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Macabros 034: Galeere des Grauens

Macabros 034: Galeere des Grauens

Titel: Macabros 034: Galeere des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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pflegte.
    Allzuviel schien er aber nicht herausgefunden zu haben. Zumindest
nicht das, was er erwartete.
    May Jefferson stand an der Tür und trug ein schlichtes
schwarzes Kleid. Es stand ihr gut zu Gesicht. Sie wirkte ruhig und
gefaßt, und ein flüchtiges Lächeln spielte um ihre
Lippen, als der schlaksige Gilmore auf sie zukam.
    Ihre Blicke begegneten sich, und der Detektiv ertappte sich bei
dem Wunsch, stundenlang in diese dunklen, warmen Augen zu
blicken.
    »Mister Gilmore! Daß Sie noch mal hier herauskommen,
hätte ich nicht gedacht«, begrüßte sie ihn.
»War mit dem Scheck etwas nicht in Ordnung?«
    »Ich nehme an, daß mit ihm alles in Ordnung ist«,
lachte er. »Ich hatte noch keine Gelegenheit ihn
einzulösen.«
    Sie führte ihn in das Wohnzimmer. Eine Wand bestand nur aus
Glas. Durch sie konnte man hinaussehen auf die weiße Terrasse,
der sich der Swimmingpool anschloß.
    »Was führt Sie zu mir? Ich denke, Ihr Auftrag war
erledigt.«
    »Offiziell ja – inoffiziell nein! Es hat private
Gründe. Misses Jefferson, daß ich komme.«
    Sie blickte ihn interessiert an. Am liebsten hätte er sie
jetzt in die Arme genommen.
    Er fühlte den Schwung langsam weichen, der ihn die ganze Zeit
über erfüllte. »Sie fürchteten, daß Ihrem
Mann etwas zustoßen könnte, nicht wahr?«
    »Da Sie es so direkt sagen, kann ich Ihnen auch direkt darauf
antworten: ja!«
    »Als Sie mir den Auftrag gaben, Ihren Mann zu beschatten,
sagten Sie, daß Sie vermuten, er träfe sich mit jemand und
Sie wollten gerne wissen, wer das sei. Ich nahm an, daß eine
Frau dahintersteckte. Vermuteten Sie das auch?«
    »Nein. Daran habe ich nie gedacht.«
    »An wen dachten Sie denn?«
    Sie zuckte die Achseln, lehnte sich zurück und legte die
langen, wohlgeformten Beine übereinander. Unter dem
geschmeidigen Stoff zeichneten sich genau die Formen ihrer festen
Schenkel ab. »Ich weiß es nicht, Mister Gilmore. Irgend
jemand – irgend etwas, Namenloses.«
    Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Sie wußten,
daß Ihr Mann sterben würde?«
    »Ich habe es geahnt. Seine Todesnachricht kam nicht
überraschend für mich. Er hat selbst oft genug davon
gesprochen. Ich wollte einen Augenzeugen haben, der mir unmittelbar
nach dem – Ereignis – Bescheid gäbe. Dazu hatte ich
Sie engagiert, und Sie haben mir berichtet. Das war alles.«
    Welch merkwürdige Unterredung, welch merkwürdige Frau,
ging es Ed Gilmore durch den Kopf.
    »Die Polizei war in der Zwischenzeit bei Ihnen?« fuhr er
fort. »Ich nehme an, daß Captain Santville…«
    »Ja, er war hier. Ich habe ihm das gleiche gesagt wie
ihnen.«
    »Er hat sich damit zufriedengegeben?«
    »Ich weiß nicht mehr.«
    Es klang überzeugend. Doch Gilmore glaubte ihr nicht. Diese
Frau wußte mehr. Und es interessierte ihn.
    »Sie haben die Leiche Ihres Mannes gesehen?«
    »Ja…«, klang es leise zurück. Zum ersten Mal
eine Regung in ihrem Gesicht. Ihre Lippen wurden schmal. Sie senkte
den Blick. »Er sah unheimlich aus«, flüsterte sie kaum
hörbar.
    »Hatten Sie so etwas erwartet?«
    »Ich sagte Ihnen schon: wir wußten nicht, wie und wo
und wann es passieren würde. Daß der Zeitpunkt sehr nahe
gerückt war, spürte ich. Percy wurde immer seltsamer. Er
schrie mich mehr denn je an, war überreizt, empfing niemand mehr
und war ständig unterwegs, als wolle er vor dem
Unabänderlichen fliehen. Aber es hätte ihn überall
erreichet. Ob hier in der Wohnung, in einem verschlossenen Zimmer, im
Bett während des Schlafs… es gab keinen Ort, wo er sicher
gewesen wäre.«
    »Die Todesart ist ebenso rätselhaft wie die Tatsache,
daß etwas passiert ist. Weshalb ist etwas geschehen, Misses
Jefferson?«
    »Bestimmung… Schicksal…«
    »Ein seltsames Schicksal! Ein Mann stürzt zu Boden und
sein Körper wird schwarz und verliert von einer Sekunde zur
anderen jegliche Wärme.«
    »Das ist nun mal so, wenn man sich um Dinge kümmert, die
man besser – links liegen lassen sollte.« Sie unterbrach
sich, blickte erschreckt auf und griff nach ihrem Glas.
    Was hatte das zu bedeuten?
    »Welche Dinge, Misses Jefferson?«
    »Nichts! Reden wir nicht mehr davon. Es ist ausgestanden, und
Ihr Auftrag ist beendet. Sie haben kein Recht, mir Fragen zu stellen
und ich keinen Grund, darauf zu antworten. Vergessen wir das Ganze!
Sprechen wir von etwas anderem…« Sie füllte sein Glas
wieder voll.
    Gilmores Hirn arbeitete. Sie hatte etwas gesagt, was sie nicht
hatte sagen wollen. Das bewies ihm, daß sie weitaus

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