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Macabros 034: Galeere des Grauens

Macabros 034: Galeere des Grauens

Titel: Macabros 034: Galeere des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Chance für die Kaythen zu
vernichten.
    Der rechte Arm des Schwarzen Ritters schwang das Kriegsbeil.
    Für Sekundenbruchteile setzte Lavans Herzschlag aus. Die
Kraft und Treffsicherheit des Maskierten war berüchtigt. Er
hatte mit seinem Beil noch nie ein Ziel verfehlt. Der Maskierte
visierte den Abenteurer an und schwang seinen Arm.
    Lavan wußte, daß dies sein Ende bedeuten konnte. Wie
ein Stein würde das Kampfbeil durch die Luft sausen, und es gab
keinen Grund, weshalb es sein Ziel verfehlen sollte. Und dieses Ziel
war er!
    Wenn er starb, dann war alles umsonst. Aber bevor der Schwarze
Ritter seinen Tod herbeiführte, wollte er tun, weshalb er
hierhergekommen war.
    Er schleuderte den schwarzen Stein in die Tiefe, noch ehe der
Ritter sein Beil wegschleuderte.
    Lavan wankte. Im gleichen Augenblick ging es Schlag auf
Schlag.
    Die Statue verlor ihr zweites Bein. Ein ungeheurer Ruck ging durch
den steinernen Koloß, und ein Brechen und Bersten lief durch
die Felswände.
    Der Koloß verlagerte sein Gewicht nach vorn. Verzweifelt
krallte Lavan sich an die steinernen Augenbrauen, die unter seinen
Fingern abbröckelten.
    Der magische Stein, den er davongeschleudert hatte, traf den
Boden.
    Da ging es Schlag auf Schlag.
    Der schwarze Kristall zersplitterte in tausend Stücke. Wie
ein Feuerwerk sprühten Lichtfontänen und flammende Punkte
durch die Luft. Es gab kein Oben und kein Unten mehr.
    Die Tempelhöhle öffnete sich wie das Maul eines
Ungetüms. Brüllen und Tosen und Schreie. Wie ein Blatt
wurde Lavan durch die Luft gewirbelt. Er sah noch, wie das Pferd des
Schwarzen Ritters steil auf die Hinterfüße stieg, wild und
schrill wieherte, wie der Ritter sich in den Zügeln festkrallte.
Dann stürzte die kolossale Statue Cavhs mit
ohrenbetäubendem Lärm auf ihn.
    Die Dämonen versanken, in wallenden Nebel, der aus der Tiefe
der Erde hervorbrach. Ganthur-Vo wurde wie von einer Riesenfaust
gepackt und sein Körper war umhüllt von gierigen
Flammenzungen, die aus dem zerstörten Kristall
hervorleckten.
    Lavan überschlug sich mehrmals und versuchte verzweifelt,
irgendwo einen Halt zu finden.
    Aber da war nichts, wonach er hätte greifen können.
    Ein Sog hatte ihn gepackt und schien ihn geradewegs in das Weltall
zu ziehen.
    Ein urwelthaftes Rauschen und Tosen umhüllte ihn, und das
Feuerwerk, das aus dem zersplitternden Stein hervorbrach, nahm
gigantische Formen an.
    Aus den Funken und Feuerfontänen wurden kalt glitzernde
Weltenkörper, andere, die von einem Feuerring umgeben waren,
andere, die wie Sonnen ihr Licht gleißend und mächtig
zerstrahlten.
    Er befand sich für Bruchteile von Sekunden als winziges
Staubkorn inmitten eines brüllenden, aus dem Chaos entstehenden
Universums. Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit passierte er es, und
auf seiner Reise durch den Kosmos nahm er zwei riesenhafte
Weltenkörper wahr, die direkt über ihm erstrahlten.
    Und dann erkannte er es.
    Es waren keine Planeten.
    Es waren – Gesichter! Riesige Gesichter, in denen es Mund,
Augen und Nase gab! Kluge, allwissende Augen sahen ihn an, in denen
er zahllose Welten erblickte. Hinter den hohen Stirnen der fremden
Gesichter arbeitete es. In dem einen Gesicht bewegten sich die
Lippen, als wollten sie ihm etwas mitteilen. Aber das hörte er
schon nicht mehr.
    Ein Blitz spaltete sein Bewußtsein.
    Lavan begriff noch: das waren die Götter, die Gesichter der
Spieler, die die Figuren des Schicksals bewegten, ehe abtrünnige
Priester sich des Spiels bemächtigten und eine Situation
herbeiführten, die das Schicksal von Grund auf geändert
hatten.
    Dann breitete sich schlagartig eine unnatürliche und
unheimliche Stille um ihn herum aus.
    Er lag auf dem Boden. Die rasende Bewegung hatte ein Ende
gefunden.
    Er sah den schwach leuchtenden Boden, erkannte die karoartigen
Spielfelder und richtete sich langsam auf, als er die Bewegung und
den Schatten neben sich erblickte.
    »Rani!« murmelte er.
    Björn Hellmark und der Inder blickten sich an und dann um.
Sie befanden sich mitten in der großen Halle des
geheimnisvollen Burgturms, den sie betreten hatten.
    Die Spielfiguren in Schwarz und Rot, die Reiter und Krieger, die
Nymphen und Außenseiter, die Magier und die riesige Galeere
waren verschwunden.
    Der Inder starrte Björn Hellmark wie einen Geist an und
wischte sich über die Augen.
    »Ich muß geträumt haben, verdammt noch mal,
Björn. Ein verrückter Traum! Ich war ein Knochen-Admiral
und habe ein Schiff befehligt, das fliegen konnte, das durch

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