerksam wird, kann die Weichen verstellen und die Zeit
verlängern, die den Siegeszug Molochos, des höchsten
Dämonenfürsten, vorbereitet.
    Der große Sturm wird über die Welt hereinbrechen, und
nichts soll uns davon abhalten. Auch Sie nicht. Sie haben viel Unruhe
geschaffen – eine für uns ungesunde Unruhe. Unstett. Wir
wollen verhindern, daß sich uns neue Kräfte
entgegenstellen. Aufklärung ist gefährlich. Wir hatten
Ihren Tod beschlossen, aber ich habe es mir anders überlegt. Sie
können Ihr Leben erhalten. Aber das liegt an Ihnen! Ich gebe
Ihnen eine Chance. Ich lasse Sie zurück. Für einen Tag. Und
Sie können darüber nachdenken, ob Sie immer hier bleiben
wollen oder ob, es Ihnen auf der anderen Seite des Spiegels besser
gefällt. Das Ganze geht nicht bedingungslos: Fortsetzung Ihres
Lebens bedeutet, daß Sie es ändern müssen. Kehren Sie
zurück, dann werden Sie all das widerrufen, was Sie in den
letzten Monaten an Wahrheiten weitergegeben haben. Sie erklären
öffentlich, daß es keine Geister und Dämonen gibt,
daß eine Wiedergeburt nach dem Tod ebenso ausgeschlossen ist
wie eine Weiterentwicklung des Geistes nach der jetzigen Existenz. Es
gibt nichts zwischen Himmel und Erde, was nicht erklärbar
wäre.«
    »Das kann ich nicht!«
    Der Schwarze Priester schien Unstetts Worte überhaupt nicht
gehört zu haben. »Sie behaupten, ein Lügner zu sein.
Sie sind ein Scharlatan und haben den Leuten das Geld aus der Tasche
gezogen! Sie wollten sich interessant machen.«
    »Das kann ich nicht!« brüllte Unstet.
    »Sie können – oder Sie werden hier bleiben!
Für alle Zeiten! Hier im Pandämonium, wo die Geister sich
treffen, die Sie theoretisch so gut kennen. Aber wie es ist, wenn man
sie praktisch erlebt – davon soll Ihnen ein Aufenthalt im
Pandämonium einen Eindruck verschaffen.«
    Mit diesen Worten wandte der Sprecher sich um.
    Er verschwand nach einem kurzen Schritt nach vorn, als würde
er sich in Luft auflösen.
    Carel Unstett zögerte keine Sekunde. Er warf sich auf den
Punkt zu, wo der Schwarze Priester verschwunden war.
    Durch seinen eigenen Schwung fiel er nach vorn, stürzte
erneut und griff ins Leere. Da – vor ihm – war nichts als
Luft!
    Stöhnend richtete er sich auf, griff um sich und schien etwas
zu suchen.
    Kein Widerstand, kein Spiegel Nichts!
    Er war allein und hatte keine Möglichkeit, ohne die Hilfe
seines geheimnisvollen Begleiters dorthin zurückzukehren, woher
er gekommen war. Verzweifelt blickte er sich um.
    In der Luft begann sich schreckliches Leben zu regen. Und all die
Wesen, von deren Existenz er stets gesprochen und die er doch noch
nie geschaut hatte, waren hier versammelt und rückten als eine
lebende, schauerliche Mauer auf ihn zu.
     
    *
     
    Seine Augen weiteten sich, sein Herz klopfte bis zum Hals, und
kalter Angstschweiß stand auf seiner Stirn.
    Aus dem dunklen, wogenden Nebel schälten sich Gestalten,
deren Anblick genügte, Menschen zum Wahnsinn zu treiben.
    Geister und Dämonen! Zu allen Zeiten waren sie von Menschen
beschrieben und gefürchtet worden.
    Die Wesen in den Sagen- und Märchenbüchern, die so
schaurig anzusehen waren, existierten wirklich. Er hatte schon lange
nicht mehr daran gezweifelt, aber daß sie so aussahen…
    Die eine Gestalt war ein Mittelding zwischen Tier und Pflanze. Auf
einem zotteligen, vierbeinigen Körper erhob sich wie die Stengel
einer überdimensionalen Pflanze eine dunkelblaue Blüte, die
das Aussehen einer Fratze hatte. Aus dem Leib wuchsen Tentakel, die
sich schlangengleich bewegten. Fischgesichtige Ungeheuer umringten
ihn ebenso wie menschliche Monster, die aussahen, als wären sie
für einen Horrorfilm geschaffen worden.
    Ein Dämon hatte eine Schuppenhaut, war von gedrungener
Gestalt und bewegte sich

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