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Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Kehle zu.
    Unwirkliches, geisterhaftes, grüngraues Licht sickerte aus
den feuchten Wänden und den Stämmen, lag einfach in der
Luft, ohne daß man die Lichtquelle hätte ausmachen
können. Und das Licht war wiederum kein Licht, wenn man es genau
betrachtet. Eine gespenstische Dämmerung herrschte, an die seine
Augen sich offenbar erst nach und nach gewöhnen
mußten.
    Er preßte sich mit dem Rücken gegen die Wand, die er
warm und feucht durch seine Kleidung spürte.
    Durch diese Wand drangen der Unheimliche mit den drei langen,
voluminösen Armen und die beiden wolfähnlichen Bestien. Wie
Geister passierten sie das Gestein, das sich unter seinen Händen
hart und unüberwindlich anfühlte.
    Er befand sich in einer anderen Dimension! Die Tür am Ende
des schmalen Korridors in der obersten Etage des Puppet’s House
war das Tor in eine unfaßbare, grauenvolle Welt, in der Geister
und Dämonen zu Hause waren.
    Er war gefangen an diesem Ort und konnte nicht mehr
entfliehen.
    »Was wollt ihr von mir?« fragte er mit rauher Stimme,
während er Schritt für Schritt an der Wand entlangging in
der Hoffnung, durch einen Zufall vielleicht doch eine Tür oder
einen Durchlaß zu finden, durch die er zurückkehren konnte
in die ›normale‹ Welt.
    Dabei entdeckte Long, daß Felsen, Stalaktiten und Wände
zu allen Seiten gar nicht einfarbig grau, sondern mit unzähligen
bildlichen Darstellungen übersät waren.
    Mit dunklen Farben aufgelegt waren bizarre Gestalten,
dämonenfratzige Wesen und Geschöpfe halb Tier halb Mensch
zu erkennen, die mit schönen, jungen Menschenfrauen flirteten
und sich paarten.
    Obszöne Darstellungen überwogen. Menschenfrauen wurden
geraubt, an entfernte, schrecklich anzusehende Plätze oder in
eine finstere Höhle gebracht und mußten
dämonenfratzigen Ungeheuern zu willen sein.
    »Laßt mich raus hier!« brüllte Frank Long
plötzlich, alle seine Kräfte zusammennehmend. Er warf sich
herum und trommelte mit den Fäusten so lange gegen die rauhe
Wand, bis seine Haut aufsprang. »Ich will ’raus hier!
Hört mich denn niemand?! Hilfe! Hilfeeee!«
    Seine Angst und seine Verzweiflung stachelten die gespenstischen
Beobachter nur noch an.
    Einige kamen näher. Ein geschupptes Geschöpf, mit
breitem, zahnlosem Mund tippte ihn an, legte ihm schließlich
die Hand auf die Schulter und zog ihn langsam herum. Frank Long
fühlte die Kälte der Hand.
    »Kaum ist er da, will er schon wieder gehen«, vernahm er
die tiefe, unangenehme Stimme, daß ihm ein Schauer über
den Rücken lief.
    »Es gibt immer wieder welche, die einfach nicht begreifen
wollen, daß es hier viel schöner ist!« kicherte ein
Wesen halb Mensch, halb Tier, das sich lässig über einen
Felsvorsprung lehnte. Faltige, welke Brüste hingen wie
überdimensionale Früchte über. Der Kopf auf den
schmalen Schultern war geierartig, die Hände mit
Schwimmhäuten besetzt. Kalt und groß blickten die runden
Augen auf Frank Long.
    Der Geschuppte meldete sich wieder. »Wir müssen uns noch
überlegen, was wir mit ihm anstellen. Wie soll er sich
entwickeln? Wollen wir das entscheiden oder sollen wir ihn selbst
wählen lassen?«
    »Selbst wählen lassen!« Die Worte kamen von
mehreren abscheulichen Wesen gleichzeitig. Laut und dröhnend
hallten sie durch die gespenstische Höhle.
    »Vielleicht hat er eine bestimmte Vorstellung, eben. Wir
haben ja Zeit, es eilt uns nicht.«
    Frank Longs Blicke irrten von einem zum anderen.
    Die Gespenstischen kamen nun aus dem Dunkel der endlos wirkenden
Höhle und bildeten einen Halbkreis um ihn. Die Vielzahl der
Schreckensgestalten bannte ihn.
    »Nun, wer von uns gefällt dir – wem möchtest
du ähnlich sehen?« fragte der Geschuppte, der den seltsamen
Dialog mit ihm angefangen hatte.
    Was sollte diese Frage?
    »Er ist ganz verstört!« sagte eine brüchige
Stimme von irgendwoher. »Dabei braucht er doch gar keine Angst
zu haben.«
    »Nein, braucht er nicht. Schließlich wird er nicht
sterben.«
    Long ahnte es schon: Was ihn hier erwartete, war schlimmer als der
Tod.
    Der Kreis zog sich enger um ihn. Die ihn begutachteten und
anstarrten, hatten alle ihre eigenen Gedanken.
    »Nun, so äußere dich schon!« wurde er
aufgefordert.
    »Laßt mich in Ruhe!« stieß Frank Long
angewidert hervor. »Ich will weg hier! Ich gehöre nicht
hierher.«
    »Das eben hättest du dir früher überlegen
sollen«, sagte eine neue Stimme. Sie klang kalt und
unpersönlich und ihm doch irgendwie vertraut. An wen erinnerte
sie ihn?
    Er riß die

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