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Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Titel: Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mit schrecklichen Geräuschen, die aus
seinem breiten, zahnlosen Fischmaul drangen, auf ihn zu. Seine Arme
waren Stummel, die zitternd zuckten und an denen deutlich erkennbare
Flossen saßen.
    Gierige Augen blickten ihn an. Er sah Formen und Farben, die er
nie für möglich gehalten hätte.
    Den Gestalten strömte ein scharfer, ätzender Geruch aus,
als kämen sie direkt aus der Hölle.
    Ihrer wurden mehr und mehr. Die glitschigen, an fleischige
Hügel erinnernden Büsche vor ihm teilten sich, und neue
gespenstische Wesen krochen hervor. Ein Kichern und spöttisches
Lachen erfüllte die Luft um ihn, und er wich Schritt für
Schritt zurück, um den Abstand zwischen sich und den
Schauengestalten konstant zu halten.
    »Jetzt machen wir ihn fertig!« schrie ein uralter Mann,
dessen knochiger, kantiger Kopf auf einem ausgemergelten Körper
saß, der mit faustgroßen, schwarzen Beulen
übersät war.
    »Ja! Er ist selbst schuld daran!« fügte eine andere
Spukgestalt hinzu, die wie eine Echse aussah, sich auf stämmigen
Beinen bewegte und deren Kopf menschliche Züge aufwies.
    »Das wird ihm ein Denkzettel sein«, kicherte ein
Fischgesicht, und die hervorquellenden Augen rollten
fürchterlich. »Er soll immer an seinen Besuch hier bei uns
denken.«
    »Wir werden Ball spielen mit ihm«, schlug ein anderer
vor. Woher die Stimme kam, konnte er im Moment nicht erkennen.
»Und dann werfen wir ihn in den Sumpf!«
    Die Stimmen dröhnten in seinen Ohren.
    Unstett wußte nicht, wohin er zuerst blicken sollte. Vor ihm
wimmelte es. Er wollte sich die Gestalten einprägen. Für
den Fall, daß er zurückkam… aber konnte er
überhaupt so denken? War die in Aussicht gestellte Rückkehr
nicht gekoppelt mit einem Versprechen, das er nie und nimmer geben
konnte? Wie konnte er etwas widerrufen, von dem er zutiefst
überzeugt war?
    Seine Blicke gingen unstet hin und her. Seine
furchteinflößenden Widersacher machten es spannend. Es
wäre ihnen ein leichtes gewesen, blitzschnell
näherzukommen, doch sie wollten ihn quälen und
zögerten ihren Angriff absichtlich hinaus, um seine Angst zu
steigern.
    Und da konnte er ihren Anblick tatsächlich nicht mehr
ertragen.
    Carel Unstett wußte nicht, woher er in diesen Sekunden die
Kraft nahm, seinen Körper ruckartig herumzuwerfen, den Blick zu
lösen von dem Spukheer und plötzlich davonzurennen.
    Er mußte Abstand gewinnen! Weg von hier, hämmerten
seine Gedanken.
    Als er davoneilte, beschleunigten auch die Geister ihr Tempo. Ein
ungeheurer Lärm erscholl hinter ihm.
    Ein Flügelrauschen erfüllte die Luft, und er warf einen
schnellen Blick zurück. Unstetts Herzschlag stockte.
    Geflügelte Dämonen erhoben sich aus den finsteren
Wäldern, die hinter ihm lagen und glitten mit heftigen
Flügelschlägen rasch näher.
    Unstett verstärkte seine Anstrengungen.
    Aber noch während er lief wurde ihm die Sinnlosigkeit seines
Tuns bewußt.
    Wohin konnte er schon fliehen?
    Wenn er die trübe Luft recht durchschaute, dann dehnte sich
vor ihm ein gewaltiges Sumpfgebiet aus. Vor ihm der Sumpf –
hinter ihm die Dämonen! Es gab nicht den geringsten Hinweis
dafür, daß er durch seine Flucht in dieses Sumpfgebiet
etwas erreichen konnte.
    Und doch brachte er es nicht fertig, einfach stehenzubleiben und
sich den Widersachern kampflos auszuliefern. Er mußte einfach
rennen und den Abstand zwischen sich und den Verfolgern
vergrößern. Der Gedanke daran, von diesen Geschöpfen
auch nur berührt zu werden, erfüllte ihn mit Grausen.
    Er wollte so lange rennen, bis seine Kräfte ihn
verließen und er vor Erschöpfung zusammenbrach. Das nahm
er sich in diesem Moment fest vor. Dann wenigstens merkte er
nichts.
    Aber diesen Zustand erreichte er erst gar nicht.
    Der Boden unter seinen Füßen wurde schwerer.
    Kahles Gestrüpp säumte den Rand des Sumpfes. Träge
floß seitlich ein schlammiger Fluß in seinem Bett und
wälzte sich in eine unübersehbare Ferne.
    Rechts der Fluß, hinter ihm die Verfolger – links und
vor ihm der endlose Sumpf…
    Das war die perfekte Sackgasse.
    Große, heiße Schlammblasen stiegen auf, als ob unter
der breiigen grau-schwarzen Oberfläche ein Vulkan sich rege.
    »Wir haben ihn!« brüllten die geifernden
Dämonen hinter ihm. »Jetzt kann er uns nicht
entkommen.«
    Unstett kam nur noch langsam vorwärts. Der matschige Boden
unter seinen Füßen machte jeden Schritt zur Qual. Er
versank bis zu den Knöcheln im Schlamm, und kostbare Zeit
verging, ehe er seinen Fuß wieder herausgezogen hatte

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