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Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Titel: Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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zu
erreichen, würden in den Bereich möglicher Besuche
rücken. Wenn der Mensch schneller lebte, sich schneller bewegte,
aber nicht schneller alterte, wurde ein jahrtausendealter Traum
Wirklichkeit.
    Vorausgesetzt, daß feindliche Völker und finstere
Mächte sich der Entwicklung und dem Freiheitsdrang der Menschen
entgegenstellten und hier einen Riegel vorschoben, den andere Rassen
schon zu spüren bekamen.
    Schneller als der Wind durcheilte er die Lüfte. Die Luft, die
ihn umgab, war seltsam dicht, so daß er glaubte, jeden Schritt
auf festem Untergrund zu setzen.
    Unter ihm lag ein riesiger Metallvogel. Eine Boeing 747 hing
reglos in der klaren Nachtluft. Wie Wolkenbänke türmten
sich die austretenden Gase hinter den Düsen. Die Maschine schien
stillzustehen, aber in Wirklichkeit jagte sie mit über tausend
Stundenkilometern Geschwindigkeit dahin.
    Morell kostete die Freiheit und das Glücksgefühl, das
ihm dieses Schweben durch die Luft vermittelte, voll aus. Wie ein
Delphin in das kühle Naß tauchte er ein in die Luft, glitt
weiter und immer mehr in die Nacht hinein, wo die Nacht
schließlich keine Nacht mehr war. Weiter westlich war es noch
Tag.
    In New York war es 16 Uhr. Das Wetter dort war nicht besonders. Es
war kühl und regnerisch. Weiter südlich, Richtung Carolina,
war der Himmel so bedeckt, daß kein Sonnenstrahl mehr
durchkam.
    In Valley Forest schien vorzeitig der Abend angebrochen zu
sein.
    Und Valley Forest war das Ziel des fliegenden Wundermenschen.
     
    *
     
    »Alles klar mit unserem Patienten, Schwester?« fragte
Doc Herold, der den Korridor des kleinen Krankenhauses entlang kam
und seinen weißen Kittel ablegte.
    Schwester Mary nickte, Sie trat gerade aus dem Zimmer, in dem
Garry Brown untergebracht war.
    Für Mary begann der Nachtdienst. »Er schläft, Doc.
Er ist ganz ruhig.«
    »Dann wollen wir hoffen, daß es so bleibt«, Herold
gähnte. »Wir haben keinen besonders schweren Fall. Es
könnte eine ruhige Nacht werden, falls Brown keinen Unfug macht.
Jede Veränderung in seinem Verhalten bitte ich mir allerdings
umgehend mitzuteilen.«
    Henry Herold war sechsunddreißig und einer von zwei
Fachärzten in der näheren Umgebung von Valley Forest.
Herold zeigte den Ansatz eines kleinen Bauches. Der Arzt war ein
Freund guten Essens.
    Er hängte seinen Kittel an den Haken und griff nach seinem
Mantel. Draußen war Wind aufgekommen.
    »Scheußliches Wetter«, bemerkte Mary, die
dienstfertig herbeieilte, um dem Arzt den Mantel zu halten. Doch der
lehnte dankend ab. »Schon gut, Schwester. Es geht!«
    Er lächelte.
    »Erkälten Sie sich nicht«, sagte Mary
fürsorglich, als sie sah, daß Doc Herold den Mantel nicht
zuknöpfte. »Es ist sehr kalt geworden. Das ist
außerordentlich ungewöhnlich für die Jahreszeit. Aber
heute kann man sich ja nicht mal mehr auf die Jahreszeiten
verlassen.«
    Henry Herold war schon an der Tür. Pfeifend fegte der Wind in
den Korridor, als er sie öffnete.
    »Es sind ja nur ein paar Schritte. Gute Nacht,
Schwester!«
    »Gute Nacht, Doc!«
    Sie sah ihm nach, wie er über den schmalen Weg zwischen den
Rhododendrenbüschen zum Außentor eilte. Das Krankenhaus
lag inmitten eines kleinen Parks, in dem es zaghaft zu blühen
begann. Die kräftigen Magnolienknospen waren schon weit
geöffnet.
    Anheimelndes Licht brannte über dem Eingang des
Krankenhauses, in dem zur Zeit hundertundzwei Patienten lagen. Vier
davon waren am Blinddarm operiert, andere hatten Bruchoperationen
hinter sich, der oberste Stock wies ausnahmslos Grippe-Kranke auf.
Meistens ältere Leute, die wegen eventueller Komplikationen
vorsorglich von den Ärzten eingewiesen worden waren.
    Das Krankenhaus gehörte einer privaten Gesellschaft. Die
mußte sparen. Das merkte man in erster Linie am Personal.
Außer Schwester Mary hielt sich nur noch eine zweite Schwester
über Nacht hier auf, die die beiden oberen Stockwerke
betreute.
    Mary ging in ihr Zimmer, zündete sich eine Zigarette an und
überlas die Liste mit den Eintragungen über die einzelnen
Patienten.
    Hinter dem Namen Garry Brown hatte Henry Herold den Vermerk
»öfter nach ihm sehen« rot unterstrichen.
    Brown litt unter unerklärlicher Ruhelosigkeit, brach manchmal
in Schreie aus und gab wirres Zeug von sich.
    Aber ein Verrückter war Brown nicht. Einen Nervenkranken, von
dem zu befürchten war, daß er Unruhe stiftete, würden
sie bestimmt nicht aufgenommen haben.
    Der Gedanke daran beruhigte die Krankenschwester wieder.
    Es war eine halbe Stunde

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