Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Parfüm…
    Leise Musik… Von irgendwoher wehte eine einschmeichelnde
Melodie.
    ’Leila’ rauchte eine Zigarette und saß mit
übereinander geschlagenen Beinen in einem der gewaltigen Sessel.
Sie trug ein hauchdünnes Gewand, darunter einen ebenso
hauchdünnen BH und Schlüpfer. Ihre leicht getönte Haut
schimmerte samten und warm durch das zarte Gewebe. Unter normalen
Umständen, bei jeder anderen Frau, hätte ihm die Aufmachung
große Freude bereitet. Aber nicht bei seiner Schwester!
    Ärger und Enttäuschung stiegen in ihm auf.
    Er schluckte sie und vermied, böse dreinzuschauen:
    »Na, nun kommen Sie schon näher!« forderte sie ihn
mit sanfter Stimme auf.
    Er muß wohl doch schon etwas zu lange gezögert
haben.
    Lächelnd erhob sie sich. Das Gewand raschelte. Es war
schön, wie sie ihre Glieder, ihren Körper bewegte.
    Frank Long drückte die Tür hinter sich ins Schloß.
Vom anderen Ende des Korridors vernahm er leise, fröhliche
Stimmen.
    Sie reichte ihm einen Drink. »Das hilft meistens über
die erste Scheu hinweg«, sagte sie leise. »Sie sind noch
sehr jung… aber wiederum nicht so jung, daß Sie noch nie
mit einer Frau zusammen gewesen sind. Oder täusche ich mich? Ist
es – doch das erste Mal?«
    »Nein!« Unerwartet scharf erfolgte seine Reaktion.
    »Pardon!« Überrascht hob sie beide Hände.
»Ich wußte nicht, daß Sie so empfindlich sind…
wie heißt du denn?«
    Sie ging einfach zum ›Du‹ über.
    »Frank.«
    »Also, Frank«, plauderte sie charmant weiter drauflos,
»dann wollen wir uns mal überlegen, wie wir diese Nacht
oder die nächsten Stunden am besten rumkriegen.« Sie hakte
ihn unter und ging mit ihm in den großen, gemütlichen
Raum. Keine Reaktion, daß sie ihn erkannte, obwohl er den Namen
absichtlich ganz eigenartig betont hatte. Warum sagte sie nicht
wenigstens: ›Ah, Frank? Ich habe einen Bruder… einen
Halbbruder… der heißt genauso…‹
    Kein Wort darüber…
    »Wollen wir gemeinsam ausgehen, einen Stadtbummel machen? Ins
Casino gehen? Hast du genügend Geld dabei? Hast du dein
Glück überhaupt schon mal beim Spiel versucht?«
    Sie sah ihn aus großen, schönen Augen an.
    Janinas Augen. Die Augen seiner Schwester!
    »Erkennst du mich nicht?« brachte er plötzlich
heiser hervor.
    Da blieb sie stehen, legte ihre schönen, schlanken Hände
auf seine Schultern und stand so weit von ihm entfernt, daß sie
genau die Länge ihrer ausgestreckten Arme trennte.
    »Kennen, woher? Warst du schon mal hier?«
    »Nein… Janina…«, sagte er heiser und
ließ sie nicht aus den Augen. Wie würde sie auf diesen
Namen reagieren?
    Sie lachte leise. »Janina?« fragte sie mit gurrender
Stimme. »Also das ist es, du verwechselst mich mit einer
Janina…«
    »Ich verwechsle dich nicht. Du bist Janina!«
    »Ich – heiße Leila.«
    »So nennst du dich hier. Was soll das Versteckspiel, Janina?
Ich habe dich erkannt. Ich bin Frank, Frank Long, dein
Bruder!«
    Das Lächeln auf ihren Lippen veränderte sich nicht.
    »Du irrst dich, mein Junge. Ich habe keinen Bruder… ich
hatte nie einen. Was ist nur los mit dir?«
    Seine Lippen zitterten. Er sah sich mit einem raschen Blick um. Da
war niemand. »Wenn du nicht sprechen kannst«, raunte er,
»deshalb gib mir ein Zeichen.«
    »Ich verstehe nicht…«
    »Wenn du hier festgehalten wirst, Janina, dann laß uns
fliehen! Wenn du es nicht wagen konntest, der Polizei einen Tip zu
geben, weil du befürchten mußtest, daß irgendein
korrupter Polizist…«
    »Unsinn! Was redest du da für einen Quatsch,
Frank?« Sie löste sich von ihm. Er wich nicht von ihrer
Seite.
    »Ich weiß, daß du es bist. Sag mir, wie du
hierherkommst, warum du damals weggelaufen bist…, nein, das bist
du nicht… du wurdest entführt, nicht wahr?«
    Er hielt sie fest. »Du mußt mich doch
erkennen!«
    Er wußte nicht, was er noch alles tun sollte, um sie aus
ihrer Reserve zu locken.
    »Ich kenne dich nicht, du irrst dich!«
    Zorn, Verzweiflung und Mißtrauen übermannten ihn. Mit
harter Hand riß er sie an sich.
    »Laß mich los, Grobian!« fuhr sie ihn an.
»Geh’! Wenn du nicht auf der Stelle gehst, werde ich um
Hilfe rufen. Von deiner Sorte können wir hier niemand
gebrauchen!«
    »Du wirfst mich raus, Janina?«
    »Ich bin nicht Janina! Laß mich endlich mit deiner
Janina zufrieden und such sie, wo der Pfeffer wächst!«
    Es ging blitzschnell.
    Wieder schoß seine Rechte vor. Doch er zielte nicht in ihr
Gesicht. Hart griff er in das zartseidene Gewand, das von zwei
großen,

Weitere Kostenlose Bücher