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Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Titel: Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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seit dem Weggehen von Dr. Herold
vergangen, als sie wieder einen Blick in das Krankenzimmer warf.
    Auf dem Nachttisch brannte eine kleine, verhängte Lampe.
    Auf leisen Sohlen betrat Schwester Mary das Einzelzimmer. Das
Fenster zur Terrasse war nach außen gestellt. Garry Browns
Gesicht war völlig ruhig und entspannt. Er atmete tief und
gleichmäßig.
    Beruhigt verließ Schwester Mary das Krankenzimmer wieder.
Die Tür klappte leise ins Schloß, als Garry Brown
schlagartig die Augen öffnete.
    Sein Gesicht wurde grellweiß, als ob sein geheimnisvolles
Licht aus seinen Poren bräche. Seine Augen begannen erschreckend
aufzuglühen, als würde in ihm ein Licht
angezündet…
    Brown erhob sich wie eine Marionette und ging zur Tür,
öffnete sie und starrte mit seinen leuchtenden Augen auf den
Korridor.
    Vor ihm lief Schwester Mary. Sie wandte ihm den Rücken zu und
schob eine Art Teewagen vor sich her, auf dem in flachen
Schälchen und Gläsern bunte Pillen und Dragees verteilt
waren.
    Garry Brown trat hinaus auf den Korridor, und im gleichen
Augenblick verlöschte im ganzen Krankenhaus das Licht. Es wurde
so dunkel, als ob der Mond auf die Erde gestürzt wäre.
     
    *
     
    Schwester Mary fuhr zusammen. »Was ist denn jetzt
passiert?« entrann es tonlos ihren Lippen.
    Da sah sie den schwachen, pulsierenden Schein hinter sich und
wirbelte herum.
    Was sie sah, ließ sie das Blut in ihren Adern gefrieren.
    Sie sah die Gestalt eines Menschen, der einen weißen,
fluoreszierenden Schatten warf! Ein Mensch mit einem weißen
Schatten!
    Blitzartig stürzte er auf sie zu. Sie nahm das glosende, wie
von innerem Feuer verzehrt werdende Gesicht ganz dicht vor sich
wahr.
    »Mister Brown?« hauchte sie.
    Dann passierte es.
    Das Gesicht war nicht mehr das Garrys. Es stellte eine
schreckliche, verzerrte Dämonenfratze dar.
    Eiskalte Luft wehte sie an.
    Das Licht! Es berührte sie – und die Strahlen bohrten
sich wie grauenvolle, spitze Knochenfinger in ihre Augen und stachen
vor bis in ihr Gehirn.
    Die Schwester schrie markerschütternd auf. Ihr gellender
Schrei hallte durch den finsteren Korridor, in dem Garry Brown wie
eine Erscheinung vor ihr stand.
    Der Schrei hallte durch das Krankenhaus, brach sich wimmernd und
qualvoll in den dunklen Ecken und Nischen, schraubte sich hinauf in
die oberen Stockwerke, wo ebenfalls Unruhe entstand und die oben
befindliche Nachtschwester alle Hände voll zu tun hatte.
    Feuerzungen spielten um den Körper Schwester Marys. Sie
drehte sich im Kreis und schlug wild um sich, um die Flammen zu
ersticken. Grauen erfüllte sie, wie sie es nie zuvor in ihrem
Leben empfunden hatte.
    Ein schrecklicher Alptraum, sagte sie sich…
    »Ich werde gleich aufwachen. Das ist nicht Wirklichkeit…
und wenn in einem Traum die Dinge unerträglich werden, wacht man
automatisch auf…«
    Doch sie wachte nicht auf. Der Traum, der keiner war, ging
weiter.
    Die Flammen, die sie von ihrem Körper abschüttelte,
verwandelten sich in gräßliche Schlangen, Echsen und
Horrorgestalten.
    Ein Schuppentier schnellte vor ihr empor. Das große Maul
öffnete sich, und dolchartige Zähne bildeten messerscharfe
Reihen in dem stinkenden, scharlachroten Maul.
    Schwester Mary taumelte zurück.
    Das Maul stieß ins Leere.
    Dafür tauchte eine mit zahllosen winzigen Beinen
ausgestattete Schlange von der Seite her auf, wickelte sich rasend
schnell um den Leib der zitternden,
schweißüberströmten Krankenschwester. Pfeifend
entwich die Luft den zusammengepreßten Lungen. Die Frau
glaubte, ihr Brustkorb wäre in einen Schraubstock geraten.
    Sie stürzte zu Boden und begriff nicht, woher sie die Kraft
noch nahm, sich herumzuwerfen und über den glatten Fliesenboden
zu rollen.
    Blitze spalteten die pulsierende, eisige Luft. Das Blut rauschte
in ihren Ohren, und dann vernahm sie aus einer unendlichen Ferne ein
Geräusch, das so schauderhaft war, daß ihre Kopfhaut sich
zusammenzog und jeder Herzschlag sie schmerzte.
    Eine Kakophonie von Tönen brach auf sie ein. Schaurige
Mißklänge von Instrumenten, wie kein Mensch sie sich
ausmalen konnte, erfüllten ihr Innerstes.
    Der Wähnsinn packte sie. Die Berührung mit dem
unheimlichen Etwas, das aus Garry Browns Körper auf sie
übergegangen war, veränderten ihren Geist, ihre Stimmungen
und ihre Gefühle.
    Schreiend wie ein Amokläufer lief sie in der gespenstischen
Dunkelheit auf die erstbeste Tür zu, riß sie auf und
stürzte in das dahinterliegende Krankenzimmer. Brüllend
warf sie sich auf das

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