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Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die Beine kommen, ehe der neue Angriff erfolgte.
    Frank Long irrte.
    Als er nach oben starrte, überlief es ihn eiskalt, und er
wußte, daß dieses unheimliche Wesen ihn absichtlich in
die Tiefe fallen ließ, daß es sein grausames Spiel mit
ihm begonnen hatte.
    Dort oben hockte ein Wesen, das groß wie ein Mensch war,
dessen Haut schwarz schimmerte, und dessen Kopf unnatürlich
geformt war. Zwei riesige, mandelförmige Augen nahmen fast die
Hälfte des breiten, schwammigen Gesichts ein. Aus den runden,
wulstigen Schultern wuchsen drei lange, tentakelartige Arme, die in
fleischigen Klauen endeten.
    In den großen Augen flackerte ein wildes Licht.
    Frank Longs Herzschlag stockte. Der junge Mann aus New York hatte
das Gefühl, bei lebendigem Leib gehäutet zu werden.
    Der Anblick des grauenhaften Wesens schockte ihn bis in die Tiefe
seiner Seele.
    Die drei langen Tentakeln pendelten durch die Luft, und aus der
Kehle des Alptraumgeschöpfs kam ein Knurren.
    Long zitterte am ganzen Körper, als er sich langsam in die
Höhe schraubte.
    Da kamen sie von den Seiten. Sie lösten sich aus den Schatten
und Mauervorsprüngen, kamen aus den Nischen.
    Ein scharfer, ätzender Geruch lag in der Luft, und Long
glaubte, ihm würde die Brust eingeschnürt.
    Zwei Wölfe kamen geduckt und mit aufgerissenen Mäulern
auf ihn zu. Der Unheimliche mit der schwarzen Haut ließ sich an
seinen teleskopartig ausfahrbaren Armen herabgleiten. Sein
Körper schwabbelte wie ein Pudding, aus dem kleine,
säulenartige Beine herausragten.
    Von einem Mauervorsprung löste sich eine Fledermaus, die
blitzschnell auf seinen Kopf zustieß. Long bückte sich und
schlug mit der Hand nach dem kaninchengroßen Wesen, dessen
lederartige, gezackte Flügel seine Kopfhaut ritzten.
    Aus der Schnittwunde sickerte warm und klebrig das Blut
hervor.
    Was war das für ein Haus? Was waren das für unheimliche
Wesen?
    Existierten sie wirklich – oder wurde er verrückt?
    »Was wollt ihr von mir?« entrann es ihm mit schwerer
Zunge. Gehetzt und mit fiebrig glänzenden Augen blickte er sich
um.
    Die Wölfe hechelten. Die langen, dolchartigen Zähne
erinnerten ihn an ein Vampirgebiß.
    Er wich Schritt für Schritt zurück. Der Korridor war so
schmal, daß er unmöglich nach vorn springen und den
Bestien entfliehen konnte.
    Die Nähe der Unheimlichen erfüllte ihn mit Grauen, und
er fühlte sich außerstande, nach Hilfe zu rufen. Seine
Stimme versagte ihm den Dienst.
    Er wurde ganz nach hinten gedrängt. Dort war eine
Tür.
    Er war verzweifelt. Schweiß stand auf seiner Stirn, und das
von Kopf sickernde Blut mischte sich mit dem Schweiß und
verklebte das in die Stirn fallende Haar, so daß er aussah wie
ein Irrer.
    Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, riß die
Tür auf, sprang in den dahinterliegenden Raum und zog
blitzschnell die Tür wieder zu.
    Seine Hand zuckte nach dem Riegel.
    Aber da war keiner. Die Wand vor ihm war glatt und fugenlos. Er
spürte keine Klinke und sah kein Schloß, erkonnte die
Tür nicht sichern.
    Da erst begriff er das Ungeheuerliche in seiner ganzen
Tragweite.
    Es war – überhaupt keine Tür mehr da!
    Er stand mitten in einer brodelnden, unheimlichen Dunkelheit, die
nicht von dieser Welt sein konnte, und als seine Augen sich an die
Finsternis gewöhnt hatten, glaubte er endgültig den
Verstand zu verlieren.
     
    *
     
    Er war inmitten eines Schreckenskabinetts.
    Ätzender Gestank stieg in seine Nase.
    Das Gewölbe, in dem er sich befand, konnte, unmöglich
auf einem Dachboden sein.
    Die Wände waren feucht und schmierig, die Luft hier drin war
faulig und stickig wie in einem Treibhaus, wo die Pflanzen
verwesten.
    Die Höhle war bizarr. Stalaktiten hingen von der Decke herab,
schwarzes Gestein wuchs tropfenförmig auf dem unebenen, rauhen
Felsboden.
    Knorrige schwarze Stämme ragten aus den Wänden und
Felsvorsprüngen und bildeten die Sitzplätze großer
Fledermäuse und anderen Getiers, für das er keine
Bezeichnung fand.
    Aber es gab auch menschenähnliche Geschöpfe. Doch nur
entfernt noch erinnerten sie an Menschen. Sie waren schwarz, und ihre
Haut hatte Ähnlichkeit mit der Struktur eines Schwamms.
    Sie kamen aus Ecken und Nischen, und ihre nackten Füße
klatschten auf feuchten, schmierigen Boden.
    Unzählige Augenpaare musterten ihn, und aus zahllosen
Mäulern kam leises, widerliches Lachen.
    Hände griffen nach ihm und berührten ihn.
    Er war unfähig, sich von der Stelle zu bewegen.
    Grauen lähmte ihn, Grauen schnürte ihm die

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