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Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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haben’s gut«, meinte er mal.
    »Gut, wieso?« wunderte sich der untersetzte
Brillenträger.
    »Sie wohnen den schönsten Girls in der Stadt genau
gegenüber.« Er lachte.
    Mills stimmte in das Lachen mit ein. »Ja, das
stimmt.«
    »Kommen sie auch manchmal in Ihren Laden?«
    »O ja, sehr oft.«
    »Auch – Ja…«, er merkte es sofort und
verbesserte sich, »Leila?«
    »Ja, auch Leila.«
    »Kommt sie heute auch?«
    Mills warf einen Blick auf seine Uhr. »Sie müßte
eigentlich schon dagewesen sein. Um die Mittagszeit kommt sie
meistens ’rüber, besorgt sich das eine und andere…
heute scheint es nicht zu klappen.« Er warf Long einen langen
Blick über seinen Brillenrand hinweg zu. »Haben Sie sie
erwartet?«
    »Nein, nicht direkt… ich hätte mich nur gefreut,
sie auch mal zu sehen…«
    »Ja, natürlich.«
    Mills war ein gesprächiger Mensch. Er wußte eine ganze
Menge über die einzelnen Mädchen aus dem Puppet’s
House zu berichten, aber Frank Long hörte nur mit halbem Ohr
hin.
    Zwanzig Minuten über die Zeit…
    Da mußte er wieder an seinen merkwürdigen Traum denken.
Janina hatte ihn gewarnt, in der Stadt zu bleiben.
    Sie war in Gefahr, aber sie wollte ihn in diese Gefahr nicht
hineinziehen! Je länger er darüber nachdachte, desto klarer
glaubte er zu wissen, daß er die Dinge richtig sah.
    Er hatte es erkannt: Janina wurde dort drüben festgehalten,
und sie hatte Angst, sich jemand anzuvertrauen…
    Er wartete noch drei Minuten ab.
    Dann bezahlte er und verließ das Geschäft.
    John Mills sah ihm nach, wie er über die Straße ging
und im Puppet’s House verschwand.
    Frank Long fackelte nicht lange. Er ging die Treppe empor, die in
die erste Etage führte. Hier in diesem Trakt war es stiller, als
in dem Abschnitt, wo das Hotel untergebracht war.
    Er klopfte an die Tür Nr. 23. Niemand antwortete.
    Er drückte die Klinke herab, sie gab nach. Er konnte
eintreten.
    Atemlos sah er sich in dem gemütlichen Raum um. Der
verführerische Duft stieg ihm wieder in die Nase.
    »Leila?« fragte Frank leise. Doch niemand
antwortete.
    Sie war nicht da.
    Entweder hielt sie sich hier im Haus irgendwo versteckt und
hoffte, daß er abgereist war, oder sie hatte das Hotel heimlich
durch einen Hinterausgang verlassen.
    Wie dem auch war: er würde auf keinen Fall locker lassen.
    Frank Long verließ das Zimmer wieder. Als er auf den
Korridor trat, nahm er hinter der Treppe ein Stockwerk höher
eine schattengleiche Bewegung wahr.
    Er hielt den Atem an und näherte sich der schmalen Treppe. An
der Wand neben der Treppe war ein Schild angebracht, auf dem
folgendes zu lesen stand: »Privaträume. Diese Etage ist
für den Publikumsverkehr gesperrt!«
    Oben raschelte es leise.
    Dort versteckte sich jemand. Janina vielleicht?
    Er lief die sehr schmale Holztreppe rasch hinauf. Ein
düsterer Korridor lag vor ihm. Alle Fenster waren winzig und
verhangen, und kein Sonnenstrahl drang durch den dichtgewebten
Stoff.
    Diese oberste Etage war sehr verwinkelt. Es gab Wandnischen und
Mauervorsprünge. Bis zur Decke hoch waren die Wände mit
Holz getäfelt, so daß der düstere Eindruck nur noch
verstärkt wurde.
    Es gab viele Türen, die auf den handtuchschmalen Korridor
mündeten.
    Frank Long warf einen Blick um die scharfgewundene Treppe, wo er
jemand vermutete.
    Hockte Janina in der Dunkelheit und…
    Er brachte seinen Gedankengang nicht zu Ende.
    Schwarz und lautlos stürzte etwas Langes, Schmieriges auf ihn
herab.
    Zwei scheinbar endlos lange Arme schnellten aus dem
Dachgebälk auf ihn nieder, umfaßten seine Schultern und
rissen ihn blitzartig in die Höhe.
    Zum Schreien kam er nicht mehr, weil eine dritte Hand sich sofort
auf Mund und Nase legte und ihm die Luft abstellte!
     
    *
     
    Frank Long riß die Augen auf, während er hilflos mit
seinen Armen durch die Luft ruderte.
    Der Treppenaufgang und der Korridor lagen gut drei Meter unter
ihm.
    Da ließen die langen Arme und die dritte Hand vor seinem
Gesicht wieder los.
    Long stürzte in die Tiefe.
    Er wußte nicht, woher er den Willen nahm, sich der
unfaßbaren Situation zu stellen.
    Instinktiv tat er das Richtige, konzentrierte sich auf den Fall,
zog rechtzeitig die Beine an und rollte sich auf dem Dielenboden ab,
auf dem er krachend ankam.
    Ein Ruck ging durch Frank Longs Körper. Sein Schädel
brummte, seine Schultern und Schenkel brannten wie Feuer.
    Geistesgegenwärtig warf er sich herum. Sein unheimlicher
Gegner hatte ihn sicher nicht freiwillig losgelassen. Kr mußte
auf

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